Clay Allison - Der exzentrische Rancher im Wilden Westen
Clay Allison galt als Gerechtigkeitsfanatiker, der angeblich fünfzehn Männer erschossen hatteGrabstein von Clay Allison (Bild: zampano!!! / Flickr)
Clay Allison galt als Beschützer der Gemeinschaft
Als in der strenggläubigen Stadt Canadian einer seiner Freunde wegen "Singens obszöner Lieder" drei Tage eingesperrt wurde, ritt er nackt, nur mit einem Hut, Stiefeln und Revolvergürtel bekleidet, die Hauptstraße auf und ab. Niemand wagte, ihn festzunehmen. Einem wandernden Heilkundigen, der einer Frau für wertlose Medizin einen Dollar abgenommen hatte, goss er zwanzig Flaschen seiner eigenen Tinktur, die aus Kuhmist und Spiritus bestand, in den Hals. Allison war in zahlreiche Schlägereien und Konflikte verwickelt, darunter auch in mehrere tödliche Auseinandersetzungen, bei denen sowohl Feinde als auch Unschuldige ihr Leben verloren.
Zwei Polizisten, die einen seiner Cowboys angeschossen hatten, weil er "schmutzige Lieder" sang, stellte er sich Tage später gegenüber, sang dieselben "schmutzigen Lieder", und als sie ihre Waffen auf ihn richteten, erschoss er sie auf der Stelle. Den Bürgern sagte er. "Polizisten, die auf einen Mann schießen, weil er fröhlich ist, gehören nicht in diese Welt."
Trotz seiner gewalttätigen Taten wurde Allison auch als eine Art Beschützer der Gemeinschaft angesehen. Er war dafür bekannt, sich für die Schwachen und Schutzlosen einzusetzen und Straftäter, insbesondere Viehdiebe, auf eigene Faust zu verfolgen und zur Rechenschaft zu ziehen. Diese Ambivalenz in seinem Charakter macht seine Geschichte umso faszinierender.
Einen durch seine rüden, ehrenrührigen Kommentare berüchtigten Zeitungsredakteur in Kansas stellte er eines Tages auf offener Straße, richtete beide Revolver auf ihn und sagte: "Wer seine überlegenen Fähigkeiten anderen gegenüber dazu benutzt, sie bloßzustellen und zu blamieren, ist ein Schwein. Du bist ein Künstler der Worte und fügst Menschen damit Schaden zu. Ich bin ein Künstler des Schießens, und jetzt wirst du tanzen, bis du auf die Zunge trittst."
Clay Allison beförderte einen nackten Mann in einen Misthaufen
Er ließ den Zeitungsmann mit seinen Kugeln tanzen, bis dieser erschöpft zusammenbrach. Dann rief Allison ihm zu: "So, Freundchen, jetzt weißt du, wie das ist, wenn man sich nicht wehren kann. Noch ein übles Wort in deiner Zeitung, und man wird dein Begräbnis erleben."
Einen anderen Zeitungsmann überraschte er abends in seiner Redaktion beim Kartenspiel mit kapitalkräftigen Bürgern. "Du hast einen armen Mann ohne jeden Grund, nur um der Sensation willen, öffentlich bis auf die Haut ausgezogen. Jetzt mache ich mit dir dasselbe." Der Reporter musste sich nackt ausziehen, dann zerrte Allison ihn an einem Seil bis zum Hebebalken eines Silos hoch, trommelte die schlafende Bevölkerung zusammen und schoss das Seil durch. Der nackte Mann stürzte und verschwand in einem Misthaufen.
Als eine Viehdiebebande die Washita-Region unsicher machte und die Polizei machtlos war, weil sie niemals eindeutige Beweise fand, um die Banditen verhaften zu können, ritt Allison zu einem Saloon, der den Räubern als Hauptquartier diente, richtete seine Revolver auf die Männer, entwaffnete sie, ließ im Ofen ein Feuer entfachen und ein Brandeisen glühend heiß machen. Einer der Cowboys brannte jedem Banditen ein Brandzeichen in die Brust. Die Bande verschwand spurlos.
Am 1. Juli 1887 stürzte Allison betrunken vom Bock seines Wagens, wurde überrollt und getötet, ein Revolvermann, der angeblich fünfzehn Gegner im Duell erschossen hatte, aber nie angeklagt wurde. Er hinterließ ein Erbe, das bis heute in der Folklore des Wilden Westens lebendig ist. Seine Geschichte wurde in Büchern und Filmen verewigt. Sein exentrisches Erscheinungsbild und sein unberechenbarer Charakter haben ihn zu einer unvergesslichen Persönlichkeit dieser Ära gemacht. Sie dienen als Erinnerung daran, dass der Wilde Westen nicht nur von Helden und Gesetzlosen, sondern auch von komplexen und kontroversen Männern geprägt war.
Bildquelle:
Ed Bierman
(Wyatt Earp - Berufsspieler und Bandit)
Stephen Romero
(Die Raubzüge der Dalton-Bande im Wilden Westen)
Bernd Teuber
(Sam Bass - Der unbekümmerte Bandit)
Keene Public Library
(Black Bart - Postkutschenräuber und Poet)