Wickiup der Apachen (Bild: OSU Special Collections & Archives)

Die Mandan wohnten in Erdhütten

Die Zeltböden bedeckten im Winter Felle mit der Haarseite nach oben. "Tipi" hieß so ein Spitzzelt. Die Sioux benutzten Bisonhäute als Zeltplanen. Andere Stämme verwendeten Baumrinden als Außenwand ihrer Tipis, wie zum Beispiel die Ottawa. Da Baumrinde nicht so großflächig vorkam wie Tierhäute, legten sie rechteckige Rindenstücke dachziegelartig übereinander. Die Chippiwa bauten halbkugelförmige Zelte aus Rinde. Die Choctaw lebten in Rundhütten mit senkrecht eng zusammenstehenden Pfählen als Wand und mit einem Strohdach. Allerdings kann man diese Konstruktion nicht mehr als Zelt bezeichnen. Bei aller Stabilität waren es jedoch auch keine "Bauten".

Die Mandan, Hidatsa, Arikara, Omaha, Ponca und Pawnee wohnten in runden Erdhütten mit einem Durchmesser von ca. 10 bis 20 Metern. Sie bestanden aus einer Grube von 1 bis 1,2 Metern Tiefe und waren am Rand mit Baumstämmen umgeben, auf deren Rändern die Dachkonstruktionen auflagen. In der Mitte befand sich ein drei Meter hoher Kamin aus Baumstämmen. Das Dach und die Seiten waren mit Grassoden bedeckt, auf denen eine dicke Schicht Erde lag. Der Eingang der Hütte zeigte nach Osten. Davor befand sich ein dielenartiger Vorbau, der mit Häuten verhängt war. Ein Erdhaus wurde oft von mehreren Familien bewohnt.

In der Mitte des Hogan befand sich ein Rauchabzug

Das Wickiup war die typische Behausung der Apachenstämme, die in Arizona und New Mexico lebten. Es bestand aus ineinandergeflochtenen Ästen von Eichen- oder Weidenpfählen, die in die Erde getrieben wurden. An diesen Gerüsten befestigten die Indianer Grasbüschel, über die anschließend Tierhäute gelegt und festgebunden wurden. Anstelle der Tierhäute verwendeten einige Stämme auch geflochtene Matten aus Fasern der Yucca-Pflanze. Der Hogan (eine Kreuzung zwischen Tipi und Erdhütte) war die traditionelle Behausung der Navajos. Der Rahmen bestand aus schweren Pfählen, die wie bei einem Tipi aufgerichtet wurden. Die Wände waren mit einer dicken Schicht Erde oder Ton bedeckt. In der Mitte des Hogan befand sich ein Rauchabzug. Der Eingang hatte einen kleinen Vorraum.

Die Grashütte wurde vor allem von den Caddos verwendet. In einem Kreis steckten sie Stangen in die Erde und banden sie an der Spitze zusammen. Dann befestigten sie an diesem Gerüst waagerechte Stangen, auf die anschließend ein dicker Grasbelag gelegt und festgebunden wurde. Die Seminolen wohnten in Chickees. Diese laubenartigen Häuser wurden auf Pfählen errichtet und besaßen keine Wände. Die nach oben zugespitzten Dächer waren mit Palmblättern bedeckt. Zwischen Dach und Fußboden befand sich eine Plattform, auf der die Bewohner lebten. Auf die gleiche Weise errichteten die Seminolen auch die Speicher für ihre Lebensmittel

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