Die Volksgruppe der Paiute-Indianer (Bild: arbyreed / Flickr)

Die Paiute waren häufig in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt

Die Nahrungsquellen waren auch gleichzeitig die Bezeichnungen für die einzelnen Gruppen. Jene Paiute, die um das Lovelock-Gebiet lebten, wurden als "Koop Ticutta" (Eichhörnchen-Esser) bezeichnet. Untereinander respektierten sich die Paiute, doch ihre Beziehungen zu den Washoe waren kritisch. Auch mit den Ahwahnee kam es oft zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Letztendlich vernichteten die Paiute gemeinsam mit den Mono den Stamm der Ahwahnee fast völlig. Die Überlebenden wurden versklavt.

Erste Kontakte mit den Europäern hatten die Nördlichen Paiute etwa um 1840. Als immer mehr Weiße in ihrem Gebiet siedelten, kam es bald zu gewalttätigen Konfrontationen, darunter den Pyramid-Lake-Krieg (1860), den Snake-Krieg (1868) und den Bannok-Krieg (1878). Weitaus mehr Paiute starben jedoch nicht während der Kämpfe, sondern an den Folgen der Krankheiten, die von den Europäern eingeschleppt wurden.

Die Weißen glaubten, die Indianer würden einen Aufstand vorbereiten

Einer der bekanntesten Paiute war der Schamane Tavibo. Um 1870 sorgte er durch seine Geistertanzlehre für Aufsehen. Tavibo versprach die Rückkehr der Bisons und den Tod aller Weißen. Um 1890 erreichte die Bewegung alle Stämme der weiten Ebene und verstärkte sich zu dem Glauben, dass die Krieger unverwundbar seien. Als der Geistertanz immer mehr um sich griff, gerieten die Weißen in Panik. Sie glaubten, die Indianer würden einen Kriegstanz aufführen und einen Aufstand vorbereiten. Die Regierung wollte diesen Tänzen ein Ende setzen. Dazu mussten sie zuerst die indianischen Anführer isolieren. Sitting Bull, der Häuptling der Hunkpapa schloss sich der Bewegung zwar nicht an, stellte aber aufgrund seiner Präsenz eine ständige Bedrohung dar. Bei seiner Verhaftung wurde er von den Polizisten erschossen.

Doch der Tod des Häuptlings erzeugte neue Schwierigkeiten. Viele Geistertänzer flohen. Einige suchten Unterschlupf bei den Miniconjou-Lakota am Cheyenne River. Kurz vor dem Ziel wurden die Flüchtenden von der Siebten Kavallerie abgefangen und zum Chankpe Opi Wakpala (Wounded Knee Creek) auf der Pine Ridge Reservation gebracht. Dort wurden sie am Morgen des 29. Dezember 1890 von den Soldaten umstellt und erhielten den Befehl, ihre Waffen auszuhändigen. Auf den Hügeln stellten die Soldaten vier Hotchkiss-Geschütze auf und richteten sie auf die Indianer. Plötzlich ertönte ein einzelner Schuss, dann kam eine ganze Salve.

Und schließlich dröhnten die Hotchkiss-Geschütze. Der einzelne Schuss war von einem schwerhörigen Indianer abgegeben worden, der seinen Karabiner über den Kopf gehalten hatte, um ihn nicht hergeben zu müssen. Die Soldaten gerieten dadurch in Panik und im Bruchteil einer Sekunde feuerten Weiße und Indianer aufeinander los. Die Opferzahlen werden je nach Quelle mit 150 - 350 Toten beziffert.

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