Eurovision Song Contest 2013 - Alle Länder, Kandidaten und Favoriten auf einen Blick
Loreen hat mit „Euphoria“ den ESC ins schwedische Malmö geholt, für Deutschland werden 2013 Cascada ins Rennen geschickt - Andere Länder zählen aber zu den Favoriten.1. Halbfinale - 1. Hälfte
Land: Österreich
Interpret: Natalia Kelly
Song: Shine
Video-Link: Natalia Kelly - Shine
Bewertung: In den USA geboren, für Österreich am Start. Die erst 18-Jährige feierte 2011 den Sieg bei The Voice und erhielt einen Plattenvertrag mit Alexander Kahr. Ihre Stimme erinnert ein bisschen an Adele. Shine ist nett arrangiert, kann sich zwischen Ballade und Popnummer aber nicht entscheiden, schwacher Refrain.
Land: Belgien
Interpret: Roberto Bellarosa
Song: Love Kills
Video-Link: Roberto Bellarosa - Love Kills
Bewertung: Sicherte sich im vergangenen Jahr den Sieg bei The Voice Belgique. Sang dort im Casting unter anderem You Give Me Something von James Morrisson und das passt. Er hat eine gute Stimme, die er mit seiner tanzbaren Nummer geschickt kombiniert. Erinnert bisweilen an Mark Anthony.
Land: Weißrussland
Interpret: Alyona Lanskaya
Song: Solayoh
Video-Link: Alyona Lanskaya - Solayoh
Bewertung: Alyona Lanskaya wurde 2012 wegen Verdacht auf gekaufte Stimmen der Sieg des Vorentscheids aberkannt. Nun versucht sie es erneut und das nicht mal mit dem Siegerlied. Solayoh versprüht ein bisschen Sommer und Lust zum Tanzen, mehr aber nicht. Ihre akzeptable Stimme kann einen zu durchschnittlichen Popsong leider nicht aufwerten.
Land: Kroatien
Interpret: Klapa S Mora
Song: Mizerja
Video-Link: Klapa S Mora - Mizerja
Bewertung: Klapas sind Volksmusikgruppen aus Dalmatien. Im Falle von Klapa S Mora handelt es sich um sechs gecastete Sänger, die alle anderen Klapas entstammen. Ihre zweifellos guten Stimmen harmonieren miteinander und schaffen Atmosphäre. Leider trieft dabei aber der emotionale Kitsch, zu viel für den auf Mainstream ausgerichteten Contest.
Land: Zypern
Interpret: Despina Olympiou
Song: An Me Thimase
Video-Link: Despina Olympiou - An Me Thimase
Bewertung: Studierte Klavier und Musiktheorie am Trinity College London. Ihren Song für den ESC präsentiert die zyprische Sängerin auf griechisch. Leider bleibt hier kein Wurm im Ohr.
Wirkt wie eine schwache Version von Leona Lewis. Zwar hat sie eine gute Stimme, das Lied geht aber unter vielen Balladen unter, zu unemotional.
Land: Dänemark
Interpret: Emmelie de Forest
Song: Teardrops
Video-Link: Emmelie de Forest - Teardrops
Bewertung: Die Ur-Ur-Ur-Ur-Groß-Enkelin von Queen Victoria heißt mit vollem Namen Emmelie Charlotte-Victoria de Forest und ist am Complete Vocal Institute eingeschrieben. Teardrops bietet seichten Folklore-Pop. De Forest hat eine interessante Stimme mit Wiedererkennungswert, einen Song mit Ohrwurm und ein nettes Bühnenbild.
Land: Estland
Interpret: Birgit Oigemeel
Song: Et Uus Saaks Alguse
Video-Link: Birgit Oigemeel - Et Uus Saaks Alguse
Bewertung: Schon 2007 gewann sie in der ersten Staffel von Estland sucht den Superstar. 2008 scheiterte sie beim estischen ESC-Vorentschied auf dem dritten Platz. Ihr Song ist eine ordentlich produzierte Ballade, vermittelt aber keinen Ohrwurm. Das Lieder wird schnell vergessen sein, dazu ein schwieriger Titel in Heimatsprache.
