Das Schicksal des Sklaven Solomon Northup
Der Afroamerikaner Solomon Northup geriet in die Gewalt von Menschenhändlern und wurde 12 Jahre gefangengehaltenDas Schicksal des Sklaven Solomon Northup (Bild: Tumisu / Pixabay)
Weil Solomon sich widersetzte, sollte er gelyncht werden
Bei einem dieser Engagements in Washington, D.C. wurde er von seinen Auftraggebern betrogen und als angeblich entflohener Sklave von Menschenhändlern nach New Orleans an William Prince Ford verkauft. Dieser war jedoch aus finanziellen Gründen gezwungen, ihn 1842 an John M. Tibaut zu veräußern. Solomon bekam den neuen Namen Patt Hamilton und eine Baumwollkutte, die zu seiner Sträflingskleidung wurde.
Als Tibaut ihn auspeitschen wollte, widersetzte sich Solomon. Wütend suchte Tibaut Unterstützung bei seinen Aufsehern und stachelte sie an, Solomon zu lynchen. Aber dazu kam es nicht, denn Tibauts Aufseher Anderson Chafin schritt ein und rettete Solomon. Dann verlangte er von Tibaut, Solomon zu verkaufen oder zu verpachten. Widerwillig stimmte der Plantagenbesitzer zu. Zusammen mit farbigen Leidensgenossen wurde Solomon illegal in die Südstaaten nach Louisiana verkauft, als es dort längst einen "Importstopp" für Sklaven gab.
Solomons Tatsachenroman wurde ein Bestseller
Im April 1843 landete er auf der Baumwollplantage des sadistischen Edwin Epps. Er unternahm mehrere Fluchtversuche, wurde jedoch immer wieder eingefangen. Erst als ein Zimmermann aus Kanada namens Samuel Bass im Juni 1852 Epps' Farm besuchte, arrangierte es Solomon, dass Briefe an Freunde in New York geliefert wurden, in denen er auf sein Schicksal aufmerksam machte. Im Jahr 1853 erwirkte Solomons Familie schließlich seine Freilassung und Rückkehr nach New York. Er brachte seine Entführer vor Gericht. Da er jedoch nicht gegen Weiße aussagen durfte, verlor er den Prozess.
Sein schockierender, jedoch nicht polemischer Tatsachenroman wurde ein Bestseller jener Tage. Anders als der fast zeitgleich erschienene Südstaatenklassiker "Onkel Toms Hütte" von Harriet Beecher Stowe, der genau in derselben Gegend spielte, geriet Northups Tatsachenroman bald in Vergessenheit. Erst als die US-Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren amerikanische Geschichte aufarbeitete, wurde sein Werk als authentische Quelle wiederentdeckt. Mancherorts diente es nun, versehen mit Anhang und historischen Belegen, als Schullektüre.
Dennoch machte erst der Oskar-gekrönte Film "12 Years a Slave" von Regisseur Steve McQueen aus dem Jahr 2013 das Buch weithin bekannt. Solomon Northup setzte sich aktiv gegen die Sklaverei ein und engagierte sich im Underground-Railroad-Netzwerk, dass Sklaven zur Flucht an sichere Orte verhalf. Über seine letzten Lebensjahre ist nichts bekannt. Solomons Spur verliert sich nach 1863. Auch der Ort, wo er begraben wurde, ist unbekannt.
Bildquelle:
The National Archives UK
(Sklavenhandel in Amerika)
Jim Surkamp / Flickr.com
(James Moore - Sklavenjäger und Indianermörder)
Kevin / Flickr
(Der Weg der Tränen im Wilden Westen)