Eine Krankengeschichte

Der 36 jährige Patient leidet unter den Folgen von zwei linksseitigen, durch ein Computertomogramm (CT) dargestellten Bandscheibenvorfällen seiner Halswirbelsäule. Die Bandscheiben zwischen dem 4. und 5. Halswirbel sind betroffen. Jede Kopfbewegung löst erhebliche Nacken-und Schulter-Armbeschwerden aus. Schmerzen, die er als mit starkem Zahnweh vergleichbar beschreibt. Die Beweglichkeit seiner linken Schulter ist in allen möglichen Bewegungsrichtungen, besonders aber bei der Innenrotation, also beim Griff zur Gesäßtasche, schmerzhaft eingeschränkt. Es wurden ihm Schmerzmittel und als Entzündungshemmer Diclofenac verordnet.

Seit Auftreten seiner ersten Beschwerden war bereits mehr als ein Jahr vergangen und von Anfang an bestand die Behandlung, die keinerlei Zustandsverbesserungen bewirkte, aus den immer gleichen Medikamenten. Die Möglichkeit, dass deshalb zwischenzeitlich davon Nebenwirkungen aufgetreten sein könnten, ist daher nicht von der Hand zu weisen. Charakteristisch sind bei diesem Wirkstoffen Magen- aber auch Darmbeschwerden, von denen dieser Patient bisher nichts bemerkt hatte. Bei einer sicherheitshalber durchgeführten Ultraschalluntersuchung wurde jedoch ein großes Geschwür des Zwölffingerdarms gefunden. Die Entzündungshemmer wurden deshalb abgesetzt und unerwartet normalisierten sich, ohne jegliche weitere Behandlung, in wenigen darauffolgenden Tagen die Beschwerden in der Halswirbelsäule völlig.

Zufall?

Jetzt könnte einwendet werden, dass die Beschwerdefreiheit zufällig eingetreten ist. Tatsache ist, dass erfahrungsgemäß bei mehr oder weniger langer Einnahme von Entzündungshemmern wie z. B. Voltaren, sich sehr häufig Nackenbeschwerden einstellen. So kann es beispielsweise geschehen, dass diese Medikamente, beispielsweise wegen einer Lumbalgie oder Kniegelenksarthrose eingenommen, die Schmerzen im unteren Rücken und des Knies zwar nicht mindern, dafür aber zusätzliche Schmerzen der Halswirbelsäule auslösen.

Das sind Beobachtungen, die ich als Therapeut regelmäßig mache. Kritiker werden einwenden, dass sie keinen Zusammenhang zwischen Störungen der Oberbauchorgane und der Halswirbelsäule sehen. Die Auffassung ist aber m.E. die Folge fachlicher Einseitigkeit und der unzutreffenden Auffassung, dass Ursache und Beschwerdeort identisch sein müssen. Für Fachärzte (und für die in diesem Sinn erzogenen Patienten) erscheint es unvorstellbar, dass orthopädisch-rheumatische Beschwerdebilder, internistische Begründungen haben können.

Die Erklärung dieses Umstands ist von mir hier unter dem Titel "Der Zwerchfell – Halswirbelsäulen-Reflex" beschrieben worden. Es handelt sich um reflexartige Reizübertragungen zwischen Oberbauchorganen sowie den Lungenflügeln auf das Zwerchfell und deren Weiterleitung über den aus der Halswirbelsäule austretenden und das Zwerchfell versorgenden Nerv, dem Nervus phrenikus.

Alternativen zu Entzündungshemmern

Die positiven Wirkungen cortisonfreier Entzündungshemmer (NSAR) werden von Verordnern wie Patienten häufig überschätzt. Hitze, Schwellung Rötung und Schmerz sind die charakteristischen Symptome akuter Entzündungen und selbst bei Gebrauch der NSAR über längere Zeiträume ist das Abklingen der Ödeme (Schwellungen) genauso wenig feststellbar, wie der Rückgang örtlicher Hitzebildung. Das diese Medikamente Entzündungszeichen im Blutbild, wie beispielsweise eine erhöhte Zahl von weißen Blutkörperchen oder die Blutsenkungsgeschwindigkeit normalisieren, wird selbst von Herstellern nicht erwartet. Was spricht also bei den gravierenden Nebenwirkungen dagegen, auf Entzündungshemmer von vornherein zu verzichten und stattdessen zu anderen hochwirksamen Maßnahmen zu greifen, die obendrein keinerlei Kosten verursachen?

