Müssen die Astronauten in Science-Fiction-Filmen wie "Star Wars" oder "Alien" eigentlich nie auf die Toilette? Oder vielmehr: Gibt es auf dem "Todesstern" oder der "Nostromo" überhaupt Sanitäranlagen? Warum sehen der Held und seine Freundin stets wie aus dem Ei gepellt aus, selbst nach einem Fußmarsch durch die Sahara? Wieso springen selbst nagelneue Autos nie beim ersten Mal an, wenn sich ein Psychopath drohend nähert?

Ah, die wunderbare Welt der Filmklischees! Zwar machen wir uns ständig über sie lustig. Aber ohne sie wären Filme nur halb so spannend und interessant. Obwohl gesellschaftliche Veränderungen auch vor dem Kino nicht halt machten, blieben uns viele Filmklischees erhalten. Nachfolgend seien einige genannt, die auch Sie bestimmt schon unzählige Male bemerkten und wiedererkennen werden.

Als Quelle dienten sowohl Wikipedia als auch meine jahrzehntelange Filmerfahrung.

Ausländer: Jawoll, mein Führer!

  • Selbst wenn Ausländer die englische Sprache perfekt beherrschen, sprechen sie Amerikaner immer mit: "Monsieur", "mein Herr" oder "Senorita" an.

  • Deutsche heißen mit Vornamen immer Fritz, Dieter oder Franz, mit Nachnamen meist Bauer, Gruber oder Steiner.

  • Russen, Deutsche und Engländer sind meist verschlagene Psychopathen, die nach der Weltherrschaft ringen.

  • Afrikaner kommen nur als hilflose, kleine Dummerchen vor, die vor Autos davonlaufen und Computer mit aufgerissenen Augen anstarren. Trotzdem sprechen sie oft erstaunlich flüssiges Englisch.

  • Sind ausländische Schurken unter sich und haben einen Amerikaner gefangengenommen, sprechen sie trotzdem nicht in ihrer Landessprache miteinander sondern benutzen aus Höflichkeit - und damit ihre Pläne durchkreuzt werden können - Englisch.

  • Der Traum jeder nicht amerikanischen, attraktiven Frau ist es, einen Amerikaner kennenzulernen, und sei er noch so hässlich und unsympathisch.

  • In Osteuropa leben ausschließlich Psychopathen die sich einen Spaß daraus machen, unschuldige Amerikaner zu zerschnippeln (siehe "Hostel")

  • Deutsche Soldaten in Filmen über den Zweiten Weltkrieg begnügen sich meist mit den Sätzen: "Los, du Schwein!" und "Jawoll, mein Führer!". Sie verständigen sich zudem über gebrüllte Befehle und verfügen nicht über die Fähigkeit des ruhigen Sprechens. Ausnahme: Der hinterhältige SS-Sturmbannführer.

  • Araber entpuppen sich fast immer als islamistische Terroristen und Mädchenhändler.

  • Vorsicht an Bord russischer Raumstationen: Diese könnten auf Grund typische russischer Unfähigkeit jeden Moment in die Luft fliegen! Kein Wunder, ist doch die Besatzung mit dem Saufen von Wodka beschäftigt (siehe "Armageddon").

  • Nette Russen tragen Vollbart ("siehe "Jagd auf Roter Oktober"), böse sind hingegen schlecht rasiert und haben buschige Augenbrauen.

Computer: Vorsicht, Explosionsgefahr!

  • Hacker und Internet-Geeks erkennt man an ihren zotteligen, fettigen Haaren, dem blassen Teint und der Hornbrille mit notdürftig geklebten Bügeln (siehe "Surrogates - Mein zweites Ich").

  • In der Filmrealität benutzt jeder einen "Apple"-Laptop, was offenbar von entscheidender Wichtigkeit für den Plot ist, da das "Apple"-Logo möglichst oft eingeblendet wird.

  • Trägt der Computeranwender eine Brille, spiegelt sich in mindestens einer Szene der Bildschirm in den Brillengläsern.

  • Jegliches Programm steht sofort nach dem Aufklappen oder Einschalten des Laptops zur Verfügung.

  • Als Passwörter dienen überwiegend das Geburtsdatum des an einer fiesen Krankheit verstorbenen Jungen.

