Was ist ein „echter Radler“?

 

Der echte "Radler" hat nichts mit dem Biermischgetränk zu tun, welches sich aus Limo (Limonade) und dunklem oder hellem Vollbier zusammensetzt. Über das beliebte "Radler" würde keiner meckern. Höchstens die Polizei, wenn sie einen angetrunkenen Fahrradfahrer aus dem Verkehr fischt, weil er zu viele "Radler" im Biergarten - der gerade günstig auf der Fahrradstrecke lag - zu sich genommen hat.

Ein waschechter Radler ist ein Fahrradfahrer, der bei Wind und Wetter - zu jeder Jahreszeit - mit dem Fahrrad (im Volksmund auch Drahtesel genannt) unterwegs ist.

Echte Radler - Biker, Fahrradfahrer - radeln nicht nur bei schönem Wetter durch die Gegend. Sie wissen zudem, dass auch für Radfahrer Verkehrsregeln gelten. Überdies lassen sie sich nicht von hupenden Autos einschüchtern.

 

Wenn es eng auf der Straße wird, reicht es dem Radler ebenso wie dem Autofahrer. Also fährt er (der Radfahrer - weiblich wie männlich) rechts ran - nach Handzeichen wohl bemerkt - und lässt das Auto vorbei. Anhalten und auf den Fußweg ausweichen ist auch an roten Ampeln von Vorteil. So muss der echte Radler nicht erst lange warten. Stattdessen geht er lieber ein paar Meter zu Fuß. Eine kleine Verschnaufpause kann schließlich nicht schaden.

 

Eingefleischte Fahrradfahrer wissen zudem - ebenso wie Autofahrer - dass an Ein- und Ausfahrten besondere Vorsicht geboten ist. Also wird lieber abgebremst. Da Radfahrer nicht selten gezwungen sind, mehr oder weniger im "Schnittgerinne" zu fahren - sofern keine parkenden Autos die Straßenränder blockieren - ist dies kein Thema. Auch ohne Bremslicht!

Rad fahren zu jeder Jahreszeit nicht nur Menschen, die sich fit halten möchten. Unter den Dauerradlern sind auch Mütter und Väter, die das Gefährt nutzen, um die Kids in Kita oder Schule zu schaffen. Auch Pendler, die beruflich von einem Ort zum anderen gelangen müssen, nutzen das Bike bei Wind und Wetter.

Was ist ein Schönwetter-Fahrradfahrer?

 

Das Gegenteil vom "echten Radler" ist der "Schönwetter-Fahrradfahrer". Was ist ein Schönwetter-Fahrradfahrer? Die Frage ist schnell beantwortet, sagt doch alleine der Name schon - fast - alles aus. Doch zum besseren Verständnis, hier die kurze Erklärung. Schönwetter-Fahrradfahrer - nicht selten auch Sonntagsfahrer (diese gibt es unter den Kraftfahrzeughaltern allerdings auch) oder Sonntagsradler genannt - sind all jene Personen, die vorzugsweise in der warmen Jahreszeit auf den Drahtesel steigen.  

Jene, die hauptsächlich nur bei schönem Wetter Rad fahren, sind schnell zu entlarven. Einerseits erkennt man Schönwetterradler auf den ersten Blick an ihrer Ausrüstung. Andererseits an ihren Drahteseln, die wie neu aussehen. Auf dem zweiten Blick sieht jedoch selbst ein Laie, dass die Räder mitunter schon einige Jahre auf den Buckel haben. Wenn sie so gut erhalten sind, ist dies nicht verwunderlich, stehen die treuen Gefährten doch in der kalten Jahreszeit vorwiegend in Keller und Garage.

Selbst am Fahrstil erkennt man Radler, die vorzugsweise das sonnige Wetter nutzen, um Radtouren zu unternehmen. Die Schönwetterradler könnten durchaus noch in diverse Unterkategorien eingeordnet werden.

Wenn Sonntagsradler auf Tour sind ...

