Bio-Obst und Gemüse kaufen oder im Garten ernten?
Ein Ratgeber, der bei der Entscheidung hilft, ob Obst und Gemüse kostengünstig und gesundheitlich unbedenklich, besser im Garten angebaut oder gekauft werden soll.Konventionell angebautes Gemüse ist zu jeder Jahreszeit erhältlich aber nicht unbedenklich
Studien für den Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) belegen, dass konventionell angebautes Obst und Gemüse generell, sei es im Supermarkt, Gemüsegeschäft oder Wochenmarkt gekauft, gleichermaßen Pestizide und Düngemittel enthält und wegen der Sterilität bestrahlt ist. Bereits 1962 warnte RACHEL CARSON in ihrem Buch "Silent Spring" (Der stumme Frühling) vor der hemmungslosen Verwendung chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel und zeigte deren verheerende Umwelt- und gesundheitsschädigende Wirkung auf. 1991 stellten anlässlich einer Konferenz am Wingspread Center, Wisconsin, 21 Wissenschaftler fest, dass eine große Anzahl der vom Menschen produzierten und angewandten Chemikalien das endokrine System (Hormonsystem) bei Mensch und Tier stark angreifen und damit vitale Funktionen beeinträchtigen.
Apfelernte 2024 voraussichtlich rund 30 Prozent unter Zehnjahresdurchschnitt
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer ersten Schätzung vom Juli 2024 mitteilt, wird für dieses Jahr bei der Apfelernte eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte von rund 734 000 Tonnen, rund 30 Prozent geringer als im 10 Jahres Erntedurschnitt, erwartet.
Damit wird für 2024 die niedrigste Apfelernte seit 2017, damals waren es 596 700 Tonnen, erwartet.
Die ebenfalls geringe Apfelernte des Vorjahres wird im Jahr 2024 voraussichtlich deutlich um 207 600 Tonnen, rund 22 Prozent, unterschritten.
Es waren die ungünstige Witterungsverhältnisse im Frühling 2024, die bundesweit zu diesen deutlichen Verlusten im Apfelanbau führten
Kirschenernte 2024 geringer als erwartet
Wie das Statistische Bundesamt (DESTATIS) mitteilt, haben die deutschen Baumobstbetriebe im Sommer 2024 die zweitniedrigste Kirschenernte, anders als vorausgesehen, der vergangenen zehn Jahre erzielt. Das sind 20 Prozent weniger Kirschen als im Zehnjahresdurchschnitt
Einzig in Baden-Württemberg wurde 2024 eine hohe Ernte eingefahren.
Bundesweit wurden nsgesamt 37 100 Tonnen Kirschen geerntet. Dem gegenüber steht eine Ernte, im zehnjährigen Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2023,von 47 300Tonnen
Warum eine geringere Ernte
• Spätfröste während der Blüte und regenreiches Frühjahr, vor allem in den östlichen Bundesländern setzen Obstanlagen zu
• Eine rückläufigen Anbaufläche von 7 000 Hektar (rund 5 Prozent zum Zehnjahresdurchschnitt)
Birnenerste 2024 gering
Wie das Statistische Bundesamt (DESTATIS) mitteilt fiel die Birnenernte nach ersten Schätzungen 7 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt aus.
Geschuldet wurde der Ernterückgang den Spätfrösten 2024 während der Blüte und ein regenreiches Frühjahr, vor allem in den östlichen Bundesländern.
Konventionell angebautes Gemüse (Bild: Pixabay)
Bio-Gemüseanbau am Bodensee (Bild: Monika Hermeling)
Erfolgreiche und beliebte Gemüsesorten
- Kartoffeln- Desiree
- Knoblauch- Germidour
- Spinat- Monoppa
- Tomaten- True colours und orange Sukkerknald
- Chili- Gorria
- Paprika edelsüß
- Bohnen- die kroatische Stange und Lindtorfer frühe und Reiserbohnen
- Erbsen- Jumbo, die polnische Markerbse, Salzmünder edelperle, graue buntblühende und die schwedische Riesenerbse Lokförare bergfälts
Gemüse aus dem Naturkostladen untersteht einer zusätzlichen Kontrolle
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit ganzheitlich; sie schließt vollkommenes körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden ein. Biogemüse leistet im Rahmen einer biologischen Ernährung einen wesentlichen Beitrag. Die Qualität der Produkte des biologischen Landbaus wird alle zwei Jahre in Naturkostfachgeschäften, die Mitglieder im Bundesverband Naturkost Naturwaren Einzelhandel (BNN) sind, von einem unabhängigen Sachverständigen überprüft. Die Herkunft der Waren wird dadurch transparent gemacht; die Qualität gesichert. Der Anbau und die Verarbeitung hochwertiger Lebensmittel entspricht den Richtlinien des Biologischen Landbaus, der 1989 gesetzlich im Codex Alimentarius Austriacus, als Kapitel A 8 für pflanzliche Produkte, verankert wurde. Eine Liste der besten Bioläden des Jahres 2010.
