Von den Ubiern bis zur kreisfreien Stadt

Die Herkunft des Städtenamens Rheydt ist nicht bekannt, leitet sich, wie Historiker vermuten, vom althochdeutschen riuti (roden) ab. Ursprünglich wurde das Gebiet am Niederrhein keltisch besiedelt. In späterer römischer Zeit war der germanische Stamm der Ubier dort angesiedelt. Sie gehörten zu einem der ersten germanischen Stämme, die mit den Römern Handel trieben und diesen ihre Söhne zur Ausbildung als Knappen und Waffenträger gaben. Die Ubier bewohnten zunächst das rechte Ufer des Rheins in Germania Magna, und siedelten sich später, linksrheinisch an. 

Ein Pfau am Rheydter Schloss (Bild: vanidamelanie / Pixabay)

Informationen aus dem Stadtarchiv

Im Jahr 1919 hatte Rheydt ein eigenes Amtsgericht, eine Oberrealschule mit Reformgymnasium, ein Lyzeum, ein Lehrerseminar, eine Handels- und Gewerbeschule für Mädchen sowie eine Textil-, Eisen- und Papierindustrie und, in Bonnenbroich, das Kabelwerk. Dort arbeitete, nach eigenen Angaben des Umweltschützers und Tierfilmers Dr. Heinz Sielmann, um 1917 herum, sein Vater als Chemiker.

1929 wurde Rheydt mit der kreisfreien Stadt München-Gladbach, der Stadt Odenkirchen, der Gemeinde Giesenkirchen (mit Schelsen) zur kreisfreien Stadt Gladbach-Rheydt vereinigt. Die Trennung erfolgte, auf Veranlassung des aus Rheydt stammenden damaligen Reichspropagandaministers Dr. Joseph Goebbels, im Jahr 1933, umgehend.

Zu diesem Zeitpunkt umfasste das Rheydter Stadtgebiet die Orte Rheydt, Odenkirchen, Giesenkirchen und Schelsen.

Die Anzahl der Einwohner wuchs von 650 bis ins Jahr 1532 laut der Volkszählung im Jahr 2000 ohne Odenkirchen, Giesenkirchen und Schelsen, insgesamt auf 66.283 Einwohner an.

Unterschiedliche Zählergebnisse durch verschiedene Verfahren

Wer in alten Urkunden der Stadt Rheydt blättert, interessiert sich meist auch für die Einwohnerzahlen. Zum Erstaunen stimmen die Angaben oft nicht überein.

Die Ursache ist ein unterschiedliches Zählverfahren. Die Einwohnerzahl der Städte wurde noch bis 1833 durch uneinheitliche Erhebungsverfahren, Schätzungen, Volkszählungen oder amtliche Fortschreibungen, ermittelt. Spätere Angaben, ab 1843, beziehen sich auf die ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung.

Warum Mönchengladbach (und damit Rheydt) weltweit einzigartig ist

Wer außerhalb von Nordrhein-Westfalens Einwohner von Rheydt fragt, woher sie kommen, bekommt meist eine ausweichende Antwort: Beliebt ist die Rückmeldung: in der Nähe von Düsseldorf.

Warum das so ist, erklären viele Einwohner mit der Tatsache, dass im Jahr 1933, der damalige Reichspropagandaministers Dr. Joseph Goebbels, aus Rheydt stammte und die Einwohner von Rheydt sich in unserer Zeit nicht mit der damaligen Nazidiktatur gleichsetzen wollen.

Realistisch gesehen sind seit dieser Zeit viele Ereignisse eingetreten, die im Verlauf der Zeit zu einem günstigeren Bild von Rheydt beitrugen.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen

Seit der Gebietsvereinigung 1975 wurde die Stadt Mönchengladbach weltweit einzigartig, weil sie zwei Hauptbahnhöfe, einen eigenen und den Rheydter Hauptbahnhof hat.

Zusätzlich gibt es in Rheydt Geneicken, einen Güterbahnhof, der zum Abstellen von Güterzügen und von Zügen für das Prüfcenter Wegberg-Wildenrath genutzt wird und den Personenbahnhof Rheydt-Odenkirchen, der an der Strecke nach Köln liegt.

Viele Berufspendler+innen, Schüler*innen und Student*innen empfinden es als angenehm, dass Rheydt außer mit dem Zug, auch mit dem öffentlichen Personennahverkehr, ÖPNV und durch die Busse der Niederrheinischen Versorgungs- und Verkehrs AG, NVV, gut zu erreichen ist. 

Rheydt im Internet vertreten

Im Internet gibt es unterschiedliche Möglichkeiten mit Rheydtern in Kontakt zu kommen.

Eine Homepage, auf der sich Privat- und Geschäftsleute miteinander austauschen, ist die von Udo Küppers betreute Plattform www.rheydt-online.de. Dort können sich Interessierte generell über Rheydt informieren, aber auch Kleinanzeigen aufgeben.

