Die ISS am Himmel beobachten
Mit bloßem Auge ist die ISS von der Erde aus gut und klar erkennbar, wenn sie ihr Weg über Deutschland führt. Sie wirkt als heller Stern. Ihre aktuelle Position lässt sich am Computer verfolgenDie ISS – ein fliegendes Fußballfeld
Die Internationale Raumstation umkreist in rund 400 km Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6 Grad in östlicher Richtung in rund 92 Minuten einmal die Erde. Sie benötigt für eine Erdumrundung etwa 92 Minuten. Die ISS ist 30 Meter hoch, 100 Meter breit, rund 110 Meter lang und seit Ende 2000 dauerhaft von Astronauten unterschiedlicher Nationalität bewohnt.
Ihre Flughöhe beträgt ständig mehr als 400 Kilometer, weil sie dort mit ihrer Geschwindigkeit von 28.800 Kilometern pro Stunde der Erdanziehungskraft Paroli bieten kann.
Die ISS – heller als ein Stern oder Planet
Wie und wann die ISS über Deutschland zu sehen ist, hängt natürlich vom möglichst dunklen Standort des Beobachters und der optimalen Reflexion des Sonnenlichts durch die ISS und ihre Solaranlagen ab. Deshalb kann sie nur bei Dämmerung auf der Erde gesehen werden, wenn sie von der Sonne angestrahlt wird und deren Strahlen reflektiert und sich dabei weder auf der anderen Erdseite noch im Erdschatten befindet.
Die ISS erscheint in wolkenlosen Nächten je nach dem Beobachtungswinkel des Beobachters und der Klarheit der Luft als heller oder gar hellster Stern am Firmament. Die Astronomen messen die Helligkeit von Sternen in der Maßeinheit Magnitude. Je negativer die Magnitude eines Sternes beschrieben ist, umso heller ist das Objekt im Sternenhimmel wahrzunehmen..
Für die Sonne werden etwa minus 26 Magnituden gemessen, für den Vollmond minus 13. Der hellste Planet Venus erreicht minus 4 Magnituden, der hellste Stern Sirius minus 1 Magnitude. Für die ISS besteht eine Einstufung von knapp 5 Magnituden.
Information ist alles
Wer die ISS bei Dämmerung über Deutschland sehen, muss sich informieren, die genauen Uhrzeiten des Vorbeiflugs kennen und vorab einen Standort möglichst ohne Straßenlaternen oder andere störende Lichtquellen auswählen.
Bei der Suche nach dem augenblicklichen Aufenthaltsort der ISS ist diese Webseite sehr hilfreich, denn sie zeigt die genauen Daten der augenblicklichen Flughöhe, den genauen Standort und den Zeitpunkt für den Wechsel vom Tag in die Nacht und umgekehrt an.
Wer sich bei starker Dämmerung von Flug der Internationalen Raumstation selbst überzeugen möchte, kann sich auf dieser Webseite darüber informieren, wann und wie lange die ISS in der Nähe seines Wohnortes zu sehen sein wird. Mehr als 100 Deutsche Städte und Orte sind dort aufgelistet, sodass ein Ort in nächster Nachbarschaft mit Sicherheit dabei ist. Dieser Ort muss angeklickt werden, um die nächsten Möglichkeiten der eigenen Beobachtung genannt zu bekommen.
Wem der Anblick von der Erde aus nicht genügt, kann auch die Perspektive der Mannschaft der ISS einnehmen. Die Station nimmt über Kameras die Erde auf, die man man über andere Webseiten und spezielle Apps live verfolgen kann.
Von der Mission des deutsche Astronauten Alexander Gerst sind hier beeindruckende Fotos der Erde aus dem Weltall zu sehen. Gerst absolvierte an Bord einer russischen Sojus-Rakete seinen ersten Raumflug 2014 zur ISS, sein zweiter begann vier Jahre später am 6. Juni 2018 und dauerte bis zum 20. Dezember 2018. Als Wissenschaftsastronaut übernahm Gerst ab dem 3. Oktober 2018 bis zum Ende seiner Mission das Kommando der Raumstation.
Bildquelle:
"Bild: ARD/Nicole Manthey/Montage"
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© Axel Alm
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