Qualifikation

Eine handfeste Überraschung gab es in der Europa-Qualifikation: Die Niederlande wurden nur Dritte in ihrer Gruppe und schieden sang- und klanglos aus.

In der Südamerika-Qualifikation schied Kolumbien aus, das bei den letzten drei Turnieren dabei gewesen war. Dafür qualifizierte sich Ecuador erstmals für eine Weltmeisterschaft.

 

Die Gruppenspiele - mit mehreren Überraschungen

Der Austragungsmodus blieb weiter unverändert, so dass es auch bei diesem Turnier acht Vorrundengruppen gab, in denen jeweils vier Mannschaften die Achtelfinalteilnehmer ermittelten.

Dabei gab es in der Gruppe A die erste Sensation: Titelverteidiger Frankreich schied aus, ohne in den drei Gruppenspielen ein einziges Tor erzielt zu haben. Dramatisch wurde es hier im Kampf um den zweiten Platz: Am letzten Spieltag brauchte Uruguay einen Sieg gegen Senegal, um das Achtelfinale zu erreichen. Doch zur Pause schien bereits alles entschieden, da Senegal zu diesem Zeitpunkt 3:0 führte. Doch in der zweiten Halbzeit glich Uruguay in der 88. Minute aus, ein vierter Treffer gelang den Südamerikanern danach aber nicht mehr.

In Gruppe B gewann Spanien alle drei Spiele und wurde überlegen Erster. Paraguay kam gegenüber den punktgleichen Südafrikanern nur weiter, weil die Südamerikaner ein Tor mehr geschossen hatten.

Die Gruppe C ging klar an die Brasilianer, die in drei Spielen elf Tore schossen und alle drei Spiele gewann. China, erstmals bei einer WM dabei, hatte keine Chance und schied ohne Punkt und Tor aus. Aufgrund der besseren Tordifferenz wurde die Türkei vor Costa Rica Gruppenzweiter.

Polen und Portugal, die Favoriten in der Gruppe D, schieden aus, während Südkorea als Gruppenerster und die USA als Zweite das Achtelfinale erreichten. Südkorea profitierte im letzten Gruppenspiel gegen Portugal von zwei Platzverweisen gegen Portugal.

 Deutschland besiegte in Gruppe E im letzten Spiel Kamerun, obwohl die deutsche Mannschaft bereits nach der 40. Minute in Unterzahl war. In der 77. Minute wurde auch ein Kameruner vom Platz gestellt. Miroslav Klose erzielte zwei Minuten später das entscheidende 2:0. In dem Spiel wurden insgesamt 16 gelbe Karten (darunter zwei Mal Gelb-Rot) gezogen, ein Negativrekord. Oliver Kahn war mit Abstand bester Mann auf dem Platz.

In Gruppe F setzte sich Schweden überraschend als Gruppensieger durch und verwies England auf Platz zwei. Völlig überraschend schied Argentinien nach einen Unentschieden gegen Schweden im letzten Gruppenspiel als Dritter aus; ein Sieg hätte zum Erreichen des Achtelfinals genügt.

Italien wurde in der Gruppe G Zweiter hinter Mexiko, haderte aber mit einigen strittigen Schiedsrichterentscheidungen. Kroatien, WM-Dritter von 1998, schied nach einer Niederlage gegen Ecuador im letzten Spiel als Gruppendritter aus. 

In der Gruppe H wurde Japan Erster vor Belgien, die beide ohne Niederlage blieben. Russland und Tunesien schieden als Dritte und Vierte aus. Wie in allen Turnieren zuvor schied auch dieses Mal kein Gastgeber in der Vorrunde aus.

Das Achtelfinale - strittige Schiedsrichterentscheidungen

Das Spiel zwischen Südkorea und Italien wurde von mehreren strittigen Schiedsrichterentscheidungen geprägt. Ein Treffer des Italieners wurde nicht anerkannt und auch der Platzverweis gegen Francesco Totti in der Verlängerung war diskussionswürdig. Der Schiedsrichter wurde später von der FIFA gesperrt.

