Bei Eisenmangelanämie zum Arzt

einsenmangelanämieEine Eisenmangelanämie ist eine ernst zu nehmende Sache. Wenn es bereits zu den typischen Mangelerscheinungen wie einem geschwächten Immunsystem, blasser Haut oder ständiger Müdigkeit gekommen ist, muss der Arzt möglicherweise ein wirksameres, hoch dosiertes Präparat verschreiben. Über einen Bluttest wird zunächst der Eisenspiegel festgestellt. Die Einnahme von Eisenpräparaten als Nahrungsergänzung ist nur vorübergehend empfehlenswert, um die Speicher im Körper wieder aufzufüllen. Zusätzlich sollte man die Ernährung umstellen. Von der dauerhaften Einnahme von hoch dosierter Nahrungsergänzung ist abzuraten, da zu viel künstlich aufgenommenes Eisen auch schädlich sein kann.

Dies gilt allerdings nicht für niedrig dosierte Nahrungsergänzung, wie z. B. das bekannte Produkt "Kräuterblut" aus dem Reformhaus.

Eisenmangel durch ballaststoffreiche Ernährung

Vegetariern wird in der Regel empfohlen, sich ballaststoffreich und mit vielen Vollkornprodukten zu ernähren. Wenn Vollkorngetreide traditionell verarbeitet wird (zum Beispiel durch eine lange Sauerteigführung) ist es gut verträglich und der Körper kann alle Nährstoffe aufnehmen. Kritik an der Vollwert Ernährung gab es immer wieder mal und es wurde in den Medien darüber berichtet.

 

 

Vollkorn wird oft nicht vertragen!

 

Eine ballaststoffreiche Ernährung steht im Verdacht, die Entstehung von Darmpilzen zu begünstigen, da diese Nahrung fast unverdaut in den Dickdarm gelangt und dort von Bakterien zersetzt wird. Diese sind übrigens auch für die unangenehme Begleiterscheinung von Vollkorn (Blähungen) verantwortlich. Außerdem werden durch die Ballaststoffe manche Nährstoffe gebunden, so dass sie vom Körper nicht aufgenommen werden können. Dazu gehören Zink und Eisen. Diese Überlegung wird aber nicht von allen Wissenschaftlern geteilt, es gibt auch gegenteilige Meinungen. Schließlich enthält Vollkornmehl mehr Mineralstoffe und auch mehr Eisen als weißes Mehl. Trotzdem sollte jeder, der an Eisenmangel leidet, über dieses Thema nachdenken. Denn es kann durchaus sein, dass ein Eisenmangel durch Vollkorn begünstigt wird. Unproblematisch und sehr gesund sind hingegen Quinoa, Amarant, Hafer, Buchweizen und Hirse.

Tipp: ersetzen Sie zumindest für ein paar Monate Vollkornprodukte aus Weizen und Dinkel durch Quinoa, Amarant, Hafer, Buchweizen und Hirse.

Auch gemahlene Nüsse können ein Ersatz sein z. B. für Waffeln oder Kekse. So können Sie die Vollkornproblematik umgehen und sich trotzdem mineralstoffreich ernähren, da diese Getreide und Nüsse vergleichsweise viel Eisen enthalten. Weißes Mehl ist zwar normalerweise gut verträglich, hat aber einen geringeren Nährwert, deswegen sollte es nicht die Basis der Ernährung von Vegetariern bilden. Dies gilt auch für weißen Reis oder Mais, die durchaus ab und zu gegessen werden können. Da sie kaum Eisen enthalten, sind sie als Hauptnahrungsmittel bei Eisenmangel aber nicht empfehlenswert. Informationen über einzelne Nahrungsmittel finden Sie hier auf der Seite gesundesessen.org

Quellen und empfehlenswerte Fachliteratur zum Weiterlesen

Sauerteigführung bei Biobrot

Das alte Getreide Dinkel ist heutzutage häufig eine Neuzüchtung mit Weizeneinkreuzung, deswegen sollten Sie Dinkelvollkornmehl ebenfalls meiden. Roggen ist problematisch, wenn er nicht traditionell verarbeitet wurde. Leider wird sogar Biobrot heutzutage nur noch selten mit langer Teigführung hergestellt. Ich habe unter allen Biobäckern in meinem Umfeld nur einen einzigen gefunden. Fragen Sie also nach, wie lange der Teig bei Sauerteigbrot geführt wird, es sollten mindestens 2, besser 3 Tage sein.

Ernährung bei Eisenmangelanämie - Tipps für Vegetarier

Eisen lebensmittelFleisch ist die Haupteisenquelle des Menschen, Vegetarier haben aber viele Möglichkeiten, auch über pflanzliche Nahrungsmittel an Eisen zu gelangen. Das Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wird allerdings etwas schlechter von Körper aufgenommen. Dem kann jedoch nachgeholfen werden.

 

 

Linsen und andere Hülsenfrüchte haben viel Eisen!

  • Vitamin C verbessert die Aufnahme von Eisen. Achten Sie deswegen darauf, zu jeder Mahlzeit auch Vitamin C aufzunehmen. Das kann zum Beispiel durch ein Glas Orangensaft, etwas Salat, Vitamin C reiches Gemüse wie Kohl oder Paprika oder ein paar Spritzer Zitronensaft im Mineralwasser geschehen.
  • Alle Hülsenfrüchte sind ebenfalls reich an Eisen, sie sollten bei Eisenmangel reichlich verzehrt werden.
  • Trinken Sie Brennnesseltee, dieser enthält nicht nur Eisen, sondern kann ebenfalls die Aufnahme des Mineralstoffes aus der Nahrung verbessern.
  • Einige Nüsse und Samen enthalten ebenfalls viele Mineralstoffe, diese sollten Sie abwechslungsreich in Ihre Ernährung einbauen.
  • Darüber hinaus gibt es noch ein paar Geheimwaffen wie zum Beispiel Zuckerrübensirup und Melasse, die viel Magnesium aber auch relativ viel Eisen enthalten.
  • Hirse, Quinoa, Amarant und Buchweizen sind die ideale Basis der vegetarischen oder veganen Ernährung. Diese Getreide sind leicht verdaulich, mineralstoffreich und enthalten außerdem viel Eisen. Darüber hinaus liefern sie wertvolle pflanzliche Proteine.

Angela Michel

 

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