Das Serviceportal der Stadt Mönchengladbach ist hier erreichbar. 

Das 34. Rheydter Jahrbuch über die Kulturlandschaft der Stadt ist da

Die Otto von Bylandt-Gesellschaft brachte das 34. Rheydter Jahrbuch mit zahlreichen Beiträgen von ausgewiesenen Kennern der Mönchengladbacher Geschichte und Kultur heraus.

Die Otto von Bylandt-Gesellschaft als Förderverein des Städtischen Museums Schloss Rheydt ist bekannt für die Unterstützung des Museums in allen seinen Aufgabenbereichen, durch Veranstaltungen und Veröffentlichungen, der finanziellen Förderung von Anschaffungen sowie durch Fahrten mit kunst-, kulturgeschichtlichem und/oder historischem Schwerpunkt.

Ebenso fungiert die Otto von Bylandt-Gesellschaft als Herausgeberin des alle zwei Jahre erscheinenden "Rheydter Jahrbuchs", einer etablierten wissenschaftlichen Publikation zur "Geschichte und Kultur der Stadt Mönchengladbach" und im Besonderen zum Museum Schloss Rheydt.
"Da wir im nächsten Jahrbuch auch das Jubiläum des Museums besonders würdigen wollen, ändern wir auch den Tonus der Veröffentlichung", berichtet Dr. Rolf Keuchen, Vorsitzender der Otto von Bylandt-Gesellschaft schon über die 35. Ausgabe des Rheydter Jahrbuchs. "Sie kommt schon im nächsten Jahr, damit wir uns vom diesjährigen hundertjährigen Jubiläum nicht so weit entfernen." Doch erst einmal geht er davon aus, dass das 34. Jahrbuch sich wieder großer Beliebtheit bei allen Mönchengladbachern erfreut: "Denn es beschäftigt sich mit Inhalten aus der gesamten Stadt.
Es gibt einen Artikel

  • Zum Museumsjubiläum
  • Es geht zum um die Sammlung und das Archiv Andersch im Museum Abteiberg
  • Das ehemalige Kreuzherrenkloster in Wickrath wird thematisiert und es geht um zwei
  • Mönchengladbacher Kunstvereine

Was zeichnet das Jahrbuch aus?

Für Museumsdirektor Dr. Karlheinz Wiegmann zeichnet dieses breite Spektrum aus Kunst- und Kulturgeschichte das Rheydter Jahrbuch besonders aus:

"Ich kenne keine Publikation, die dieses Themenspektrum auf lokaler Ebene hat. Dabei handelt es sich um Erstveröffentlichungen." "Und es sind Texte, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen", ergänzt Keuchen. Insgesamt gibt es 600 Exemplare.

Das Rheydter Jahrbuch ist für 28 Euro im Buchhandel erhältlich und kann zusätzlich an der Museumskasse Schloss Rheydt erworben werden.
Es wurde gefördert durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Bild: Vorstellung des neuen Rheydter Jahrbuchs v.l. Dr. Rolf Keuchen, Dr. Karlheinz Wiegmann und Werner Goertz

Stadt MG

Schloss Rheydt 2025: Ein vertrauter Ort im neuen Gewand

Wer in diesen Tagen, um Weihnachten 2025, rund um Schloss Rheydt spaziert, sieht sofort, wie sehr sich das historische Ensemble verändert hat. An der zum Wassergraben hin gelegenen Südostseite der Vorburg ist das Gerüst nach rund zwei Jahren Bauzeit verschwunden und plötzlich wirkt der Blick auf das alte Gemäuer wieder frei, fast so, als würde das Schloss aufatmen.

Das Gerüst ist weg, der Blick auf die frisch sanierte Südostseite der Vorburg wieder frei. (© Stadt Mönchengladbach)

Die Südostfassade erstrahlt wieder

Das Gebäudemanagement der Stadt (gmmg) hat die Dach- und Fassadensanierung an dieser Seite erfolgreich abgeschlossen. Die Fassade des Südostflügels und des südlichen Eckturms wurde behutsam vom alten Anstrich befreit, beschädigte Ziegel und Natursteine ersetzt und sämtliche Fugen erneuert. Weil das Mauerwerk durch die frühere Nutzung als Stall stark salzbelastet ist, kam ein spezieller Trass-Kalk-Mörtel zum Einsatz. Den Abschluss bildet ein atmungsaktiver roter Silikatanstrich – eng angelehnt an das historische Erscheinungsbild. Kleinere Salzausblühungen können weiterhin auftreten, ein normaler Prozess bei alten Gebäuden, der den Bestand nicht gefährdet.

Zum Ende der Sanierung erhielt die Fassade einen atmungsaktiven roten Silikatanstrich, der sich eng am historischen Erscheinungsbild orientiert. (© Stadt Mönchengladbach)

Unterstützung durch Denkmalschutz und ein Blick nach vorn

Gefördert durch das Denkmalschutz-Sonderprogramm X der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wird die Sanierung der Südostfassade fristgerecht zum Jahresende abgeschlossen. Die Arbeiten an der hofseitigen Fassade und der Dacheindeckung sollen im Frühjahr 2026 fertig werden und damit den äußeren Sanierungsabschnitt am Ostflügel der Vorburg abschließen.