Italien war trotzdem die überlegene Mannschaft, konnte aber seine Chancen aber nicht nutzen. Das "Golden Goal" für Südkorea fiel in der 117. Minute.

Ebenfalls durch "Golden Goal" wurde das Spiel zwischen Schweden und Senegal entschieden. Die Afrikaner setzten sich letztlich mit 2:1 durch.

Auch im Spiel Spanien gegen Irland wurde es dramatisch. Keane glich die spanische Führung aus der ersten Halbzeit in der Schlussminute per Elfmeter aus. Nach torloser Verlängerung ging es ins Elfmeterschießen, in dem gleich drei Iren hintereinander verschossen. Auch Spanien verschoss zweimal, kam aber weiter.

Dänemark war gegen England chancenlos; der Endstand von 0:3 stand bereits zur Halbzeit fest. Deutschland kam gegen Paraguay glanzlos mit 1:0 weiter.

Brasilien schlug Belgien durch zwei Tore in der Schlussphase, nachdem ein Treffer für Belgien nicht anerkannt worden war.

Die Türkei schlug Co-Gastgeber Japan mit 1:0, die USA schlugen die leicht favorisierten Mexikaner 2:0.

Das Viertelfinale - wieder mit kontroversen Schiedsrichterentscheidungen

Brasilien setzte sich gegen England nach einem 0:1 - Rückstand mit 2:1 durch. In der letzten halben Stunde spielten die Engländer in Überzahl, konnten dies aber nicht ausnutzen.

Deutschland setzte sich dank Torhüter Oliver Kahn gegen die USA durch, obwohl die Amerikaner die bessere Mannschaft waren.

Die Türkei setzte sich per "Golden Goal" gegen Senegal durch; nach 90 Minuten hatte es noch 0:0 gestanden.

Dramatisch wurde es zwischen Spanien und Südkorea. Nach der Verlängerung stand es 0:0, wobei der Schiedsrichter den Spaniern im Laufe des Spieles zwei reguläre Tore aberkannte. Im Elfmeterschießen gewann Südkorea mit 5:3.

Das Halbfinale

Deutschland schlug Co-Gastgeber Südkorea mit 1:0 durch ein Tor von Michael Ballack. Diesem erging es in diesem Spiel wie dem Engländer Paul Gascoigne bei der WM 1990: Nach einem Foul sah er die Gelbe Karte. Unabhängig davon, ob Deutschland das Spiel verloren hätte oder nicht, Ballack hätte auf keinen Fall am Finale teilnehmen können, da er mit dieser Karte gleichzeig für das Finale gesperrt war.

Im anderen Halbfinale schlug Brasilien die Türkei mit 1:0. Beide Mannschaften hatten bereits in der Vorrunde gegeneinander gespielt.

Die Endspiele - mit einem Rekord - Tor

Spiel um Platz drei

Bereits nach 11 (!) Sekunden erzielte Hakan Sükür für die Türkei das 1:0 - das bisher schnellste Tor der WM - Geschichte. Letztlich gewann die Türkei mit 3:2.

 

Das Finale

Im Endspiel traf Deutschland auf Brasilien. Die erste Halbzeit verlief torlos. Danach ermöglichte der während des Turniers überragende Oliver Kahn durch seinen einzigen Fehler des Turniers den Brasilianern das 1:0. Zuvor hatte Oliver Neuville Pech bei einem Pfostenschuss gehabt. Nach dem 2:0 durch Rivaldo (der auch das 1:0 erzielt hatte) war das Spiel entschieden, Oliver Kahn verhinderte eine höhere Niederlage.

Kettenhund, am 01.08.2018
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Bildquelle:
Bild: freestockgallery.de (Wendepunkte der Geschichte – was wäre gewesen, wenn?)

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