Kansas - Die Heimat der Kansa-Indianer (Bild: WandererCreative / Pixabay)

Die Kansa befanden sich häufig in kriegerischen Auseinandersetzungen

Seiner Beschreibung aus dem Jahr 1724 zufolge, lebten sie in einem einzigen großen Dorf in der Nähe der heutigen Gemeinde Doniphan in Kansas. Bald ließen sich weiße Siedler aus dem Osten des Landes im Gebiet der Kansa nieder. Mit ihnen begann die Ausrottung der Bisons. Zudem verschwand die Grassteppe. Einst bedeckte sie eine Fläche von knapp 69 Millionen Hektar. Heute existieren davon nur noch 4 Prozent. Das übrige Grasland wurde gepflügt oder mittels kontrollierter Brände gelichtet.

Die Kansa befanden sich häufig in kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Osage, Fox, Omaha, Cheyenne und Pawnee, was dazu führte, dass ihre Mitgliederzahl stark zurückging. 1803 wurde Kansas im Zuge des Louisiana Purchase von den Franzosen an die USA übergeben, doch lange Zeit war es nur eine Durchgangsstation für die Siedler, die Richtung Westen zum Pazifik zogen. Ähnlich wie in Oklahoma versuchte die Regierung auch in Kansas verschiedene Indianerstämme anzusiedeln, jedoch ohne großen Erfolg.

Viele Kansa starben an Krankheiten, die von den Weißen eingeschleppt worden waren

Im Jahr 1846 wurde den Kansa ein Reservat in Council Grove, Kansas, zugewiesen. Aber dort mussten sie schließlich den weißen Eindringlingen weichen. Am 4. Juni 1873 zogen 533 Kansa Richtung Süden und erreichten zwei Wochen später das neue Reservat am Zusammenfluss des Arkansas River und des Beaver Creek im heutigen US-Bundesstaat Oklahoma. 1854 wurde Kansas US-Territorium. Von nun an kam es zu einem deutlichen Bevölkerungsanstieg. Die Anzahl der Kansa nahm jedoch in folgenden Jahren immer mehr ab. Schuld daran waren Pocken, die von den Weißen eingeschleppt worden waren. Die Kansa besaßen gegen die Krankheiten keine Abwehrkräfte und starben.

Um 1888 gab es noch 188 Überlebende. In der Folgezeit wuchs die Zahl der Stammesmitglieder durch Kinder aus Mischehen wieder an. Gleichzeitig nahm die Zahl der reinblütigen Kansa immer weiter ab. Im Jahr 1898 verabschiedete der US-Kongress das Curtis-Gesetz. Dadurch wurde die Macht der förderralen Regierung über indianische Angelegenheiten erweitert. Initiator war Charles Curtis (1860 - 1936), der damalige Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Seine Mutter war eine Kansa. Er unterstützte die Auflösung der Stammesregierungen und die Verteilung von Land an die Stammesmitglieder. 1902 wurde ein entsprechendes Gesetz vom US-Kongress verabschiedet.

Nachdem ihr langjähriger Stammesführer Washunga im Jahr 1908 gestorben war, besaßen die Kansa keine formale Stammesorganisation. Erst 1959 wurde der Stamm reorganisiert und bundesstaatlich anerkannt. 1990 bestätigten die Kansa eine neue Verfassung und 1992 ein Stammesgericht. Im Jahr 2000 kaufte der Stamm in der Nähe von Council Grove Land auf. Der Regierungssitz befindet sich in Kaw City, Oklahoma. Heute existieren etwa 3000 eingetragene Stammesmitglieder. Am ersten Augustwochende hält der Stamm regelmäßig sein Oklahoma Powwow in den Washunga Bay Grounds ab.

BerndT, am 21.11.2017
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Bildquelle:
Susan Hubbard (Das Volk der Haida-Indianer)
UW Digital Collections / Flickr (Das Volk der Tlingit-Indianer)

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