Der Frühling ist endlich da und mit ihm die Sonntagsradler. Kaum zu übersehen. Überall herrscht Chaos, sowohl auf den Straßen als auch auf den Fahrradwegen. Besonders aber auf jenen Wegen, die für Fußgänger und Radfahrer gedacht sind.

Wenn Schönetter-Fahrradfahrer unterwegs sind, ist Vorsicht geboten. Sie kommen, sehen, siegen - nicht selten, sie auch fliegen. Auf die Gusche mit dem Rad. Dies kommt oft vor. Stürze von Radfahrern sind nicht immer Autofahrern in die Schuhe zu schieben.   

 

 

Es gibt freilaufende Tiere - Katzen und Hunde - die sich um Verkehrsregeln nicht kümmern. Echte Radler wissen das und halten lieber an oder drosseln das Tempo, wenn Tiere in Sicht sind. Ebenso verhalten sie sich, wenn sie auf einem Fußweg mit dem Rad unterwegs sind, der zugleich Radweg ist, wenn Kinder zu sehen sind. Nicht nur Tiere sind unberechenbar, auch kleine Kinder, weshalb hier ebenfalls Vorsicht geboten ist.

Fußgänger haben hinten keine Augen und besitzen keinen Rückspiegel. Sie sind auch nicht angehalten, sich dauernd umzusehen, wenn sie mal rechts, mal links laufen, weil Bodenunebenheiten oder andere Dinge sie dazu animieren. Radfahrer haben auf kombinierten Fuß- und Radwegen Rücksicht zu nehmen. Vor allem dann, wenn der breite Weg nicht extra unterteilt ist.

Wildes Bimmeln mit der Fahrradklingel ist keine Lösung. Einfach mal absteigen, die Fußgänger überholen und sich dann wieder aufs Rad schwingen, ist gar nicht so schwer. Mit etwas mehr Rücksicht lassen sich Radunfälle vermeiden.  

Kreuz und quer - rechts und links - nebeneinander

Das schöne Wetter ist sehr verlockend, weshalb Radtouren mit Kind und Kegel auf dem Plan stehen. Wenn die ganze Familie mit dem Drahtesel unterwegs ist, ist tatsächlich Chaos vorprogrammiert. Schönwetter-Fahrradfahrer wissen scheinbar manchmal nicht, was rechts oder links ist.

Zu dritt, zu viert oder noch mehr - alle nebeneinander. Dies ist auf der Straße ebenso ein absolutes No-Go wie auf kombinierten Fuß- und Radwegen, die keine Trennlinien aufweisen. Weder rasende Rennfahrer sind dort erwünscht, noch Biker, die im Zickzack fahren bzw. kreuz und quer, wie es ihnen gerade einfällt.  

Schönwetter-Fahrradfahrer vor den Supermärkten - Wir sam mit `m Radl da

 

Sie sind unübersehbar, die Schönwetter-Fahrradfahrer und sie fallen nicht nur durch ihre Aufmachung, Ausrüstung oder den Fahrstil auf. Selbst vor den Supermärkten erkennt man die Marke "Sonntagsradler" sofort. Keinesfalls daran, weil plötzlich alle Fahrradständer belegt sind, sondern daran, weil sie sich rücksichtslos vor eben diesen breitmachen.

Kreuz und quer stellen sie ihre Räder ab. Oft sind sie in der Masse. Die einen halten die Drahtesel der anderen fest, welche eben mal schnell in den Supermarkt flitzen, um Getränkenachschub oder Proviant für die Radtour zu besorgen. Anstatt an der Seite zu warten bzw. zu parken, stehen die Radausflügler unmittelbar vor den Fahrradständern, versperren den Eingang zum Discounter oder blockieren den Weg zu den Einkaufswagen.

Muss das denn sein? NEIN!

 

 

KreativeSchreibfee, am 26.04.2013
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Bildquelle:
www.ergonbike.com (Brauchen Männer und Frauen einen unterschiedlichen Fahrradsattel?)

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