Die bei uns bekanntesten Arten der Felsenbirne

Felsenbirnen heißen als Pflanzengattung Amelanchier und gehören zu den Kernobstgewächsen (Pyrinae) in der Familie der Kernobstgewächse (Rosaceae). In die Pflanzengattung Amelanchier gehören rund 25 meist aus Nordamerika stammende Arten, die in Strauchform oder als kleine Bäume wachsen und wegen ihrer Blütenpracht als Blickfang gern als Einzelgewächse gepflanzt werden.

In unseren heimischen Gärten sind drei verschiedene Arten am stärksten vertreten: Die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) mit einer Wuchshöhe von vier bis sechs Metern, die etwas niedrigere Hängende Felsenbirne (Amelanchier laevis), die Ährige Felsenbirne (Amelanchier spicata) mit einer Wuchshöhe von zwei Metern und die heimische Art, die Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis), mit einer Wuchshöhe zwischen einem und drei Metern..

Felsenbirnen sind pflegeleicht

Die Gehölze sind sehr pflegeleicht, winterhart und resistent gegen auch strenge Fröste. Sie gedeihen am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort und fühlen sich in leicht sandigem, durchlässigem, leicht saurem Boden am wohlsten. Nur schattig und sehr nass sollte der Boden nicht sein. Enthält der Boden nur sehr wenigen Nährstoff, sollte in den Boden Kompost oder Volldünger eingearbeitet werden.

Das Obstgehölz ist weitestgehend resistent gegen die üblichen Schädlinge und Krankheitserreger und übersteht auch Trockenperioden gut.

Das anspruchslose Gehölz wächst grazil und muss deshalb kaum zurückgeschnitten werden. Wem es zu üppig wächst, der sollte im Winter einzelne Äste am Tribansatz abschneiden.

Die Pflanze lässt sich durch Absenker vermehren.

Von der Blüte über die Ernte zum Indian Summer

Blüte

Felsenbirnen tragen während der Blütezeit im Frühjahr zahlreiche weiße, sternförmige Blüten. Sie heben sich markant von den gleichzeitig austreibenden Blättern ab, die anfangs kupferfarben getönt sind.

 

Nach der Blüte erscheinen die ersten Früchte, die sich bis zur Reife je nach Art blauschwarz bis dunkelpurpurn färben. Die Früchte aller Felsenbirnen sind essbar und ab Ende Juni bis Anfang Juli reif. Erntereife Früchte erkennt man an ihrer dunklen Farbe und daran, dass sie ein wenig weich werden.

Ernte

Bei der Ernte ist der Mensch ein erbitterter Widersacher der Vögel, denen die heidelbeergroßen, süßen Früchte auch sehr gut munden. Wer auf eine reichhaltige Ernte hofft, sollte das Gehölz mit einem Vogelnetz bespannen, denn die Vögel beginnen mit ihrer Ernte schon dann, wenn die Früchte noch gar nicht reif sind.

Für eine Konfitüre aus Felsenbirnen kommen Sie ganz ohne Gelierzucker aus, denn der Pektingehalt in den Früchten ist hoch genug. Wer keine Konfitüre herstellen möchte, kann sein Müsli oder Joghurt mit ihnen verfeinern.

 

Herbst

Im Herbst schmücken die Felsenbirnen den Garten erneut: Ihre Blätter tragen dann leuchtendes Gelb, Orange oder Rot. Sie tragen den richtigen Indian Summer in Ihren Garten.

Das Rezept für Felsenbirnen-Gelee

Am besten schmeckt ein Gelee aus Felsenbirnen, die zur Geschmacksverstärkung mit Himbeeren, Waldfrüchten, Johannisbeeren oder Sauerkirschen vermengt werden; es geht aber auch mit Felsenbirnen pur hervorragend.

Wenn Sie beispielsweise Himbeeren hinzunehmen wollen, benötigen Sie 600 Gramm Felsenbirnen, 400 Gramm Himbeeren und 500 g Gelierzucker. Diese Mengen können Sie unter Einhaltung des Verhältnisses Zucker zu Frucht beliebig erhöhen oder verringern.

Zuerst die Früchte der Felsenbirne waschen, pürieren und durch ein feines Sieb streichen, damit die Kerne nicht in die Marmelade geraten. Allerdings würden die Kerne einen leichten Zusatzgeschmack nach Mandel ergeben. Kerne aber enthalten leicht Blausäure.

Dann die Himbeeren zerdrücken und mit Felsenbirnen und Gelierzucker mischen. Kochen Sie die Früchte nun unter Rühren auf und lassen Sie sie rund drei Minuten bei starker Hitze wallen. Füllen Sie die Marmelade danach in die sauberen vorbereiteten Gläser und verschließen Sie diese sofort.

Das Rezept für Konfitüre aus Felsenbirnen

Für vier Gläser ohne Gelierzucker zu je 350 Milliliter benötigen Sie 900 Gramm Felsenbirnen. Diese werden püriert und mit einem Kilogramm Zucker und dem Saft von einer Zitrone gemischt. Alles bei starker Hitze zum Kochen bringen, bis es kräftig sprudelt. Durch das Kochen wird die Blausäure in den Kernen zerstört.

Dann bei mittlerer Hitze unter Rühren weiterkochen und nach etwa zehn Minuten die Gelierprobe machen. Dafür einen Löffel Fruchtmasse über einen kalten Teller laufen lassen. 

Gelingt die Gelierprobe, ist die Konfitüre fertig, und sie kann in Gläser abgefüllt werden. Wenn es noch nicht geliert, weiter kochen lassen. 

Die Gläser fest verschließen und für fünf Minuten auf den Kopf stellen. 

Likör aus Felsenbirnen

Für selbst hergestellten Likör aus Felsenbirnen benötigen Sie 150 Gramm gewaschene Felsenbirnen, 150 Gramm gewaschene schwarze Johannisbeeren, 1 Vanilleschote, 150 Gramm groben, weißen Kandis und 0,7 Liter 32-prozentigen Korn (oder auch für "mehr Umdrehungen" Wodka).

Die Früchte zusammen mit der aufgeschnittenen Vanilleschote und Kandis in ein weithalsiges Gefäß füllen und mit Korn übergießen. Mindestens 6-8 Wochen durchziehen lassen und dabei mehrfach schütteln. Nach acht Wochen den entstandenen Likör durch ein Haarsieb oder einen Kaffeefilter filtern, in eine Karaffe füllen und verschließen. Weitere 2 Wochen reifen lassen.

Autor seit 10 Jahren
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