Der Kampf der Lakota- und Cheyenne-Indianer
Als man den Lakota-Indianern ihr Land raubten wollte, setzten sie sich zur Wehr.Die Lakota-Indianer setzten sich zur Wehr (Bild: Richard Throssel / Museum of Photographic Arts Collections)
Lieutenant Grattan ließ wahllos in die Menge schießen
Den Anlass dafür lieferte schließlich ein Ereignis im Spätsommer 1854. In Fort Laramie warteten die Indianer auf die versprochenen Lebensmittel. Als sich die Ankunft der Wagen verzögerte, ritten einige Krieger der Brulé zu einem Wagenzug der Mormonen und raubten einen Ochsen. Der Kommandant von Fort Laramie beorderte Lieutenant John Lawrence Grattan und neunundzwanzig Soldaten ins Indianerlager, um die Krieger festzunehmen. Doch Grattan war zu unerfahren und der Aufgabe nicht gewachsen. Er hatte gerade erst die Militärakademie in Westpiont absolviert. Darüber hinaus sah er diesen Auftrag als willkommene Gelegenheit für eine Beförderung. Als die Indianer sich weigerten, die Schuldigen zu nennen, ließ er wahllos in die Menge schießen. Die Indianer wehrten sich und töteten Grattan und seine Soldaten.
Die endgültige Vertreibung der Lakota und Cheyenne aus ihren Jagdgründen begann im Winter 1865. Immer mehr Weiße zogen über den neuen Bozeman Trail von Fort Laramie zu den Goldfeldern in Montana. Ihnen folgten Abenteurer, Schatzsucher und Banditen. Die Gier nach dem gelben Metall war größer als die Angst vor den Indianern. Der Bozeman Trail führte durch das Powder River Country, das den amerikanischen Ureinwohnern in einem Vertrag zugesichert war.
Häuptling Red Cloud drohte mit Krieg
Die Regierung beauftragte E.B. Taylor vom Indianerbüro, einen neuen Vertrag mit den Lakota auszuhandeln. Offenbar war man der Auffassung, das die Häuptlinge das Papier ohne Weiteres unterschreiben, und die Wagentrecks dulden würden. Einige Häuptlinge taten dies auch und ließen sich von den Geschenken beeindrucken, die Taylor ihnen mitgebracht hatte. Doch Red Cloud, der Anführer der Oglala-Sioux weigerte sich und schwor, auch weiterhin jeden Weißen zu töten, der durch das vertraglich zugesicherte Gebiet zog. Mitten in die Verhandlungen platzte die Nachricht von Colonel Henry B. Carrington, der mit einer großen Einheit den North Plane hinaufkam, um am Bozeman Trail neue Forts zu errichten.
Dies war ein eindeutiger Beweis dafür, dass man den Weißen nicht trauen konnte. Red Cloud wiederholte seine Drohung und zog wütend davon. E.B. Taylor erklärte jedoch gegenüber der Regierung, die Verhandlungen seien zufriedenstellend verlaufen und alle wichtigen Häuptlinge hätten unterschrieben. Natürlich war das eine Lüge. Red Cloud hatte sein Kreuz nicht unter den Vertragstext gemalt, sondern mit Krieg gedroht. Aber vielleicht war es genau das, was die Weißen beabsichtigten?
Bildquelle:
State Library of Queensland
(Goldrausch im Wilden Westen)