Die nachfolgend kurz erwähnten Alternativen sind den NSAR nicht nur ebenbürtig, sondern wirkungsmäßig überlegen. Sie leiden höchstens unter dem Nimbus ihrer Kostenlosigkeit. (Was nichts kostet, kann ach nichts wert sein.) Mit derartigen Überlegungen betreibe ich nicht nur in Hinsicht auf orthopädisch-rheumatologische Krankheitsbilder meine Praxis in einem Drittweltland in der Karibik.

Naturheilkundliche Alternativen

Erste Alternative: Eis

Informieren Sie sich hier …

Selbsthilfe bei Schmerzzuständen mit Wärme oder Kälte

Zweiter Tipp: Massage, Finger weg!

Ob es nun Selbst-, Partner- oder professionell durchgeführte Massage sein soll, seien Sie äußerst vorsichtig. Informieren Sie sich um die sich Ihnen bietenden Möglichkeiten hier …

Rückenschmerzen und Massage macht das Sinn?

Noch eine Möglichkeit: Enzymtherapie

Die bisher erwähnten Tipps verursachen keine Kosten, sind aber hochwirksam. Zusätzlich könnte nun noch eine Enzymtherapie in Frage kommen. Heilungsverläufe, besonders bei seit langem bestehender Beschwerden werden dadurch erfahrungsgemäß deutlich beschleunigt. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier …

Ergänzung: Cremes

Es wurde von Lesern darauf hingewiesen, dass diese Wirkstoffe auch in Form von Cremes erhältlich sind und behauptet, dass die keine Nebenwirkungen auf das Verdauungssystem haben können. Leider handelt es sich dabei um eine unzutreffende Vermutung, da die Wirkstoffe ungehindert die Hautbarriere passieren und deshalb kaum andere Nebenwirkungen als bei oraler Einnahme auftreten.

Hier die Nebenwirkungen der Ibutop Creme - Quelle: Beipackzettel und Onmeda

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Bauchschmerzen,Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, leichte Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Blähungen, Magen-Darm-Blutverluste (geringfügig, verursachen nur in Ausnahmefällen eine Blutarmut).

Häufige Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Geschwüre (unter Umständen mit Blutung und Durchbruch), entzündliche Mundgeschwüre, Colitis ulcerosa-Verstärkung, Morbus Crohn-Verstärkung, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen: 
Sehstörungen, Magenschleimhautentzündung, Wassereinlagerungen in das Gewebe (insbesondere bei Patienten mit Bluthochdruck oder Nierenfunktionsstörungen), Nierenfunktionsstörungen (nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, auch akutes Nierenversagen), Hautausschläge, Hautjucken, Asthma-Anfälle.

Sehr seltene Nebenwirkungen: 
Herzklopfen, Wassereinlagerungen in das Gewebe, Herzmuskelschwäche, Herzinfarkt, Blutbildungsstörungen (Blutarmut, Weiße-Blutkörperchenmangel, Blutplättchenmangel, allgemeiner Blutzellmangel, Fehlen von Granulozyten), Ohrensausen (Tinnitus), Speiseröhrenentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Darmverengungen, Nierengewebsschädigungen (Papillennekrosen), Blut-Harnsäure-Konzentrationserhöhung, schwere Hautreaktionen (wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom), Haarausfall, Infektions-Verschlechterung, Gehirnhautentzündung (nicht bakteriell, mit Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung), Bluthochdruck, schwere allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen (Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Luftnot, Herzjagen, Blutdruckabfall, Schock), Leberfunktionsstörungen, Leberschäden (insbesondere bei der Langzeittherapie), Leberversagen, Leberentzündung, Psychosen.

Weitere Fragen?

Selbstverständlich nehme ich Ihre grundsätzlichen Anregungen und Kritik ernst und bedanke mich im Vornherein dafür. Persönliche und gesundheitliche Probleme sollten jedoch unter den Kommentaren hier, nicht unbedingt erwähnt werden. Dafür stehe ich Ihnen via Kontakt auf meiner Website gerne zur Verfügung. http://www.klaus-radloff.com/kontakt/

Informieren Sie sich hier …

Klaus_Radloff, am 10.03.2010
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