E-Bikes oder Pedelecs: Wissenswertes

Die Wörter "E-Bike" und "Pedelec" werden häufig synonym verwendet, wie auch hier. Genaugenommen ist ein "E-Bike" jedoch jedes Fahrrad, das mit einem Elektromotor ausgestattet ist. Man entscheidet Pedelecs, die bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km die Tretkraft unterstützen und S-Pedelecs, die auch darüber hinaus Leistung abgeben, unter Kleinkrafträder fallen und besonderen gesetzlichen Bestimmungen unterliegen. Es gibt Pedelecs für jeden Verwendungszweck, eine Übersicht hat Efes auf Pagewizz verfasst.

Ein E-Bike kaufen: Ja oder nein?

Lange überlegte ich mir, ein E-Bike zu kaufen. Ich wohne auf einer Anhöhe, mit einem normalen City-Bike oder auch meinem Trekking-Rad habe ich keine Chance, meinen Wohnort zu erreichen, ohne zu schieben. Vielleicht wäre ein Mountainbike eine Möglichkeit, doch ich wollte im Alltag mehr Rad fahren: Zum Bahnhof, zum Einkaufen, mit Alltagsgewand und den Einkäufen auf dem Gepäcksträger. Das Fahrrad musste straßen- und alltagstauglich sein. Zwar gibt es Mountainbikes mit Straßenausstattung, doch "alltagstauglich" bedeutet für mich auch, nicht täglich völlig verschwitzt in meiner Arbeits- oder Alltagskleidung zu Hause anzukommen.

E-Bike oder Pedelec

E-Bike oder Pedelec (Bild: fbenedikt/pixabay)

Das klingt doch ganz klar danach, dass ich ein Ebike brauche, könnte man meinen. Doch ich ließ mir mit der Entscheidung viel Zeit. Folgende Überlegungen spielten eine Rolle:

  • Der Preis! Temporär erhältliche Pedelecs bei Discountern fangen bei etwa 1000 Euro an, 2000 bis 3000 Euro sind für ein relativ günstiges Marken-Ebike schnell einmal ausgegeben. Wenn ich so viel Geld augebe, überlege ich mir vorher sehr gut, ob das Fahrrad wirklich meinen Bedürfnissen entspricht.
  • Die Optik: Ich finde E-bikes ehrlich gesagt nicht schön, zumindest die meisten: Groß, schwer, mit einem klobigen Akku irgendwo dran. Der Akku ist schwer, das Fahrrad muss sehr stabil sein, um dem Gewicht bei höheren Geschwindigkeiten stand zu halten. Da kommt Einiges zusammen.
  • Meine Sicherheit: Man liest immer wieder von schweren Unfällen mit Ebikes, auch tödliche Unfälle sollen überproportional hoch sein.
  • Die Sicherheit des Fahrrads: Ein teures Fahrrad zu kaufen, ergibt nur Sinn, wenn ich auch damit regelmäßig fahre. Will ich mein Fahrrad in das Fahrrad-Chaos am Bahnhof stellen oder ist es mir zu schade? Es geht nicht nur um Diebstahl, sondern auch um Beschädigung. Täglich sehe ich teure Räder am Boden liegen, weil der Domino-Effekt greift: Fällt eines, fallen alle.

Die ersten beiden Punkte ließen sich durch Recherche beherrschen: Nach längerem Suchen fand ich ein Pedelec, das ich schön fand, das zumindest für ein Ebike relativ leicht und preislich erschwinglich war. Gegen den dritten Punkt helfen Aufpassen und ein Helm. Der vierte Punkt ist freilich politisch. Vielleicht lässt sich die Konjunktur von Umweltthemen dafür nützen, den Bürgermeister von der Notwendigkeit eines ordentlichen Fahrradständers am Bahnhof zu überzeugen. Was hilft ein Fahrrad, wenn man es aus Angst vor Beschädigungen nicht verwendet?