Land: Irland
Interpret: Ryan Dolan
Song: Only Love Survives
Video-Link: Ryan Dolan - Only Love Survives
Bewertung: Als Songwriter entdeckt, wird der Ire versuchen mit seiner Eigenkomposition die Schmach des 19. Platzes von Jedward vergessen zu machen. Only Love Survives trifft vor allem die jungen Zuschauer und damit auch den Nerv der Zeit. 08/15-Elektro-Housebeats, kurzer Dubstep-Break, absolut club-tauglich, geht ins Ohr.
1. Halbfinale - 2. Hälfte
Land: Litauen
Interpret: Andrius Pojavis
Song: Something
Video-Link: Andrius Pojavis - Something
Bewertung: Andrius Pojavis ist eigentlich Lehrer und lebt mit seiner Frau in Mailand. Seinen Song für den ESC hat er selbst komponiert. Am Anfang wirkt Something noch wie eine interessante Depeche-Mode-Interpretation, steigert sich dann aber schnell in ohrwurm- und emotionslosen Synthie Pop ohne Charisma, schade.
Land: Moldau
Interpret: Aliona Moon
Song: Oh Mie
Video-Link: Aliona Moon - Oh Mie
Bewertung: Im vergangenen Jahr sicherte sich Pasha Parfeny den elften und damit drittbesten Platz, den Moldau je beim ESC erreichte. Aliona Moon war damals seine Background-Sängerin. Ihr Song Oh Mie stammt nun aus seiner Feder. Eine interessante Ballade, die sich im Refrain etwas schwer tut. Die Kleid-Effekte gefallen, die Tänzer nerven. Für Moldau wird es eng.
Land: Montenegro
Interpret: Who See
Song: Igranka
Video-Link: Who See - Igranka
Bewertung: Dedduh und Noyz wurden 2012 bei den MTV Europe Music Awards als bester Adria-Act ausgezeichnet. Ihr Song sticht aus der Menge heraus. Durchgeknallte Typen in Regencapes rappen auf Dubstep und Electro-Beats a la Feed Me. So verrückt, dass es einigen gefallen könnte. Oder aber es geht schief wie bei den Trackshittaz aus Österreich.
Land: Russland
Interpret: Dina Garipova
Song: What If
Video-Link: Dina Garipova - What If
Bewertung: Im vergangenen Jahr überraschte Russland mit dem Trash-Hit Party for Everybody von der Senioren-Gruppe Buranwoski Babuschki. Russlands The-Voice-Siegerin hat also eine schwierige Aufgabe. Ihr Lied vermittelt eine nette Contest-Botschaft, im Video wird dabei leider viel zu Kitsch rübergebracht. Im Endeffekt zu balladig, Dina erinnert optisch an Kelly Clarkson, wirkt aber zu brav.
Land: Serbien
Interpret: Moje 3
Song: Ljubav Je Svuda
Video-Link: Moje 3 - Ljubav Je Svuda
Bewertung: Mirna, Sara und Nevena waren 2012 die letzten drei Kandidatinnen der Casting Show Die erste Stimme Serbiens. Nevena wurde beim Junior ESC 2007 Dritte. Unfassbar, dass es einige Nationen immer noch mit den tiefen Ausschnitten und 08/15-Popsongs versuchen, die hierzulande mit Mühe auf der Ballermann Hits landen würden. Dazu eine Engelchen-Teufelchen Interpretation, ganz schwach.
Land: Slowenien
Interpret: Hannah Mancini
Song: Straight Into Love
Video-Link: Hannah Mancini - Straight Into Love
Bewertung: Die US-Sängerin gehört seit 2006 der slowenischen Dance-Formation Xequtifz an, scheiterte 2011 im slowenischen Vorentscheid und wird nun vom Radiosender RTV SLO mit ihrer eigenen Komposition ins Rennen geschickt. Dubstep-Intro (nicht das erste in diesem Contest), nette Synthies, Refrain geht in Elektro-House über. Dem Song fehlt etwas der Ohrwurmcharakter, für's Radio könnt es aber reichen.
