Dampfnudeln in der Pfalz - immer mit Salz !

Während im Süden Deutschlands eine süße Variante mit Zucker gebacken wird, so ist die traditionelle Version aus der Pfalz immer mit Salz gemacht. Dort ist die Dampfnudel ein vollwertiges Hauptgericht, dazu reicht man entweder eine richtig herzhafte Kartoffelsuppe, eine Vanillesoße oder, ganz klassisch eine Weinsoße. Aus pfälzer Wein natürlich. Wenn man als ersten Gang die Dampfnudeln mit der Suppe und als zweiten Gang mit der köstlichen Soße serviert, dann hat man gleich ein Hauptgericht und das passende Dessert dazu.

Dampfnudeln in der Politik - Vom Zoff zwischen Bayern und der Pfalz

2008 erstellte das bayerische Staatsministerium eine Datenbank über einheimische Gerichte. Darin war damals auch ein Rezept für Dampfnudeln enthalten. Das konnte kein Pfälzer auf sich sitzen lassen! Der damalige Minister für Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz,Hering,  schickte ein Protestschreiben an seinen Kollegen aus Bayern, Miller. Darufhin gab es dann eine offizielle Erklärung, dass die Dampfnudel kein bayrisches Traditionsessen ist und somit auch nicht in den Katalog für bayrische Gerichte aufgenommen wird. Erst dadurch konnten die Wogen um die Dampfnudeln einigermaßen geklättet werden.

Ein Rezept für pfälzer Dampfudeln - Geheimes von der Schwiegermutter

Zwar ist das Rezept für Dampfnudeln kein besonders kompliziertes, doch hat fast jede Familie in der Pfalz ihr eigenes Rezept. Und es hat noch Jahre nach der Heirat gebraucht, um hinter das Geheimnis blicken zu dürfen.

Also, was wird dazu benötigt?

  • 500 Gramm Mehl (Typ 405)
  • 2 Eigelb
  • 70 Gramm Butter
  • 20 Gramm Zucker
  • 250 ml Milch
  • 1 Würfel Hefe (40 gr)
  • eine Prise Salz

Dazu braucht man noch etwas Öl, Wasser und Salz. Und unbedingt eine hohe, gusseiserne Pfanne mit dem passenden Deckel aus Glas. Falls nicht verfügbar, ein Bräter tut es auch.

Das Vorspiel - Die Zubereitung des Dampfnudelteiges

In eine ausreichend große Schüssel gibt man das Mehl und macht eine Mulde in die Mitte. Dahinein gibt man die zerbröckelte Hefe mit der lauwarmen Milch und dem Zucker. Dieses zu einem Brei verrühren, aber noch nicht mit dem restlichen Mehl von aussen vermischen. Der Vorteig sollte jetzt erstmal etwa zehn Minuten Ruhe bekommen. Während dieser Zeit am Besten mit einem Handtuch die Schüssel abdecken.

Genug der Ruhe, jetzt verknetet man alles zusammen mit den anderen Zutaten zu einem glatten Teig. Jetzt kommt wieder das Handtuch zum Einsatz und die Schüssel an einen warmen Ort. Dort bleibt der Teig jetzt solange, bis er etwa das doppelte Volumen erreicht hat.

Daraus kann man nun rund ein Dutzend Teiglinge formen. Es schadet nicht, wenn die Stücke auf einem Backbrett noch etwas aufgehen dürfen.

Die hohe Kunst des Dampfnudelbackens - Bis hierher ist alles einfach, jetzt kommt der anspruchsvolle Teil

Erst jetzt zeigt sich, ob man die hohe Kunst der Dampfnudelbäckerei auch tatsächlich beherrscht. Die Gusspfanne oder ersatzweise ein Bräter werden auf dem Herd erhitzt. Dazu etwas Öl auf den Boden geben. Jetzt werden die Teiglinge schnell in die Pfanne gesetzt und eine Tasse Wasser mit Salz dazugegossen. Der Glasdeckel muss sofort auf die Pfanne gesetzt werden.

Etwa zwanzig Minuten bei mittlerer Hitze garen, solange brauchen die Dampfnudeln, bis sie fertig sind.

 

Akrobatik mit dem Glasdeckel - Klappt der Trick nicht, dann wird es nicht perfekt

Jetzt zeigt sich, wer die hohe Kunst wirklich beherrscht. Der Glasdeckel muss so abgehoben werden, dass kein Tropfen Wasser auf die fertigen Dampfnudeln tropft. Falls doch, dann fallen die fertigen Dampfnudeln zusammen. Deshalb auch der Glasdeckel, man erkennt besser, wann der richtige Moment zum Öffnen gekommen ist.

Wenn dieses Kunststück gelungen ist, dann kann man zu Recht stolz sein. Ob ein Koch oder eine Köchin aus der Pfalz gut ist, das entscheidet die Qualität der Dampfnudeln.

Und wer danach von den Meisterstücken kosten darf, der wird ganz sicher sein, dass echte Dampfnudeln niemals aus Bayern kommen.

Guten Appetit!

Laden ...
Fehler!