Das Amphitheater in Nîmes
Das römische Amphitheater in Nîmes ist sehr berühmt. Eines der am besten erhaltenen Amphitheater weltweit ziert zahlreiche Poster und Postkarten.Die Geschichte des Amphitheaters
Ein Amphitheater repräsentierte in römischer Zeit die Macht Roms und ermöglichte es auch, die Bürger mit Brot und Spielen zufrieden zu stellen. Das Vorbild für dieses in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts in Nîmes erbaute Amphitheater war das Kolosseum in Rom. Natürlich wurde es kleiner als sein Vorbild: Es fasste "nur" 25.000 Besucher, das Kolosseum bot Platz für 50.000 Besucher.
Die Westgoten, die Nîmes Anfang des 5. Jahrhunderts eroberten, verstärkten den Bau zu einer Festung. Im Mittelalter wurde das Amphitheater zu einer Stadt in der Stadt, die sogar eine kleine Kirche hatte. In erbärmlicher Armut lebten dort bis zu 2000 Menschen auf engstem Raum. Die Häuser im Innern des Theaters wurden erst im 19. Jahrhundert wieder abgerissen, weil man sich zu dieser Zeit wieder auf die Antike besann und diese mehr zu schätzen wusste. Man wollte die Bauwerke aus dieser Zeit erhalten.
Heute ist das Theater ganzjährig für Besucher geöffnet, außer während Veranstaltungen, die heute wieder in der Arena stattfinden. Statt Gladiatorenkämpfen gibt es heute Konzerte und Stierkämpfe zu sehen. Namhafte Künstler wie Sting, Metallica und Rammstein sind bereits in diesem ehrwürdigen Gebäude aufgetreten. Obwohl das Amphitheater sehr gut erhalten ist, können nur noch maximal 13.000 Besucher Platz finden.
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Besichtigung des Amphitheaters in Nîmes
Der Grundriss des Amphitheaters hat eine Länge von 131 Metern und eine Breite von 101 Metern. Außen ragen 21 Meter hohe Mauern vor dem Besucher empor. Zwei Reihen von Torbögen schmücken das Äußere. Nachdem der Besucher das Gebäude betreten hat, kann er einen Audioführer erhalten, der bereits im Preis inbegriffen ist. Neben Englisch, Französisch und Spanisch ist er natürlich auf auf Deutsch erhältlich.
Wer das Amphitheater von Nîmes besuchen möchte, sollte sich auf viel Treppensteigen gefasst machen, denn die Sitzreihen laufen in Stufen um die Arena herum. Es lohnt sich, sich einmal auf verschiedenen Plätzen niederzulassen. Sie werden erkennen, dass man von jedem Platz aus einen hervorragenden Blick auf das Geschehen in der Arena hat.
Das Innere selbst ist ein kleines Labyrinth, da viele Zugänge wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen verschlossen sind. An wichtigen Stationen können Sie sich Erklärungen aus dem Audioführer anhören, die von Abbildungen und Tafeln ergänzt werden. Diese Illustrationen sind allerdings nur in Englisch und Französisch beschriftet. Der Audioführer leiert nicht nur Fakten herunter, sondern ist sehr mitreißend gestaltet, mit Hintergrundgeräuschen und lebendigen Beschreibungen der damaligen Zeit. Setzen Sie sich auf einen Platz, blicken Sie auf die Arena und lassen Sie sich in eine Zeit vor 2000 Jahren zurückversetzen. Leider sind die Informationen des Audioführers sehr detailliert, so dass es dem Besucher viel Geduld abverlangt, sich das gesamte Programm anzuhören.
Mit genug Ausdauer erreicht man irgendwann die oberste Sitzreihe. Von hier aus kann man das Gebäude in seiner ganzen Pracht bewundern und sieht, welche architektonische Meisterleistung es darstellt. Außerdem hat man von hier aus auch einen wunderbaren Blick auf die Stadt selbst. Laufen Sie einmal um das ganze Oval des Amphitheaters herum und betrachten Sie das Gebäude und die Stadt aus verschiedenen Blickwinkel.
Leider ist das Amphitheater nicht behindertengerecht, was sich natürlich bei einem 2000-Jahre alten Bauwerk nur schwer ändern lässt. Um das Amphitheater genießen zu können, sollten Sie gute körperliche Ausdauer mitbringen und die Bereitschaft, Treppen zu laufen.
Das Amphitheater in Nîmes von außen (Bild: Selbst aufgenommen)
Wie komme ich zum Amphitheater in Nîmes?
Das Amphitheater liegt am Rande der Altstadt von Nîmes und kann kaum verfehlt werden, vor allem, weil es auf sämtlichen Karten und Stadtplänen dick und fett markiert ist. Und selbst wenn man es wider Erwarten nicht finden sollte, beschreiben Einheimische den Weg gerne.
Roman Amphitheatre in Nimes in the Gard Area of Languedoc Roussillon, France, Europe (Bild: Hughes David)
Eintrittspreis und Öffnungszeiten
Das Amphitheater ist, wie bereits erwähnt, das ganze Jahr über geöffnet, allerdings sind die Öffnungszeiten je nach Monat sehr unterschiedlich.
Monat | Öffnungszeiten |
Januar | 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr |
Februar | 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr |
März | 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
April | 9:00 Uhr bis 18:30 Uhr |
Mai | 9:00 Uhr bis 18:30 Uhr |
Juni | 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr |
Juli | 9:00 Uhr bis 20:00 Uhr |
August | 9:00 Uhr bis 20:00 Uhr |
September | 9:00 Uhr bis 18:30 Uhr |
Oktober | 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr |
November | 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr |
Dezember | 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr |
Die Stadt Nîmes bietet zwei Arten von Eintrittskarten an:
- nur das Amphitheater
- Kombiticket für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Nîmes: das Amphitheater, den Tour Magne und das Maison Carrée
Normalpreis | Reduziert | |
Nur Amphitheater | 7,80 € | 5,90 € |
Kombiticket | 9,90 € | 7,60 € |
Die Ermäßigungen gelten für Schüler, Studenten, Arbeitslose und Lehrer.
Kostenlos ist der Eintritt für Kinder unter 7 Jahren und für Behinderte. Bei einer Familie, bei der zwei Erwachsene und ein Kind den Eintritt bezahlt haben, ist der Besuch für ein zweites Kind zwischen 7 und 17 Jahren kostenlos.
Zusammenfassung
Das Amphitheater von Nîmes erfreut sich nicht umsonst solcher Bekanntheit und Beliebtheit. Es ist ein antikes Bauwerk, das einen Besuch lohnt, vor allem weil es besser erhalten ist als das Kolosseum in Rom und weil es eines der am besten erhaltenen Amphitheater weltweit ist. Der Eintrittspreis mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, doch man muss natürlich Bedenken, welche Summen dieses Bauwerk für den Unterhalt verschlingen mag. Wer in Nîmes oder in der Nähe ist, sollte unbedingt die Besichtigung des Amphitheaters einplanen und man kann hier ohne Weiteres 1,5 bis 2 Stunden verbringen, wenn man alles genau betrachten und den Audioführer in seiner Gänze genießen möchte.
Bildquelle:
a.sansone
(Die Kuh am Wanderweg - ein Problem?)