Land: Niederlande
Interpret: Anouk
Song: Birds
Video-Link: Anouk - Birds
Bewertung: 1997 veröffentlichte Anouk den Song Nobody's Wife, der in Deutschland aber erst 2010 in die Charts einstieg, nachdem Jennifer Braun ihn bei Unser Star für Oslo sang. Statt Rock und Funk, ist ihr ESC-Beitrag Birds ein großartiger, souliger Track. 50:50-Chance ob Europa für einen solchen Song bereit ist, denn Ohrwurm geht anders, könnte auch gut zu 007-Filmen passen.
Land: Ukraine
Interpret: Zlata Ognevich
Song: I'm Like A Butterfly
Video-Link: Zlata Ognevich - I'm Lile A Butterfly
Bewertung: Schon 2010 und 2011 versuchte Zlata sich für den ESC zu qualifizieren. Doch im Vorentscheid wurde sie Fünfte bzw. Zweite. 2013 Hat es endlich geklappt. Ihre starke Stimme erinnert ein bisschen an Adele. Der Song ist nett arrangiert, kann sich zwischen Ballade und Popnummer aber nicht ganz festlegen, leider mit schwachem Refrain. Und: Butterfly? Wer das Malmö-2013-Logo kennt wittert etwas.
2. Halbfinale - 1. Hälfte
Land: Albanien
Interpret: Adrian Lulgjuraj & Bledar Sejko
Song: Identitet
Video-Link: Adrian Lulgjuraj & Bledar Sejko - Identitet
Bewertung: Adrian Lulgjuraj muss sich als Juror von The Voice of Albania beweisen. Zusammen mit Albaniens Pop-Klassikr Sejko zeigt er beim ESC definitiv keinen Einheitsbrei. Schöne, rockige Melodien mit Elementen der nordalbanischen Çifteli-Musik, orchestral begleitet, nettes Gitarrensolo – leider ohne Ohrwurmfaktor.
Land: Armenien
Interpret: Gor Sujyan & Dorians
Song: Lovely Planet
Video-Link: Gor Sujyan & Dorians - Lovely Planet
Bewertung: Tony Iommi, Mitbegründer von Black Sabbath hat an diesem Stück mitgewirkt. Ein bisschen Lionel Richie, ein bisschen Soundgarden, rockig, eingängig. Im Stil der 90er, live überzeugend.
Land: Aserbaidschan
Interpret: Farid Mammadov
Song: Hold Me
Video-Link: Farid Mammadov - Hold Me
Bewertung: Studiert eigentlich noch an der Azerbaijan State University of Culture and Arts und ist Aserbaidschans erster männlicher Solokünstler beim ESC. Seine Ballade startet melancholisch, im Refrain gibt's nette Backing-Vocals. Insgesamt ein bisschen glatt, aber radiotauglich.
Land: Mazedonien
Interpret: Esma & Lozano
Song: Pred Da Se Rezdeni
Video-Link: Esma & Lozano - Pred Da Se Rezdeni
Bewertung: 108 Lieder, 20 Alben – wegen Ihrer Herkunft wird Esma auch Königin der "Zigeuner” genannt. 2009 und 2010 scheiterte ihr Gesangspartner im Vorentscheid. Dieser Song hier ist elektronisch, startet mit nettem Gesang, der Funke springt aber nicht über. Spätestens der Refrain geht verloren, auch der Sprung von Dubstep ins poppige ist nicht schlüssig.
Land: Bulgarien
Interpret: Elitsa Todorova & Stoyan Yankulov
Song: Samo Shampioni
Video-Link: Elitsa Todorova & Stoyan Yankulov - Samo Shampioni
Bewertung: 2007 sind die beiden beim ESC mit Rang 5 bis heute Bulgariens erfolgreichste Teilnehmer. Samo Shampioni beinhaltet groovige Drumeinlagen, leider aber auch veraltete Dance-Beats und einen langweiligen Refrain. Tanzbar ja, aber der seltsame Gesang, der Dudelsack und Dubstep-Einflüsse...das passt nicht zusammen.
