Startpunkt Checkpoint Charlie

Diese Etappe des Berliner Mauerwegs beginnt am ehemaligen Checkpoint Charlie. Bequem zu erreichen mit der U-Bahn U 6 bis zum Bahnhof Kochstraße, wo das Teilstück ab Brandenburger Tor endete.

Im Verlauf der Friedrichstraße lag der Checkpoint Charlie. Das war der Übergang für die Alliierten. Hier standen sich in den Tagen nach dem Mauerbau am 13. August 1961 amerikanische und sowjetische Panzer schussbereit gegenüber.

Heute herrscht hier Kirmesatmosphäre vor. Ost- und Mauerdevotionalien werden feilgeboten. Uniformierte posieren gegen Entgelt für Fotografen. Im "Museum am Checkpoint Charlie" wird die Geschichte der Mauer und dieses Ortes präsentiert.

Blick in die Friedrichstraße am Checkpoint Charlie (Bild: haros)

Checkpoint Charlie (Bild: haros)

Zimmerstraße

Auch auf diesem Teil des Berliner Mauerwegs setzt sich das Grenzkuriosum Zimmerstraße fort. Die Mauer ließ den Bürgersteig zum Westen hin frei, obwohl er und die Vorderhäuser auf dieser Seite zum Ostberliner Bezirk Mitte gehören. Diese Grenzgestaltung findet sich auch weiter östlich noch häufiger.

 

Nach wenigen Metern ist der Gedenkort für Peter Fechter nicht zu übersehen. Am 17. August 1962 versuchte der 18-Jährige gemeinsam mit einem Kollegen an dieser Stelle nach West-Berlin zu fliehen. Der Kollege konnte die Sperren überwinden. Peter Fechter wurde angeschossen und blieb im Grenzstreifen liegen. Erst nach fast einer Stunde wurde der Verwundete von Grenzsoldaten der DDR geborgen. Eine Stele des Künstlers Karl Biedermann erinnert an dem Tatort an Peter Fechters tragischen Tod.

Mahnmal für Peter Fechter (Bild: haros)

 

 

Verlagshaus Axel Springer

Direkt an der Mauer ließ Axel Caesar Springer 1966 sein Hochhaus samt Druckerei errichten. Inzwischen ist die Druckerei umgezogen und kräftig um- und angebaut worden. Aber noch immer sind hier die Berliner Redaktionen der Blätter aus dem Hause Springer zu finden.

Mauerreste sind hinter der Verlagshaus zu finden. Hier trifft der Mauerweg auf die Lindenstraße, die hier inzwischen Axel-Springer-Straße heißt. So wurde wettgemacht, dass die Kochstraße vor dem Springerhaus inzwischen zur Rudi-Dutschke-Straße wurde. In der Tordurchfahrt des Neubaus der Barmer Ersatzkasse sind an der Wand Tafeln angebracht. Sie erinnern an die große Synagoge Lindenstraße, die hier einst stand.

Springerhaus (Bild: haros)

 

 

Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße

Der ehemalige Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße nahe des Moritzplatzes diente der Abwicklung des Postaustauschs und des Güterverkehrs zwischen Ost- und West-Berlin. Durch die Sebastianstraße, Luckauer Straße und Waldemarstraße geht es zur Doppelstraße Legiendamm und Leuschnerdamm, zwischen denen das Engelbecken liegt. Hier hat sich die Grenzbrache schon in eine neue Landschaft verwandelt. Neubauten sind entstanden und am Wasser gibt es eine meist gut besuchte Gastronomie mit großer Terrasse vor dem Hintergrund der Kirche St. Michael.

Eine ehemalige Brache mitten in der Stadt

Durch die Axel-Springer Straße geht es zur Kommandantenstraße. Rechter Hand liegen die Bauten der Bundesdruckerei. Hier werden Geldscheine vieler Währungen gedruckt und all die schönen fälschungssicheren Ausweise produziert. Daher sind die Sicherheitsmaßnahmen deutlich zu erkennen.

Zugebaute Sebastianstraße (Bild: haros)

Dann folgt an der Stallschreiberstraße eine Brache, die die ehemalige Grenze hier hinterlassen hat. Doch die Bauarbeiter sind schon vor Ort und beginnen mit der Entwässerung. Auch dieser ehemalige Mauerstreifen wird bald bebaut sein. So wie es in der Sebastianstraße in den letzten Jahren geschah.

Am 13. September 1964 hatte Michael Meyer viel Glück. Am frühen Morgen versuchte der 21-jährige in der Stallschreiberstraße in Berlin-Mitte die Mauer in Richtung West-Berlin zu überwinden. Nach Warnschüssen eröffneten DDR-Grenzsoldaten das Feuer auf den Flüchtenden. Der wurde von mehreren Schüssen getroffen und blieb in unmittelbarer Nähe der Mauer liegen. Amerikanische Soldaten und West-Berliner Polizeibeamte gaben Feuerschutz und zogen ihn mit Hilfe von Stricken und einer an die Mauer angelehnten Leiter nach West-Berlin. An dieses Ereignis erinnert eine Tafel in der Stallschreiberstr.

Engelbecken und Luisenstädtischer Kanal

Hinter dem Engelbecken wieder eine Doppelstraße. Die heißen nun Engeldamm und Bethaniendamm. Die Mauer stand einst mitten auf dem Bethaniendamm. Zwischen den beiden Straße war früher der Luisenstädtische Kanal mit Wasser gefüllt. Beim Bau dieses Kanals kam es am 16. Oktober 1848 zu Unruhen. Arbeiter stürzten aus Sorge um ihre Arbeitsplätze eine Dampfmaschine in den Kanal. Beim Protest gegen ihre Entlassung kam es zur blutigen Auseinandersetzung mit der Berliner Bürgerwehr. 11 Arbeiter und 1 Mitglied der Bürgerwehr starben,

Der Kanal wurde aber schon bald trocken gelegt. Der Gartenarchitekt Erwin Barth verwandelte die Fläche in eine Parkanlage, die 1929 fertig war. Nach dem Mauerbau wurde die Parkanlage verfüllt und zur wüsten Brache. Nach der Wende wurden Engelbecken und die Parkanlage denkmalgerecht wieder hergestellt. Überragt wird die Anlage von der Thomaskirche am Rande des ehemaligen Krankenhauses und heutigem Kulturzentrum Bethanien. Am Engeldamm steht das von dem sozialpolitisch engagierten Physiker Leon Arons initiierte Gewerkschaftshaus, das die Architekten Reimer & Körte zwischen 1897 und 1900 errichteten.

Luisenstädter Kanal (Bild: haros)

Thomaskirche (Bild: haros)

Endstation Ostbahnhof

Über die Schillingbrücke geht es auf das andere Spreeufer zum Stralauer Platz. Die nächste Etappe des Berliner Mauerwegs führt von hier zur berühmten East-Side-Gallery und weiter in Richtung Treptow.

Von der Schillingbrücke sind es nur noch wenige Meter bis zum Ostbahnhof. Hier halten neben S-Bahnen und Regionalzügen auch Intercitys und andere Fernzüge.

Blick von der Schillingbrücke nach Osten (Bild: haros)

Kartenwerke

  • Bikeline: Berliner Mauer-Radweg. Esterbauer Verlag, 7. Aufl. 2014, ISBN 978-3-85000-457-2

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