Die Astronomie (nicht zu verwechseln mit der Astrologie!) ist ein hoch interessantes und abwechslungsreiches Wissenschaftsgebiet. Sie zeigt uns, was es um uns herum alles gibt, wo wir genau leben und sogar wo wir herkommen. Mit diesem Artikel soll eine kleine Reihe über die Astronomie starten, in welcher ich Sie mitnehmen möchte auf eine faszinierende Reise durch den Weltraum.

Astrologie und Astronomie - gibt es da einen Unterschied?

"Du interessierst dich doch für Astronomie? Kennst du dich auch mit Horoskopen aus?" Diese Frage habe ich schon öfter gehört. Sie zeigt, dass vielen Menschen der Unterschied zwischen Astronomie und Astrologie nicht klar ist. Wobei es nicht immer eine Trennung zwischen diesen beiden Gebieten gegeben hat, wie ich später noch zeigen werde. Die Trennung erfolgte erst in neuerer Zeit, in welcher die Astronomie wesentlich wissenschaftlicher und mehr von der Physik geprägt wurde als früher.

 

Schon am Wort selbst kann man den Unterschied feststellen."Astronomie" bedeutet so viel wie "Gesetzmäßigkeit der Sterne". während "Astrologie" mit "Sternenkunde" übersetzt werden kann. An den Namen erkennt man bereits, welche der beiden Richtungen sich mehr mit mathematischen und physikalischen Gesetzen beschäfigt. Die Astronomie möchte dem physikalischen Wesen der Himmelskörper und des Universums auf den Grund gehen. Das kann natürlich höchst anspruchsvoll und schwer zu verstehen sein. Die Astronomie arbeitet eng mit anderen Naturwissenschaften zusammen wie natürlich Physik, Chemie, Mathematik, Informatik.

 

Die Astrologie geht einen anderen Weg. Sie möchte ergründen, welche Einfluss die Himmelskörper auf unser Leben haben. Es geht um die mythische Deutung der Sterne. Dabei kann vieles nicht bewiesen werden, was in der Astrologie akzeptiert wird. Die Astronomie als Naturwissenschaft möchte Theorien aufstellen und diese so weit wie möglich beweisen oder widerlegen. Und wenn es um Horoskope geht, ist ein Astronom der richtige Ansprechpartner.

 

Das war aber nicht immer so. Wie bereits erwähnt waren Astronomie und Astrologie nicht immer getrennt. Menschen wie Johannes Kepler oder Tycho Brahe haben wir fantastische astronomische Entdeckungen zu verdanken. Aber sie haben auch bspw. Horoskope geschrieben.Seit Isaac Newton und seiner Erklärung der Planetenbewegungen durch die Gravitation verloren vor allem die gebildeten Schichten den Glauben an die Astrologie. Durch die amerikanische Astrologin Evangeline Adams, wurde die Astrologie in der westlichen Welt wieder populärer.

Die Geschichte der Astronomie

Wie lange betreiben Menschen schon Astronomie? Streng genommen haben die Menschen schon Astronomie betrieben, bevor dies überhaupt so genannt wurde. Unsere Vorfahren haben auch schon in den Himmel geblickt und sich Gedanken über das gemacht, was sie dort oben sahen. Es gab viele verschiedene Theorien. Natürlich vermutete man in den Sternen das Wirken der Götter. Es gab die Theorien, dass wir in einem Flammenmeer stecken und von einer Art Schutzschild geschützt werden. Die Sterne und der Mond sind Löcher in diesem Schutz, durch die wir auf das Feuer um uns herum blicken können.

Natürlich steckte hinter all dem wenig Wissenschaft, aber die Menschen hatten eben noch wenig Möglichkeiten, hinter die wahren Hintergründe zu kommen.Aber sie interessierten sich für das, was unseren Kosmos und unsere Welt zusammenhält. So wird z.B. vermutet, dass die Höhlenmalereien von Lascaux die Plejaden darstellen könnten.

Zu der Zeit der Steinmenschen und ihrer Höhlenmalereien fanden natürlich keine gezielten Beobachtungen statt.3379 v. Chr. wurde zum ersten Mal eine Mondfinsternis von den Mayas beobachtet und dokumentiert. Die erste Beobachtung einer Sonnenfinsternis ist von 2137 v. Chr. dokumentiert. In alten Kulturen war die Astronomie meistens mit etwas Mystischem und Göttlichem verbunden. So richteten die Ägypter die Pyramiden von Gizeh nach den Sternen im Oriongürtel aus (ganz ohne die Hilfe von Außerirdischen übrigens). Auch bei Stonehenge gibt es zahlreiche Theorien, die astronomische Hintergründe vermuten.

