Der Euro und seine Krise
Seit Januar 2002 gibt es die europäische Einheitswährung Euro. Neun Jahre später ist er durch manche EU-Pleitestaaten in seiner Existenz bedroht.Der Euro und Griechenland - Milliarden für Athen
Vor neun Jahren erfolgte die Einführung der europäischen Einheitswährung Euro. Die Deutsche Mark (DM), Lire, Franc, der Schilling und andere europäischen Währungen wurden durch ihn ersetzt. Die Europäische Union (EU) besteht heute aus 27 Ländern mit über 500 Millionen Menschen und zählt zu den stärksten Wirtschaftsregionen der Welt. Als der Euro eingeführt wurde mussten wir die DM noch mit dem Faktor 1,95883 umrechnen. Die Gastronomie und der Einzelhandel verdoppelte gefühlsmäßig seine Preise und es herrschte jahrelang eine Euro-Skepsis. In der Zwischenzeit haben wir uns alle an den Euro gewöhnt und nur wenige vermissen die gute alte DM. Die vergangenen Monate allerdings haben die Skepsis gegenüber der EU-Einheitswährung wieder steigen lassen.
Der Grund dafür war die bevorstehende Pleite Griechenlands und die Einrichtung eines Euro-Rettungsfonds. Griechenland befindet sich wirtschaftlich in einer desolaten Lage und hat rund 300 Milliarden Euro Schulden. Ein Sparpaket der griechischen Regierung im Umfang von 28 MIlliarden Euro konnte nur mit Not beschlossen werden und die Bürger demonstrieren massiv gegen die geplanten Kürzungen. Die EU unterstützt Griechenland finanziell und bewahrt das südeuropäische Land vor der Pleite. Die Finanzhilfen belaufen sich bereits auf 110 Milliarden Euro für die so genannten PIIGS-Staaten wozu Griechenland zählt. Die Abkürzung PIIGS wurde während der Finanzkrise eingeführt und beschreibt die Länder Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien. Die Kredite leisten die EU und der IWF.
Im Zuge der Stabilisierung seiner Staatsfinanzen beschloss Griechenland eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 21 Prozent, Kürzung der Verwaltungsausgaben, Abschaffung der 13. und 14.Monatsgehälter und Bekämpfung der Korruption. Die Schattenwirtschaft erzielt jährlich Einnahmen von 65 Milliarden Euro und es werden 20 Milliarden Euro an Steuern unterschlagen. Ein Notkredit in Höhe von 12 Milliarden Euro beschloss die EU vergangene Woche und das Geld wird das Land am 15.Juli 2011 erhalten.
Die deutschen Banken steuern ihren Anteil zur Rettung bei indem sie Anleihen, die im Jahr 2014 zur Zahlung fällig wären verlängern und helfen so dem angeschlagenen Urlaubsland. Die Unterstützung der Banken beläuft sich auf nur 3,2 Milliarden Euro und erfolgt freiwillig. Nach Plänen der EU soll über eine weitere Finanzhilfe von 120 Milliarden bald entschieden werden. Die Rettungsmaßnahmen sehen Wirtschaftsexperten sehr skeptisch und befürworten teilweise eine Staatspleite Griechenlands. Laut Experten würde eine Staatspleite aber keine allzu dramatischen Folgen für die Europäische Union haben.
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Hanging Euro Currency (Bild: 3873270)
Sinn und Unsinn des Euro-Rettungsfonds - Dauer-Subvention für den Euro?
Die Europäische Union (EU) hat einen Euro-Rettungsfonds beschlossen, der dauerhaft gelten und einen Umfang von 780 Milliarden Euro haben soll. Der Euro-Rettungsfonds EFSF soll trudelnde EU-Mitgliedsländer vor einer Pleite bewahren und finanziell unterstützen. Die Bezeichnung EFSF bedeutet European Financial Stability Facility (EFSF) und ist praktisch ein Zinsverbilligungs-Programm. Der deutsche Anteil an dem Rettungsschirm beläuft sich auf 211 Milliarden Euro und sind Garantien. Die Garantien sind keine Haushaltsmittel sondern dienen den EU-Pleitestaaten dazu Kredite zu erhalten wofür die gesunden Mitgliedsstaaten bürgen müssen. Die EU kann basierend auf den 780 Milliarden Euro nun effektiv 440 Milliarden Euro an Krediten gewähren. Es wird allerdings nur dann Geld an einen finanziell angeschlagenes EU-Land überwiesen, wenn ein Zahlungsaufall drohen sollte. Bei den EFSF-Garantien verbilligt sich für das betroffene EU-Land die Kreditaufnahme.
Der Euro-Rettungsschirm selbst nimmt Kredite zu 2,89 Prozent auf und die Zinsdifferenz zu welcher die EU-Pleiteländer dann Kredite erhalten, behält der EFSF und damit die Garantiegeber wie Deutschland. Es entsteht ein Zinsgewinn wovon die Bundesrepublik Deutschland profitiert. Die EFSF-Kreditaufnahme erfolgt indem Anleihen ausgegeben werden. Seit drei Jahren existiert der Euro-Rettungsschirm schon bald und in der Zwischenzeit wurde er seitens der EU in eine AG nach Luxemburger Recht umgewandelt. Rund zwölf Mitarbeiter zählt der EFSF und als Sitz der Firma wurde Luxemburg gewählt.
Die Einrichtung des Euro-Rettungsschirms und soll den Euro vor den Niedergang bewahren wofür wir Steuerzahler unbefragt zahlen müssen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt eine Senkung der Steuern und Sozialabgaben streng ab. Begründet wird diese strenge Haltung mit einer Reduzierung der jährlichen Neuaufnahme von Schulden. Wenn die Garantien für den EFSF fällig werden sollten, dann müssen wir Steuerzahlen tatsächlich zahlen und dies könnte höhere Steuern oder Sozialabgaben bedeuten.
Nach meiner Ansicht hat der Euro fast sein Ende erreicht und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Einheitswährung zusammenbrechen wird. Der einzelne Bürger sollte sich absichern indem Goldmünzen wie der Gold Maple Leaf und Silbermünzen erworben werden. Die Münzen aus Gold und Silber sind als Zahlungsmittel anerkannt. In der Zeit nach dem Euro kann man mit den Münzen sein Lebensunterhalt so lange bestreiten, bis eine Nachfolge-Währung beschlossen wurde. Eine Investition in Immobilien, Grundstücke, Weine, seltene Film-Repliken und Oldtimer dient der finanziellen Absicherung.
Die Sachwerte bleiben in Krisenzeiten stabil und lassen einen ruhig schlafen während "Papieranlagen" wie Aktien, Anleihen oder Tagesgeld bei einem Euro-Zusammenbruch dramatisch an Wert verlieren werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Euro nicht tatsächlich zusammenbrechen wird aber der Crash wird kommen in 10 bis 15 Jahren und bis dahin sollte man sich mit Gold, Silber und Sachwerten eindecken.
Bildquelle: Eigenes Bild "Leere Kassen"