  • Alle Computer auf diesem Globus sind miteinander verbunden, auch ohne Netzwerk. Sollte es dem Protagonisten dienlich sein, vermag er sich mit seinem Laptop an Bord eines Flugzeugs auch in einen Privatrechner irgendwo in Russland einzuhacken.

  • Computermäuse sind nach wie vor unbekannt, werden allerdings auch nicht benötigt, da selbst unbedarfte Polizeibeamte rein intuitiv mit rasender Geschwindigkeit auf der Tastatur binnen Sekunden seitenlange Briefe ohne einen einzigen Tippfehler schreiben.

  • Gute Hacker wissen mit absolut jeder Hard- und Software umzugehen, und handle es sich um russische Computer aus den 1980er-Jahren, die mit chinesischen Lochkarten funktionieren.

  • Richtig guten Hackern genügt fürs Einloggen in geschützte Netzwerke auch ein handelsübliches Handy. Dabei ist allerdings darauf zu achten, möglichst viel Geek-Speak zu verwenden um Plausibilität vorzutäuschen.

 

  • Jeder Computer in jedem beliebigen Kaff verfügt über eine 100-Gigabit-Standleitung die es ihm ermöglicht, gigantische Datenmengen aus Regierungsrechnern innerhalb weniger Sekunden auf die Festplatte zu schaufeln.

  • Grundsätzlich verfügen Datenbank über ein aktuelles Foto jeder beliebigen Person, selbst wenn diese dem Computer noch eine Sekunde zuvor völlig unbekannt waren und keinerlei Fotos vorlagen (siehe "Resident Evil: Afterlife").

  • Auf Grund des stetig erschreckend sinkenden IQs der Bevölkerung sind Computer zur Sprachausgabe der auf den Bildschirmen erscheinenden Antworten gezwungen. In Science-Fiction-Filmen erfolgt dies meist durch eine höcnst erotische weibliche Stimme.

  • Jeder Computer ist mit jeder nur erdenklichen Hardware kompatibel.

  • Bei Überlastung der Rechner besteht höchste Explosionsgefahr! Aus diesem Grund stehen in jedem Rechnerzentrum Feuerlöscher zur Verfügung, um dadurch drohende Brände zu vermeiden.

  • Obwohl die meisten Tasten, Knöpfe und Schalter in riesigen Computeranlagen nicht beschriftet sind, weiß jeder Anwesende sofort, auf welchen Knopf er drücken muss.

  • Geniale Superschurken begehen meist den Fehler, ihre perfekt ausgetüftelten Welteroberungspläne auf einer einzigen Diskette oder CD abzuspeichern, ohne eine Sicherungskopie anzulegen. Wird die Diskette oder CD vom Helden stibitzt und zerstört, sind Jahre mühsamer Arbeit dahin.

  • Texte werden auf Monitoren nicht als Ganzes angezeigt, sondern bauen sich Buchstabe für Buchstabe auf.

  • Außerirdische Computersysteme haben eine große Schwachstelle: Sie verfügen über keinen Virenschutzscanner (siehe "Independence Day")!

Dialoge: Ich komme gleich wieder!

  • "Wir bekommen Besuch": Scharfe Beobachtungsgabe, wenn man von einem anderen Fahrzeug verfolgt wird.

  • "O mein... Gott!": Der Sprecher sieht gerade etwas Unglaubliches, das dem Zuschauer aber noch nicht enthüllt werden darf.

  • "Meine Süße heißt Sue-Allen, und wir werden heiraten, sobald ich nach Hause komme": Wird er nicht! Weder das eine, noch das andere...

  • "Was war das? Warte hier, ich komme gleich wieder": Der 19-jährige Teenie läuft dem Killer direkt in die Arme.

  • "Lasst uns mal nachsehen": Eine Gruppe 19-jähriger Teenies läuft dem Killer direkt in die Arme.

  • "Lauft!": Nützlicher Ratschlag, wenn plötzlich eine Horde Zombies oder Dinosaurier schnurstracks auf die Helden zuläuft.

  • "Wir können nichts mehr für ihn tun": Ein Nebendarsteller wird nicht mehr benötigt.

  • "Niemandem wird etwas geschehen". Feststellung, kurz bevor mehreren Leuten etwas Unangenehmes geschieht.

