Crater Lake in Oregon (Bild: pogo_mm / Pixabay)

Die Geister Skell und Llao stritten um eine Frau

Im Jahr 1902 wurde der Crater Lake und die umliegende Gegend zum Nationalpark erklärt. Initiator war William Gladstone Steele. Als er den See 1886 zum ersten Mal sah, erkannte er sofort, dass das Gebiet stark durch Kleinbauern, Viehzüchter und die Holzindustrie belastet war. Deshalb ruhte er nicht eher, bis die Gegend unter nationalen Schutz gestellt wurde.

Die Administration des Crater-Lake-Nationalparks misst der Erhaltung der Wasserqualität große Bedeutung bei. Um zu verhindern, das Ölspuren ins Wasser gelangen, darf der See nur mit Motorbooten befahren werden, die über ein abgeschlossenes Treibstoffsystem verfügen. Bei den Uxkani- und Klamath-Indianern im Westen der USA existiert eine alte Legende. Derzufolge stritten eines Tages die Geister Llao aus der unteren und Skell aus der oberen Welt um eine Frau. Skell versenkte Llao tief in der Erde. Damit sein Gegner für immer dort verborgen bleibt, brach er den darüberliegenden Berg aus dem Boden und füllte das Loch mit Wasser.

Der Herr der Unterwelt schleuderte glühende Steine aus dem Berg

Einer anderen Legende zufolge war der Mount Mazama einst das Portal, durch das der Herrscher der Unterwelt an die Oberwelt gelangte. Den Menschen offenbarte er sich als dunkle Wolke über den eisbedeckten Vulkangipfeln. Als der Herr der Unterwelt mit dem Herrscher der Oberwelt in Streit geriet, schleuderte er glühende Steine aus dem Berg. Die Menschen deuteten diesen Feuerregen als Strafe für ihren Ungehorsam. Um die wütende Gottheit zu besänftigen, kletterten die Stammesältesten auf den Vulkan und stürzten sich hinein. Der Herrscher der Oberwelt war von diesem Opfer so gerührt, dass er den Herrn der Unterwelt in dessen Reich verbannte und die Öffnung versiegelte.

Bis heute verehren die Indianer den Crater Lake. Sie glauben, dass er Geister beheimatet. Um ihnen zu begegnen, feiern sie an seinen Ufern besondere Rituale. Manch einer, der in dem mystischen See geschwommen ist, soll mit spirituellen Fähigkeiten ausgestattet worden sein. Der Mount Mazama gehört zum Inselbogen der Kaskadenkette. Um 4895 vor Christus brach der Vulkan zum bislang letzten Mal aus. Die Eruption erreichte einen Wert von 7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex und hatte einen Materialausstoß von 150 Quadratkilometern.

Dadurch brach der Dom des Vulkans ein und formte den heutigen Trichter. Durch weitere Eruptionen wurden die zentrale Plattform Merriam Cone und andere Erhebungen im See geformt. Mündlichen Überlieferungen der Indianer zufolge, haben Menschen den Ausbruch und Einsturz des Mount Mazama miterlebt. Gebrauchsgegenstände, die bei archäologischen Ausgrabungen in den umliegenden Höhlen gefunden wurden, bestätigen, dass die Gegend bereits vor 8.000 bis 12.000 Jahren bewohnt war

BerndT, am 31.05.2014
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Bildquelle:
Brigitte Werner (Der Yellowstone-National Park in Amerika)
tpsdave (Indianische Grabhügel im Wilden Westen)
Brigitte Werner (Geisterstädte im Wilden Westen)
NatashaG (Niagara-Fälle - Die donnernden Wasser)

Autor seit 13 Jahren
369 Seiten
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