Land: Finnland
Interpret: Krista Siegfrids
Song: Marry Me
Video-Link: Krista Siegfrids - Marry Me
Bewertung: Schied bei The Voice of Finland 2011 im Halbfinale aus, ansonsten eher auf der Musical-Bühne zuhause. Ihr Song ist tanzbar, poppig im Stile von Katy Perry oder Kesha. Eine witzige, bunte Parodie auf die 08/15-Musik der Pop-Welt. Dieser kleine Bonbon geht ins Ohr.
Land: Georgien
Interpret: Nodi Tatishvili & Sophie Gelovani
Song: Waterfall
Video-Link: Nodi Tatishvili & Sophie Gelovani - Waterfall
Bewertung: Kennen Sie Thomas G:son? Seine Schreibfeder war im vergangenen Jahr verantwortlich für Loreens Siegertitel Euphoria. Überraschend erarbeitete er für Georgien eine Ballade. Das Duo wirkt sehr gut aufeinander abgestimmt, der Song zu keinem Punkt zu kitschig. Eine Ballade mit Potenzial, schöne Melodien und Background-Vocals.
2. Halbfinale - 2. Hälfte
Land: Griechenland
Interpret: Koza Mostra & Agathon Iakovidis
Song: Alcohol Is Free
Video-Link: Koza Mostra & Agathon Iakovidis - Alcohol Is Free
Bewertung: Griechenland ist immer wieder für Überraschungen gut. Nach einem Vorentscheid im Kaufhaus schicken sie dieses Mal eine Ska-Band ins Rennen. Alcohol is Free ist kontrovers und witzig. Absolut live-tauglich, Ska-Punk auf griechisch-englisch, eine tanzbare, nette Nummer. Einige Punkte könnten für die Griechen dabei rumkommen.
Land: Ungarn
Interpret: ByeAlex
Song: Kedvesem (Zoohacker Remix)
Video-Link: ByeAlex - Kedvesem (Zoohacker Remix)
Bewertung: Der ungarische Indie-Pop-Sänger Alex Marta kann es nur besser machen. Zuletzt landete Ungar nur auf Platz 24. Kedvesem ist eine sympathische, chillige Nummer. Ein wenig minimal, ein wenig akkustisch. Das Lied erinnert an Jack Johnson, aber irgendwie auch den One-Day-Remix von Wankelmut. Entspannt, aber leider ohne Höhepunkt und Ohrwurm.
Land: Island
Interpret: Eythor Ingi Gunnlaugsson
Song: Eg A Lif
Video-Link: Eythor Ingi Gunnlaugsson - Eg A Lif
Bewertung: Ergatterte mit 15 schon eine Musical-Rolle, 2008 gewann er bei einer Fernsehtalent-Show. Seit 1997 hatte kein Isländer mehr beim ESC in seiner Heimatsprache gesungen. Eg A Lif verleiht dieser schönen Sprache ein super Comeback. Eine emotionale Ballade. Gunnlaugssons Stimme gefällt, auch das Video passt. Für den ESC könnte es aber zu langweilig sein.
Land: Israel
Interpret: Moran Mazor
Song: Rak Bishvilo
Video-Link: Moran Mazor - Rak Bishvilo
Bewertung: 2011 gewann sie bei bei der Realityshow Eyal Golan ruft Dich. Beim Vorentscheid zum ESC setzte sie sich durch, fiel aber auch durch ihre unpassendes Dekollete auf. Moran Mazor hat eine super Stimme, der Song aber wird untergehen. Er geht nicht ins Ohr und wird spätestens nach zwei Minuten langweilig, schade.
Land: Lettland
Interpret: PeR
Song: Here We Go
Video-Link: PeR - Here We Go
Bewertung: PeR steht für Please explain the Rhythm. Dreimal scheiterte die Band, die sonst auch für Beatboxing bekannt ist, im Vorentscheid. 2013 versuchten sie es gleich mit zwei Songs. Here We Go machte das Rennen. Irgendwie 90er der Song. Ein wenig erinnert er auch an Jedward. Ein bisschen "Rap”, ein bisschen Scissor Sisters - anders, witzig, zum Mitsingen, aber ohne den ganz großen Knalleffekt.