  • "Holt mich doch, ihr Bullenschweine!": Der Bösewicht verrät freundlicherweise seine Position.

  • "Es ist nicht so, wie es aussieht": Vor allem in Komödien wird auf diese Weise ein klassisches Missverständnis erklärt das den Anschein erweckt, der Mann hätte etwas mit der Freundin seiner Geliebten.

Dramaturgie: Wer hustet, stirbt

  • In Kriegsfilmen sollte man nur dann das Foto seiner Frau, Geliebten oder Kinder herzeigen, wenn man keinen großen Wert aufs Überleben legt.

  • Wenn ein Kind hustet, leidet es an einer heimtückischen Krankheit.

  • Instinktiv gehen Männer in Horrorfilmen nur mal "nachschauen", wenn sie in dem Haus, wo ein Dutzend Menschen bestialisch abgeschlachtet wurden, "ein Geräusch" hören.

  • In Horrorfilmen finden die Teenies immer eine Ausrede dafür, weshalb sie nicht in einer Gruppe zusammenbleiben und sich gegenseitig beschützen können, sondern getrennt auf eigene Faust die Flucht versuchen sollten. In der Regel überleben dies je ein Junge und ein Mädchen.

  • Der vom Helden gefangen genommene Bösewicht versucht seine Haut nicht durch Kooperation zu retten, sondern beschimpft, verhöhnt und bespuckt ihn. Kann er sich befreien, versucht er den Helden zu töten, egal, wie aussichtslos dieses Unterfangen ist (etwa, wenn der Held eine Schusswaffe besitzt, während der Schurke einen Bleistift in Händen hält), und wird in Notwehr getötet.

  • Bösewichte töten bei Bedarf oder als Machtdemonstration einen ihrer Helfer, was die anderen aber nicht zu beunruhigen scheint. Schließlich sterben diese mit Freuden trotzdem im Kugelhagel, während sich der Bösewicht längst in Sicherheit gebracht hat.

  • Es existiert überhaupt kein triftiger Grund auf Warnungen der Dorfbewohner zu hören, wonach sich an einem bestimmten Ort ein Monster befinde oder dass sie nachts das Zimmer nicht verlassen sollten.

  • Beim Erwachen aus einem Alptraum schießt der Oberkörper kerzengerade in die Höhe. Fast wie im richtigen Leben.

  • Typische Telefonate laufen wie folgt ab: "Ja... was?... verstehe... ist gut." Niemand stellt sich in Filmen mit seinem Namen vor oder verabschiedet sich. Dafür schnappt man in fünf Sekunden Informationen in Länge eines Zeitungsartikels auf.

  • Beim Weglaufen vor dem Killer halten sich Pärchen an den Händen, obwohl sie dies verlangsamt. Grund hierfür dürfte sein, dass Frauen alle paar Meter stürzen und ohne männliche Hilfe nicht mehr aufstehen können.

  • Führt eine Autoverfolgungsjagd über Schienen, ist immer ein Zug im Anrollen.

  • Selbst nagelneue Taschenlampen mit frischen Batterien geben zwischendurch immer wieder den Geist auf, sobald sich der Killer nähert.

  • Psychopathen wissen im Vorhinein ganz genau, wie sich ihre potenziellen Opfer verhalten werden (siehe "Saw" oder "Untraceable").

  • Erwachen Leute nach Monaten aus dem Koma, sind sie zwar noch etwas schwach, können aber sofort sprechen und ihre Hände bewegen.

  • Wiederbelebung funktioniert erst dann, wenn die Ärzte und Sanitäter bereits aufgegeben haben.

  • Von jedem Pariser Fenster aus kann der Eiffelturm gesehen werden. Außerdem befinden sich die ägyptischen Pyramiden so gut wie im Stadtzentrum von Kairo (siehe "Team America").

Frauen: Inkompetent, aber putzig

  • Auch selbstbewusste, starke Frauen verwandeln sich im Angesicht der Gefahr zu Heulsusen, die vom männlichen Helden gerettet werden müssen.

  • Alle Frauen haben rasierte Beine und Achseln.

  • Selbst in der Urzeit haben Frauen Mittel und Wege gefunden, Makeup herzustellen und zu verwenden, sich die Beine zu rasieren und die Haare auf modische Weise zu tragen.

