Labrador-Halbinsel - Heimat der Innu-Indianer (Bild: Gord McKenna / Flickr)

Missionare wollten die Innu zum christlichen Glauben bekehren

Die ersten Kontakte mit Europäern fanden im 15. Jahrhundert statt. Baskische Schiffe segelten zwischen 1530 und 1750 regelmäßig in die fischreichen Fanggebiete vor der Ostküste. Die Innu trieben mit ihnen Handel und halfen ihnen bei der Fischverarbeitung. Im Gegenzug erhielten sie Brot, Zwieback und Cidre. Vermutlich stammt aus dieser Zeit auch der Name Montagnais, denn aus Sicht der Basken kamen die Innu aus den Bergen. Von 1609 - 1611 halfen ihnen die Franzosen gegen die Irokesen. Ab 1615 kamen Missionare und versuchten, die Innu zum christlichen Glauben zu bekehren. Doch dies erwies sich als ziemlich schwierig, weil sich die Ordensbrüder nicht mit den Indianern verständigen konnten.

Daher übernahmen die Missionare die Zeichensprache der Innu. Vor allem die Kinder zeigten sich offen für diese Art der Verständigung und wurden von den Ordensbrüdern benutzt, um ihre Eltern zu bekehren. Die Innu mussten schwören, auf ihre traditionellen Rituale zu verzichten und sich taufen zu lassen. Weigerten sich die Indianer, wurden sie von den Missionaren bestraft. Dieser Umstand und die fortwährenden Angriffe der Irokesen waren die Hauptgründe, weshalb die Bekehrungsversuche um 1670 aufgegeben wurden.

Die Innu verloren ihren Status als Indianer

Das Gebiet der Innu galt lange als wirtschaftlich uninteressant. Erst im Jahr 1927 wurde der Ostteil der Provinz Neufundland angegliedert, der Rest ging an Québec. Somit wurde der Lebensraum der Innu auf zwei Provinzen aufgeteilt. Als das Kronland 1949 von Großbritannien formell an Kanada abgetreten wurde, verloren die Innu ihren Status als Indianer, und somit jegliche Unterstützung. Mit der Weltwirtschaftskrise brach auch die Pelzindustrie zusammen. Zudem verschwanden die Karibuherden. Die Innu verloren jede ökonomische Grundlage. Erst in den 1950er Jahren begann der Wiederaufbau einer Infrastruktur mit dem Bau einer Eisenbahnlinie. 1957 entstand in Sheshatshui eine katholische Mission. Gemeinsam mit der Regierung übten die Missionare Druck auf die Innu aus, um sesshaft zu werden.

1971/72 kam es zur letzten Umsiedlung nach Pukuatshipit. Die Innu waren nun keine Nomaden mehr. Ihre Kinder mussten Schulen besuchen. Einige Männer fanden Arbeit in den Kupfer- und Nickelminen von Utshimassits. Dennoch gingen sie weiter auf die Jagd nach Karibus. Doch die Regierung erließ ein Jagdverbot. Die Innu legten zwar Widerspruch ein, jedoch ohne Erfolg. Heute leben etwa 18.000 Innu in elf Siedlungen innerhalb von Reservaten in Québec und Labrador.

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