Land: Malta
Interpret: Gianluca Bezzina
Song: Tomorrow
Video-Link: Gianluca Bezzina - Tomorrow
Bewertung: Chiara kann ja nicht jedes Mal teilnehmen. Nun versucht es der Medizinstudent, der nebenbei auch noch Sänger der Jazz-Band Funk Initiative ist. Tomorrow ist ein echt sonniger Track. Gute-Laune-Akustik-Pop zum mittanzen und chillen. Etwas britisch, radiotauglich, aber ohne den großen Wiedererkennungswert.
Land: Norwegen
Interpret: Margaret Berger
Song: I Feed You My Love
Video-Link: Margaret Berger - I Feed You My Love
Bewertung: Nach Anfängen im Gospelchor wurde die 26-Jährige 2004 Zweite bei Norwegen sucht den Superstar. Nach zwei Alben kommt nun ihr ESC-Beitrag. Sehr interessanter harter Elektro-Einstieg. Breaktbeats und Drum and Bass treffen auf ihre seichte Stimme. Der Refrain gefällt mit netten Synthiepop-Klängen - zu keiner Zeit übertrieben, irgendwie Depeche Mode in Frauenversion. Gefällt!
Land: Rumänien
Interpret: Cezar
Song: It's My Life
Video-Link: Cezar - It's My Life
Bewertung: Ja, die hohe Stimme kommt von ihm. Der rumänische Countertenor hat von 2001 bis 2004 klassischen Gesang in Mailand studiert. Seine Dance-Oper bietet aber wenig Tiefgang. Dieser Musical-Mut wird hier wohl nicht belohnt werden, auch Beats sind höchstens Durchschnitt. Die Teilnahme an der Finalshow wäre eine dicke Überraschung.
Cascada und die Top Five
Land: Frankreich
Interpret: Amandine Bourgeois
Song: L'enfer Et Moi
Video-Link: Amandine Bourgeois - L'enfer Et Moi
Bewertung: 2008 gewann sie bei der Casting Show Nouvelle Star, lehnte wenig später trotzdem ein Angebot von Sony ab, ein Cover-Album aufzunehmen. Übersetzt heißt Ihr Lied: Die Hölle und Ich. Passt. Hier paart sich britischer Poprock mit Frankreichs Sinn für Sinnlichkeit. Ein bisschen Duffy-und-Adele-like, insgesamt zwar ohne Durchschlagskraft, hätte das Finale aber durchaus verdient.
Land: Deutschland
Interpret: Cascada
Song: Glorious
Video-Link: Cascada - Glorious
Bewertung: Yann Pfiefer (Yanou), Manuel Reuter (Manian) und Natalie Horler haben weltweit schon über 30 Millionen Platten verkauft. Ein paar Stimmen werden ihnen sicher sein. Glorious ist keine Euphoria-Kopie (dieses sinnlose "oh oh oh" ausgenommen), aber man höre sich gerne mal Lieder von der Swedish House Mafia oder Avicii an. Der Refrain geht ins Ohr, aber auch nur der Refrain. Kein Siegersong, stimmlich weit hinter einigen Konkurrenten.
Land: Italien
Interpret: Marco Mengoni
Song: L'Essenziale
Video-Link: Marco Mengoni - L'Essenziale
Bewertung: 2009 gewann er bei X-Factor. 2010 wurde er bei den MTV Europe Music Awards nicht nur national, sondern gleich zum besten Künstler Europas ausgezeichnet. Er hat eine einprägsame Stimme. L'Essenziale bietet schöne Melodien, aber ohne das gewisse Etwas, dass im vergangenen Jahr Raphael Gualazzi zur ESC-Überraschung machte. Dem Song fehlt es an Ohrwurmcharakter.