 

 

Mein E-Bike

Ich entschied mich für ein Pedelec mit Understatement: Dass Allegro Invisible City Premium aus der Schweiz schaut auf den ersten Blick aus wie ein normales City Bike mit einem etwas stärkeren Rahmen: Der Akku ist im Vorderrohr verbaut. Noch unauffälliger wäre das Allegro invisible City light, doch bei diesem Modell lässt sich der Akku nicht entfernen. Wer keine Stromanschluss in der Nähe des Fahrrads hat und den Akku in der Wohnung aufladen muss, sollte auf diesen Punkt achten.

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Pedelec fahren: Meine Erfahrungen

Ich erinnere mich an den Moment, als ich zum ersten Mal in die Pedale meines E-Bikes stieg: Wie würde es sich anfühlen? Würde das Fahrrad sofort davon schießen? Meine Sorge war unbegründet. Der Elektromotor unterstützt nur, wenn man in die Pedale tritt und hört sofort damit auf, wenn man nicht mehr tritt. Die Unterstützung ist bei meinem Modell zudem 9-stufig regulierbar und auf der kleinsten Stufe ist die Unterstützung spürbar, aber sanft. Ich fühlte mich von Anfang an sicher, gute Scheibenbremsen verstärken das Sicherheitsgefühl.

Kann ich mit dem E-Bike nun aufwärts nach Hause fahren, ohne schweißgebadet anzukommen? Ich kann in den beiden höchsten Stufen und mit kleinem Gang tatsächlich nach Hause radeln. An einem Steilhang geriet ich allerdings auch schon über meine Grenzen und musste absteigen. Das Problem ist dann: Wenn ich nicht mehr treten kann, werde ich auch nicht unterstützt. Ich musste dort also schieben. Hier hilft allerdings eine Schiebeunterstützung, die zugeschaltet werden kann und bis zu 6 km/h unterstützt.

Meine Idee eines E-Bikes war eigentlich, Unterstützung zu haben, wenn ich sie brauche und ansonsten mit Körperkraft vorwäts zu kommen: Neben dem Umweltgedanken finde ich die Bewegung reizvoll am Radfahren. Ich höre immer wieder, dass E-Bikes wegen ihrem Gewicht als "normales" Fahrrad nicht tauglich sind und ohne Unterstützung keinen Spass machen. Zumindest mit meinem relativ leichten Modell bin ich in der Ebene meistens auf "Stufe 0" ohne Unterstützung unterwegs. Das ist tatsächlich einen Tick anstrengender als mit meinem normalen Treckingbike, aber es ist möglich. Ansonsten erlebe ich das Fahren in der Ebene schon mit Stufe eins fast mühelos, die anderen Stufen brauche ich nur, wenn es aufwärts geht.

So mühelos mit dem Fahrrad "dahinfliegen" macht auch wirklich Spaß und so hat mein Citybike auch den ersten längeren Ausflug über 20 km schon gut überstanden. Geländetauglich ist das Fahrrad definitiv nicht, aber solange der Untergrund passt, fällt der eigentliche Verwendungszweck viel weniger ins Gewicht als bei einem rein muskelgetriebenen Fahrrad. Wo ein längerer Ausflug mit einem Stadtrad vielleicht mühsam wäre, kann man hier einfach Unterstützung zuschalten. Dies ist vielleicht eine Überlegung für Leute, denen der Bewegungsaspekt zu kurz kommt: Ich bin zwar müheloser unterwegs, dafür deutlich öfter und weiter als mit dem normalen Fahrrad. Insgesamt würde ich das Fahrrad jederzeit wieder kaufen.

Ein E-Bike günstig kaufen: Tipp!

Pedelecs sind im Herbst und Winter stark ermäßigt. Auch wenn es gegen die Intuition ist, ein Fahrrad zu kaufen, wenn man kaum oder gar nicht fahren kann, lohnt sich die Suche. Ich habe mein E-Bike, das ursprünglich 2499 Euro kosten sollte, im September um 1399 Euro bekommen. Eine andere Möglichkeit ist natürlich, ein E-Bike gebraucht zu kaufen.

 

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