Ein Kleingarten (Bild: Pixabay)
Pflanzen aus dem Garten sind nicht unbedingt wertvoller
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten (jeder achte Deutsche lebt in Armut) besinnen sich viele Menschen auf ihren Garten als Spender von Nahrungsmitteln. Anhaltend hohe Preise bei Obst und Gemüse machen den eigenen Anbau lukrativ. Neben den ökonomischen stehen ökologische Belange im Vordergrund. Mit Kompost gedüngte Pflanzen enthalten nach wissenschaftlichen Studien einen höheren Zucker/Eiweißanteil, bessere Werte bei Methionin, Calcium, Phosphor, Kalium, Magnesium und Eisen. Häufig wird die Tatsache ignoriert, dass erst eine Jahrzehnte dauernde intensive Bodenbearbeitung eine nachhaltige Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und des Humusgehaltes bewirkt.
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Die zusätzlichen Kosten belasten den Geldbeutel
Bei der vergleichenden Betrachtung sollten Faktoren wie der erhebliche Zeit- und Arbeitsaufwand (Wissenserwerb), Auswirkungen von Fehlern, vermehrter Schädlingsbefall (Schnecken) durch milde Winter (Erderwärmung), Pachtzins, Kosten für Gartengeräte, Saatgut und Lagerung bei der Selbstversorgung Berücksichtigung finden.
Wer vermutet, dass seine durch ein Gewächshaus geschützten Früchte giftfrei bleiben, erfährt durch Verbraucherorganisationen, dass auch selbst gezogenes Gemüse, auf Grund eines ungünstigen Standortes, belastet sein kann. Gemüse ohne "Luftkontakt" neigt, besonders im Winter, zu hohen Anreicherungen von Nitrat/Pestizidrückständen. Emissionen des Flugkerosins und Pestizide verschlechtern im ländlichen Raum gleichermaßen die Qualität der Pflanzen.
Der nicht zu vergessende Einfluss auf die Lebensqualität
Gartenarbeit bewirkt durch Bewegung in der frischen Luft, wie die Deutsche Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (DGPMR) in Jena bemerkt, Freude am Leben. Blumen, wie zum Beispiel die Gardenie, tragen dazu bei. Klinikgärten in Deutschland setzen diese Erkenntnis im therapeutischen Kontext wirksam um.
Möglichkeiten zur Regeneration und eine insgesamt verbesserte Lebensqualität sind nur Stichworte in Bezug auf die Vorzüge eines eigenen Gartens. In der Gesamtschau schlägt das Wirken in der Natur und die Nähe zu einer tendenziell philosophischen Grundhaltung des Gärtners, auch zu Schnecken, zu Buche. In einer komplizierter werdenden vernetzten Welt darf der Gartenliebhaber das Erlebnis dringend benötigter Harmonie auskosten. In einer Buchrezension: "Rezension: In Harmonie mit den Naturwesen leben", wird auf ein Buch hingewiesen in dem Eike Braunrot aufzeigt, wie er mit Tieren kommuniziert.
Eine goldene Einkaufsregel für Obst und Gemüse kann nicht gegeben werden
Ernährungsberater empfehlen, sich vor dem Kauf von Obst und Gemüse über Herkunft Anbau und Gütesiegel genau zu informieren, möglichst regional einzukaufen, die Einkaufsquellen zu wechseln, beim Anbau im Garten auf Pestizide zu verzichten. Sie wissen, dass Jugendliche und Kinder zu wenig Obst und Gemüse verzehren. Biologisch angebautes Obst und Gemüse kann eine Alternative zu Kinderlebensmitteln sein.
Bildquelle:
Monika Hermeling
(Was sind "Wildpflanzen" und wo verwendet man sie?)
Wiese mit Wildpflanzen, Monika Hermeling
(Mit Wildpflanzen eine bessere Ernte?)
©Monika Hermeling
(Sind Bärlauch, Salat und Äpfel Lebewesen?)