Land: Georgien
Interpret: ESDM
Song: Contigo Hasta El Final (With You Until The End)
Video-Link: ESDM - Contigo Hasta El Final (With You Until The End)
Bewertung: Der ausgeschriebene Name der in Spanien erfolgreichen Poprock-Band heißt El Sueño De Morfeo. Sängerin Raqel war von 2006 bis 2011 mit Formel-1-Star Fernando Alonso verheiratet. Ihr Song für den ESC versprüht aber weniger Tempo. Und das Video: Ein weißes Pferd..im Ernst? Sympathische Truppe, netter Gesang, aber Natalia Imbruglia hätte aus dieser Nummer mehr gemacht, wird schnell vergessen werden.
Land: Großbritanien
Interpret: Bonnie Tyler
Song: Believe In Me
Video-Link: Bonnie Tyler - Believe In Me
Bewertung: Zuletzt versuchten es die Briten mit Schlagerlegende Engelbert Humperdinck und der Boygroup Blue. Mit Bonnie Tyler geht nun der nächste Weltstar auf Stimmfang. Ein paar Votes könnte sie durch den Bekanntheitsgrad kriegen, aber ihr Song ist nichts besonderes. Frauen wie Alanis Morrisette o.ä. machen das heutzutage viel besser. Der Text könnte von Dieter Bohlen sein.
Die Gastgeber
Land: Schweden
Interpret: Robin Stjernberg
Song: You
Video-Link: Robin Stjernberg - You
Bewertung: Mit Eric Saade nahm bereits ein ehemaliges Mitglied der Boygroup What's Up am ESC teil. Saade holte 2011 den dritten Platz, bis dato Schwedens bestes Ergebnis seit dem Sieg 1999. Nach Loreens Sieg 2012 tritt Robin James Olof Stjernberg, ebenfalls Ex-Mitglied von What's Up, nun ein schweres Erbe an. In der Casting Show Idol wurde er 2011 Zweiter, lernte dort aber seine Freundin Molly Petterson Hammar kennen, mit der er bis heute liiert ist.
Sein Beitrag erinnert an eine Mischung aus One Republic und 80er Jahre. Ein paar hohe Töne zuviel, um sich den Song einzuprägen und mitzusingen. Hier wird kein Titel verteidigt.
Diese Nationen fehlen
Die Länder Portugal, Polen, Slowakei und Bosnien-Herzogowina nehmen aufgrund akuter finanzieller Gründe nicht am Eurovision Song Contest 2013 in Malmö teil. Außerdem schickt auch die Türkei keinen Kandidaten ins Rennen. In diesem Fall aber aus Protest gegen die aktuellen Regeln des Wettbewerbs.
Der türkische Rundfunk- und Fernsehsender TRT erklärte, man habe sich nach dem erfolglosen Ergebnis des letzten Jahres dazu entschieden. Die Wahrheit ist aber, dass die Türkei den Wettbewerb boykottiert, weil sie sich benachteiligt fühlt. TRT kritisierte in seiner Stellungnahme, dass Deutschland, Frankreich, England, Spanien und Italien direkt ins Finale einziehen dürfen und dass seit 2011 der Einfluss der Zuschauervotings auf 50 Prozent (50 Prozent Jury-Entscheidung) reduziert wurde.
Mit Can Bonomo holte die Türkei 2012 176 Punkte durch Votings, doch die Jury verteilte nur 50 Punkte, sodass es am Ende nur für Platz sieben reichte. Eigentlich sind die Türken ein starker ESC-Kandidat. Sertap Erener holte 2003 mit "Everyway That I Can" den Sieg. In den vergangenen zehn Jahren feierte das Land außerdem einmal Platz 2, dreimal Platz 4 und zweimal Platz 7.
Die letzten 5 Gewinner
Baku 2012 - Loreen - Euphoria
Düsseldorf 2011 - Ell/Nikki - Running Scared
Oslo 2010 - Lena - Satellite
Moskau 2009 - Alexander Rybak - Fairytale
Belgrad 2008 - Dima Bilan - Believe
Die letzten 5 deutschen Teilnehmer
Baku 2012 - Roman Lob - Standing Still (8.)
Düsseldorf 2011 - Lena - Taken By A Stranger (10.)
Oslo 2010 - Lena - Satellite (1.)
Moskau 2009 - Alex Swings Oscar Sings - Miss Kiss Kiss Bang (20.)
Belgrad 2008 - No Angels - Disappear (23.)