  • Kämpfen zwei Frauen miteinander, balgen sie sich auf dem Boden und stoßen mädchenhafte Schreie aus.

  • Wenn der Held gegen den Bösewicht kämpft, warten Frauen geduldig den Ausgang des Kampfes ab und versuchen nicht, zu Gunsten des Helden einzugreifen (Ausgenommen hilfreiche Zurufe wie: "Vorsicht, er hat eine Waffe!").

  • Im Dschungel lauern Schlangen nur auf die erstbeste Gelegenheit, sich an eine Frau heranzumachen. Auch hierbei wird sie vom Helden gerettet (Ausnahme: Siehe "Altes Testament").

  • Auf der Flucht vor dem irren Axtmörder stolpern Frauen unentwegt, selbst auf asphaltierten Wegen und wenn sie Turnschuhe tragen.

  • Wissenschaftlerinnen sind entweder verbitterte Psychopathinnen, die am Schluss erschossen werden, oder sehen wie Models aus, sind Anfang 20 und warten nur darauf, vom erstbesten Mann zur Hausfrau befördert zu werden.

  • Wütende oder aufgebrachte Frauen klatschen mit ihren Fäustchen auf die Brust des Helden ein, bis er sie an den Handgelenken packt und entweder küsst oder wegstößt.

  • Nach der wilden Liebesnacht entdecken Frauen ihre Schüchternheit und bedecken die Brüste mit der Decke. Gott bewahre, dass der daneben liegende Liebesgrottenolm einen Blick auf die Brüste erheischen könnte!

  • Frauen können noch so einflussreich und kompetent sein: Entscheidend ist doch die Attraktivität ihres Hinterteils (siehe "Transformers 3").

  • In modernen Komödien hat jede Frau einen möglichst tuntigen Schwulen als besten Freund, der ihr wertvolle Tipps gibt.

  • Frauen, die mit mehr als einem einzigen Mann ins Bett gehen, sind unzweifelhaft Schlampen, während bei Männern ein solches Verhalten als sexy gilt.

  • Wenn eine Frau ihr Kind verloren hat, beginnt sie zu trinken und macht ihren Partner für den Verlust verantwortlich.

  • Frauen über 50 sind schrullige alte Schachteln oder fiese Schwiegermütter.

  • Eine attraktive Frau, die keinen Mann an ihrer Seite hat, kann einfach nicht normal sein. Denn unbemannte Frauen warten eigentlich nur darauf, endlich von einem Mann angequatscht und abgeschleppt zu werden.

  • In "Problemfilmen" haben alle Frauen eine traumatische Vergangenheit hinter sich, weshalb sie ein gestörtes Verhältnis zu Männern haben.

  • Spendiert eine Frau einem Unbekannten einen Drink, ist sie entweder eine Schlampe oder Psychopathin.

  • Gibt eine attraktive Frau einem Mann einen Korb, quält sie kurz darauf das schlechte Gewissen und sie geht doch mit ihm einen trinken und später ins Hotel.

Geräusche: The sounds of Silence

  • Stille wird durch das Zirpen von Grillen vermittelt

  • Delphine erzeugen stets den selben schnatternden Ton, egal, ob sie unter Wasser oder an der Wasseroberfläche schwimmen, durch einen Reifen springen, Haie verjagen oder Schurken jagen.

  • Schlangen erzeugen immer rasselnde Geräusche, unabhängig von der Spezies.

  • Katzen miauen in Großaufnahmen prinzipiell. Gefaucht wird nur dann, wenn die Hauptdarstellerin in einem Horrorfilm erschreckt werden soll - dreißig Sekunden vor dem Erscheinen des Killers oder Monsters.

  • Ein Vollmond geht immer mit dem Heulen von Wölfen einher, selbst wenn der Film in einer Großstadt oder in Afrika spielt.

  • Jedes Fahrrad wird mit einem freundlichen Klingeln angekündigt.

  • Autoreifen quietschen nicht nur auf Asphalt, sondern auch auf Sandböden, Schlamm oder Gras.

  • Ebenso quietschen Türen stets dann, wenn die Protagonisten auf der Flucht vor dem Serienkiller oder Terroristen sind und jedes Geräusch verräterisch sein könnte.

