Die Erfindung des Telefons

Die Erfindung des Telefons (Bild: LukessCz / Pixabay)

Alexander Graham Bells Erfindung wurde zum Erfolg

Obwohl Reis sein Gerät mehrmals weiterentwickelte, blieb ihm der wirtschaftliche Erfolg versagt. Er starb völlig verarmt mit nur vierzig Jahren an Tuberkulose. Von einem Freund soll er sich auf dem Sterbebett mit den Worten verabschiedet haben: "Ich habe der Welt eine große Erfindung geschenkt; anderen muss ich überlassen, sie weiterzuführen. Reis war nicht der Erste, der mit der Übertragung von Sprache experimentierte. Bereits 1856 baute der gebürtige Italiener Antonio Meucci einen elektrischen Sprechapparat, der seine Kellerwerkstatt mit dem Schlafzimmer im Obergeschoss verband.

Doch Meucci fehlte das Geld für ein Patent. Einige Jahre später übergab er seine Entwürfe einem US-Unternehmen zur Anschauung. Anschließend sollen die Pläne dann seinem Konkurrenten Alexander Graham Bell in die Hände gefallen sein. Anhand der Modelle von Meucci entwickelte der nach Amerika ausgewanderte Schotte das Telefon weiter. 1876 meldete er es zum Patent an. Bells Erfindung wurde zum Erfolg und verbreitete sich rasch in der ganzen Welt. Das erste Ferngespräch führte er von New York nach Chicago. Bald gab es auch Apparate in den entlegensten Städten des Wilden Westens.

Das erste Mobiltelefon kostete 3995 US-Dollar

Einfach eine Telefonnummer wählen, um jemanden anzurufen, war anfangs nicht möglich. Das "Fräulein vom Amt" musste die Verbindung herstellen. In der Vermittlungsstelle arbeiteten fast ausschließlich Frauen, da ihre hohe Stimmlage verständlicher war als die der Männer. Frühe Telefone hatten auch keine Wählscheibe, sondern eine Kurbel, um sich beim "Fräulein vom Amt" verständlich zu machen. In der Vermittlungsstelle leuchtete dann eine Signallampe auf. Wandapparate verfügten auch über keinen Hörer. Stattdessen gab es Einsprechtrichter und Fernhörer. In den einen sprach man hinein, den anderen hielt man sich ans Ohr. Ab 1977 ersetzten Tasten die Wählscheibe. Schnurlose Festnetztelefone verbanden sich über Radiowellen mit der Basisstation. So konnte man auch zuhause "mobil" sein.

Mit dem "DynaTAC 8000X" von Motorola kam Anfang der 1980er Jahre das weltweit erste Mobiltelefon auf den Markt. Weil es länger als eine DIN A4-Seite war und fast 800 Gramm wog, wurde es auch "der Knochen" genannt. Ein weiterer Nachteil war die kurze Sprechzeit von einer Stunde Danach musste der Akku wieder aufgeladen werden. Trotzdem kostete das Gerät damals stolze 3995 US-Dollar. Das Motorola war ein Flop - das Mobiltelefon an sich aber ein Erfolg. Mit der Zeit wurden die Geräte kleiner und leichter und die Antennen kürzer. Außerdem kamen Displays hinzu. Ab 1992 war es sogar möglich, über das Telefon kurze Textnachrichten (SMS) zu verschicken. Heute kann man mit Mobiltelefonen auch fotografieren, Videos drehen und im Internet surfen. Moderne Smartphones haben statt Tasten einen berührungsempfindlichen Bildschirm.

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