Der Naturpark Westhavelland im Land Brandenburg
Brandenburgs größter Naturpark bedeckt den größten Teil des Westhavellandes. Das dünn besiedelte und vom Wasser geprägte Gebiet ist ein einmaliger Naturraum rund 70 Kilometer westlich von Berlin.Die besonderen Merkmale des Naturparks Westhavelland
Der Naturpark Westhavelland wird durch die Städte Neustadt/Dosse im Norden, Pritzerbe im Süden und Friesack im Osten begrenzt. Er schließt sich an das länderübergreifende Biosphärenreservat Mittelelbe an. Mitten im Naturpark liegen die Städte Rathenow, Premnitz und Rhinow. Diese Orte gehören zu den Veranstaltern der Bundesgartenschau 2015. Der Naturpark bietet den Besuchern der gärtnerisch gestalteten Schauen die Chance, auch die Schönheiten der Natur in diesem vom Wasser geprägten Gebiet zu genießen.
Der Naturpark ist von großem ökologischem Wert. Hydrologie und Geologie des Raumes sind weithin einmalig und prägen die Landschaft, die Siedlungsstruktur und die Wirtschaft in dem Raum.
Die Untere Havelniederung ist das wichtigste Gebiet zur Wasserspeicherung entlang der Elbe. Sie ist ganz wichtig zur Dämpfung der Hochwasserwellen des Stroms. Der Naturpark ist mit seinen Feuchtgebieten und Seen das größte Rast- und Brutgebiet für Wat- und Wasservögel im mitteleuropäischen Binnenland.
Die Landschaft im Naturpark wird nur von wenigen Verkehrswegen durchschnitten und ist sehr dünn besiedelt. Und die Havel ist ein bedeutender Wasserweg für den Verbund mehrerer Biotope im Land Brandenburg.
Und noch einen Pluspunkt verbucht der Naturpark. Hier ist die nächtliche Lichtverschmutzung viel geringer als in den meisten anderen Gegenden Deutschlands. Das bietet Freunden des Sternenhimmels beste Beobachtungsmöglichkeiten des Nachthimmels.
Schleuse bei Bahnitz (Bild: haros)
Touristische Angebote
Das ideale Fortbewegungsmittel im Naturpark ist eindeutig das Fahrrad. Durch den Naturpark führen der Havelradweg, der Havellandradweg und die Radtour "Otto Lilienthal". Daneben gibt es viele lokale Rad- und Wanderstrecken.
Einen Blick auch hinter die Kulissen bieten Natur- und Landschaftsführungen durch geschulte und zertifizierte Führer im Naturpark Westhavelland. Die vermitteln sinnliche und unvergessliche Erlebnisse im Naturpark.
Die weiten Niederungen und Wälder stehen zu jeder Jahreszeit zu ausgiebigen Wanderungen auf gut ausgeschilderten Wanderwegen offen. Hier einige Wanderrouten:
- Hohennauen/Ferchesar: Gebietswanderweg "Hohennauen-Ferchesarer See", 22 Kilometer
- Großderschau: Mehrere Wanderwege im Kolonistendorf von knapp 2 Kilometern bis 12 Kilometer
- Prietzen: 2 Kilometer langer Naturlehrpfad am Vogelparadies Gülper See, der ein besonders wichtiges Rastgebiet für Wasservögel auf dem Zug gen Norden oder Süden ist.
- Kleßen: 3,5 Kilometer langer Naturlehrpfad "Um den Weinberg" südlich des Ortes
- Böhne: 8 Kilometer langer Waldlehrpfad und um das Große Fenn
- Bagow: 6 Kilometer langer Naturlehrpfad durch das Bagower Bruch westlich des Ortes
Der Naturpark Westhavelland ist ein wahres Eldorado für Wasserwanderer. Entlang der Unteren Havel gibt es bei Milow, Mögelin, Grütz und Gülpe Biwakplätze für Wasserwanderer. Die sind mit einer Feuerstelle, Bootsablage und einer Trockentoilette ausgestattet. Kanus können in Rathenow und Strodehne gemietet werden. Startpunkte für Ausflugsschiffe gibt es u. a. in Rathenow, Havelberg und Brandenburg.
Auch auf dem Rücken eines Pferdes lässt sich die Landschaft des Naturparks Westhavelland gut erleben. Reiterhöfe locken in Neustadt (Dosse), der Stadt der Pferde und in vielen anderen Orten im Naturpark.
Sehenswertes im Bereich des Naturparks
Ein Bummel durch Rathenow sollte nicht versäumt werden. Hier zeigt der Optikpark, der Nachfolger der Landesgartenschau 2006, die gärtnerische Gestaltung von Landschaft. Und vom Bismarckturm auf dem Weinberg lässt sich ein Teil des Naturparks überblicken.
Bei Stölln gibt es einen Flugplatz. Seine Betreiber nennen ihn den ältesten Flugplatz der Welt. Denn hier am Gollenberg unternahm Otto Lilienthal viele Flüge. Und hier stürzte er auch ab und verstarb an den Folgen des Unfalls. Eine besondere Attraktion ist die hier gelandete Iljuschin 62 der Interflug. Nach Lilienthals Frau Lady Agnes genannt. In ihr gibt es ein Café.
Bei Grütz gibt es ein Nadelwehr. Diese seltene Bauart eines Wehres kann hier noch in Funktion betrachtet werden. Pferdeliebhaber dürfen einen Besuch in Neustadt/Dosse nicht vergessen. Und im Süden des Naturparks bietet die Stadt Brandenburg an der Havel etliche Sehenswürdigkeiten vom Dom bis zum Industriemuseum im Stahlwerk.
Das Besucherzentrum des Naturparks Westhavelland
Das Besucherzentrum des Naturparks befindet sich in Milow. Es ist nur wenige Minuten vom historischen Ortskern und der barocken Dorfkirche entfernt. Hier wird von Flussauen und Flussrenaturierung, Fischen und Fischern, Zugvögeln und Zugzeiten, Kirchen und Kaffenkähnen berichtet. An einem Model wird Hoch- oder Niedrigwasser der Havel simuliert.
Anschrift: Besucherzentrum des Naturparks Westhavelland, Stremmestraße 1, 14715 Milow, Fon +49 (0) 3386 211227, Mail [email protected]
Wege in den Naturpark Westhavelland
Eine Anreise mit der Bahn ist der richtige Weg ins Westhavelland. Regionalexpresszüge halten in Neustadt/Dosse und Friesack, Rathenow und Brandenburg/Havel. Zwischen Rathenow und Brandenburg verkehrt eine Regionalbahn.
Eine Alternative ist die Anreise über die Havel auf dem Wasserweg.
- Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg: Naturpark Westhavelland
- Förderverein Sternenpark Westhavelland
- Reiseland Brandenburg: Naturpark Westhavelland
- Besucherzentrum Milow
- Havelland Tourismus
- BUGA 2015