Im Inneren bleibt der Ostflügel vorerst im Rohbauzustand. Für 2027 sind Mittel für die Innensanierung vorgesehen mit dem Ziel, den Brandschutz zu verbessern und die Räume an die zukünftige Ausstellungskonzeption anzupassen.

Die beschädigten Kopfenden der tragenden Balken wurden durch Stahlkonstruktionen ersetzt und das gesamte Dachtragwerk durch zusätzliche Aussteifungen stabilisiert. (© Stadt Mönchengladbach)

Ein Ort, der Geschichte trägt und Geschichten bewahrt

Ab Frühjahr 2026 beginnen zudem Arbeiten im Außenbereich: Die mags wird im abgesperrten Teil der Wallanlage den Boden austauschen, neuen Rollrasen verlegen und Möblierung sowie Beleuchtung erneuern. Vielleicht wird dann auch die kleine Bank am Schlossgraben wieder ein stiller Platz, an dem Menschen verweilen so wie früher, wenn ganze Schulabgangsklassen dort saßen, Pärchen den Blick über den Wassergraben schweifen ließen, die Pfauen ihren Ruf ertönen ließen und im Schlosshof zu erahnen waren. Manche Erinnerungen gehören eben genauso zu Rheydt wie das Schloss selbst: ein erster Kuss im Schatten der alten Mauern, ein Moment, der bleibt, auch wenn die Zeit weiterzieht und nicht nur das Gemäuer sich verändert.

Rheydt und Gladbach aktuell...

Mönchengladbach legt Stellungnahme zum Braunkohleplan vor

Stellungnahme der Stadt
Die Stadt Mönchengladbach hat im laufenden Änderungsverfahren zum Braunkohlenplan Garzweiler II eine 38-seitige Stellungnahme eingebracht. Der Rat stimmte dem Papier am 17. Dezember zu.

Beteiligung der Bürger

Bürgerinnen und Bürger können sich bis 19. Januar der städtischen Stellungnahme anschließen.

Alternativ können sie eigene Einwände direkt bei der Bezirksregierung Köln einreichen.

Die Stellungnahme ist abrufbar unter: stadt.mg/braunkohle.

Hintergrund

  • Der Braunkohlenplan Garzweiler II stammt aus dem Jahr 1995.
  • Die Leitentscheidung der Landesregierung von 2023 besiegelt den Kohleausstieg bis spätestens 2033.
  • Folgen für Mönchengladbach: längeres Seeufer in Wanlo, weniger Emissionen, geringerer Flächenverbrauch.

Forderungen der Stadt

  • Dauerhafte Sicherung des Natur- und Wasserhaushalts.
  • Keine Verschlechterung der Grundwasserqualität.
  • Langfristige Versorgung von Niers und Feuchtgebieten.
  • Schutzmaßnahmen gegen nachteilige Umweltauswirkungen durch den Bergbautreibenden.
Wochenmarkt Rheydt

Start:(Aus)tauschen: Stammtisch Saatgut(bibliothek)

  • Wie kann man selber Saatgut gewinnen und Nutzpflanzen vermehren?
  • Was ist samenfestes Saatgut oder Open Source Saatgut?
  • Was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun?
  • Wie funktioniert die Saatgutbibliothek der Zentralbibliothek?

Eine Antwort auf diese Fragen finden Interessierte an jedem dritten Mittwoch im Monat in der Stammtisch Saatgut (Bibliothek).

Eine besondere Auszeichnung der Stadt Rheydt ist die Goldene Blume.

Die Goldene Blume von Rheydt gilt als ältester deutscher Umweltschutzpreis.

Sie wurde seit 1967 insgesamt 28 Mal verliehen, unter anderem an:

Prinz Bernhard der Niederlande (1971), Heinz Sielmann (1977), Hannelore "Loki" Schmidt (1987), den Wissenschaftsastronauten Reinhold Ewald (2003), Gräfin Sonja Bernadotte af Wisborg (1999) 2019 an den Chemiker Professor Dr. Michael Braungart im Jahr 2011 an den Rocksänger Peter Maffay und 2021 an den Schauspieler, Autor, Dokumentarfilmer, Umwelt- und Tierschützer Hannes Jaenicke. 

Und was ist mit dem Karneval?

Der Mönchengladbacher Narrenruf "Halt Pohl"!bedeutet Halt die Stange und symbolisiert die Treue zur Stadt Mönchengladbach und dem Karneval.
Im Stadtteil Rheydt rufen die Jecken im Karneval "All Rheydt", was nichts anderes bedeutet als "Alle Rheydter".
Beide Rufe ergänzen sich.

Rosenmontag 2025

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