Den Alten Griechen gelangen viele wichtige astronomische Entdeckungen. Sie berechnten z.B. bereits 240 v. Chr. den Erdumfang beinahe korrekt. Astronomische Objekte wurden seit 150 v. Chr. gezielt beobachtet und in Sternenkatalogen festgehalten. Ein Beispiel ist der Katalog von Ptolemäus, in dem er 1022 Sterne festgehalten hat, die von Alexandria aus beobachtet werden konnten.

Einen Niedergang erlebte die Astronomie genau wie die anderen Naturwissenschaften im Mittelalter, während die arabische Welt eindeutig aufgeschlossener und forschungsfreudiger war. Interessant ist ein Ereignis im Jahre 1054. Man entdeckte einen neuen Stern, der auch tagsüber wochenlang zu sehen war. Daher stammt auch der Name "Nova" oder "Supernova". Allerdings ist eine solche Nova nicht wie vermutet wurde, die Geburt eines neuen Sterns, sondern der Tod eines alten. Aber das soll Thema eines späteren Artikels sein.

In der Rennaissance spielte die Astronomie wieder eine größere Rolle. Tycho Brahe vermaß Kometenbahnen, die ersten Teleskope wurden entwickelt, mit denen Galileo vier Monde des Jupiter entdeckte, Kepler machte sich Gedanken über die Planetenbewegungen, was zu den Keplerschen Gesetzen wurde, Isaac Newton legte mit seinen Gravitationsgesetzen wichtige Grundsteine und vieles mehr.

In der Neuzeit veränderte sich die Astronomie zur Astrophysik. Die Menschen lernten die Physik, die hinter all dem steht, wesentlich besser zu verstehen, und erkannten, dass alle Überlegungen und Betrachtungen letztlich physikalischen Gesetzen unterliegen. Diese wollte man besser verstehen. Viele Wissenschaftler stehen für diese Wandlung zur Astrophysik: Max Planck, Albert Einstein, Ejnar Hertzsprung, Norris Russell, Stephen Hawkins und viele mehr. Die Relativitätstheorie und die Quantenmechanik eröffneten ganz neue Blickwinkel auf die Astronomie und ermöglichten sehr viele weitere Entdeckungen.

Und nun können wir Objekte und sogar Menschen in den Weltraum bringen; die Menschen waren auf dem Mond, unsere Sonden haben bereits Planeten untersucht, wir beobachten fremde Galaxien und erforschen sogar den Ursprung des Universums.

Warum betreiben wir Astronomie?

Warum schauen wir den Himmel an und versuchen zu erklären, was dort oben geschieht? Natürlich treibt uns die Neugier an. Wir möchten wissen, was in diesen Gegenden ist, die wir nicht erreichen können. Aber obwohl wir niemals dorthin kommen können, möchten wir doch wegen unserer Neugier diese entfernten Regionen so gut wie möglich kennenlernen.

Aber es gibt natürlich auch praktische Gründe, warum die Menschen sich schon immer für den Himmel und die Gestirne interessiert haben. Sie brachten die Erscheinungen am Himmel mit Ereignissen in ihrer Umgebung in Zusammenhang (Kalender) und sie nutzten die Sterne, um sich zu orientieren.Nilüberschwemmungen konnten bspw. mit den Gestirnen in Zusammenhang gebracht werden, was für die Menschen im Alten Ägypten lebenswichtig war.

Aber auch Leidenschaft ist ein wichtiges Stichwort. So haben sich Astronomen wie Kopernikus oder Galileo mit der katholischen Kirche angelegt, weil sie beweisen wollten, dass deren Weltbild wissenschaftlich falsch ist. Und sich mit der katholischen Kirche anlegen war damals keine gute Idee.

Aber neben diesen beiden Punkten treibt die Astronomen auch die Skepsis an. Denn wie alle Physiker tun auch Astronomen eine Sache sehr gerne: versuchen, die eigenen Theorien zu widerlegen. Und auch nur so kann man sich weiterentwickeln. Was wäre denn, wenn man einfach alles hinnähme ohne Zweifel, ohne Skepsis? Im Mittelalter haben wir es gesehen: Stillstand. Die Entwicklung stagniert. und so ist auch die Skepsis eine wichtige Antriebsfeder der Astronomie, der Wille, bessere Theorien, bessere Erklärungen zu finden.

Aber Astronomie ist nicht nur Vergnügen.Wir haben auch vieles gelernt, Dinge, die für uns heute sehr wichtig sind. GPS würde ohne Astronomie nicht funktionieren. Die Kernforschung hat sehr viele Kenntnisse durch die Erforschung der Sonne gewonnen und vieles mehr.

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