  • Die Ankunft in nicht amerikanischen Städten wird stets durch charakteristische Soundclips deutlich gemacht. Im Anflug auf Großbritannien ertönt "Rule, Britannia", Paris wird durch wehmütiges Akkordeonspiel angezeigt, ostasiatischen Regionen wird unabhängig von geographischen Unterschieden entweder ein lautes "Gong!" oder Xylophon-Geklimper vorangestellt, in Russland erschöpft sich die Musik auf schwermütige Donkosaken-Chöre, während Bayern, Österreich und die Schweiz stets durch Zithermusik und einen zünftigen Jodler akustisch erkennbar gemacht werden.

  • Glühbirnen brennen nicht lautlos aus, sondern erzeugen einen peitschenden Knall.

  • In sämtlichen US-Großstädten sind Folgetonhörner, meist von der Polizei, im Hintergrund zu hören.

  • Wände bestehen offenbar aus Pappmaché, da Gespräche in den Nachbarwohnungen so klar zu verfolgen sind, als stünden die Sprecher direkt im Raum.

  • Züge nähern sich ahnungslosen Personen, die auf den Schienen stehen, völlig lautlos.

  • Wann immer das Radio oder der Fernseher eingeschaltet werden, wird das laufende Programm durch exakt jene Informationen unterbrochen, die der Held benötigt.

  • Während einer Techno-Party können sich die Leute problemlos unterhalten, da die Musik automatisch auf Zimmerlautstärke umschaltet, sobald ein Protagonist zu sprechen beginnt.

  • Selbst harmlose Wangenküsschen klingen wie Zungenküsse.

  • Im Weltraum mag das Vakuum herrschen - Raumschiffe erzeugen dennoch Geräuschkulissen wie bei einem Autorennen.

  • Selbstverständlich brüllen Haie wie Löwen! Siehe "Tomb Raider: Die Wiege des Lebens".

  • Ureinwohner weltweit verfügen lediglich über dasselbe monotone Trommeln.

Horrorfilme: Hallo, ist da wer?

  • Das Erscheinen des Monsters oder Killers wird meist durch eine völlig unmotiviert auftauchende und fauchende Katze vorweggenommen.

  • Eben jenes Auftauchen des Bösewichtes erzeugt ein Funkloch, das Handys wertlos macht.

  • Der Killer schlägt nie sofort in der ersten bedrohlich wirkgenden Szene zu. Erst muss noch die erwähnte Katze auf die Motorhaube springen (siehe "Darkness Falls"), ein Landstreicher als Schreckgestalt herhalten oder ein Bekannter einen üblen Streich spielen.

  • Apropos "Katze": Wenn die Protagonistin im Haus des Killers einen Schrank öffnet und eine Katze herausspringt, stellt sich die Frage: Wie ist das Tier eigentlich hineingelangt? Hat es den Schrank hinter sich geschlossen?

  • Absolut verpönt: Rational nachvollziehbare Reaktionen. Wer sich bedroht fühlt oder dem Killer gerade noch entkommen ist, ruft nicht die Polizei an, sondern guckt nach, ob der Axtmörder noch vor der Tür steht.

  • Wenn man in einem Horrorfilm den Kühlschrank öffnet sollte man damit rechnen, dass beim Schließen plötzlich ein Killer mit gezücktem Messer hinter der Tür lauert.

  • Fairerweise muss man zugeben, dass die Polizei oft nicht hilfreich ist. Wenn es doch jemand schafft einen Telefonanruf zu tätigen, wird man meist angeherrscht, derlei dumme Scherzanrufe zu unterlassen.

  • Kleine Taschenlampen oder Kerzen leuchten selbst riesige Räume aus.

  • Der Killer ist nie tot, wenn er nach allen Regeln der Vernunft längst dahingeschieden sein sollte. Trotzdem gucken die Überlebenden immer wieder nach, ob er tatsächlich tot ist und werden vom quicklebendigen Psychopathen überrascht. Selbst dann, wenn ein an sich ganz normaler Mensch erschossen, erschlagen, verbrannt und elektrokutiert wurde wie in "Hollow Man".

  • Das Durchschnittsalter der Teenies in Horrorfilmen beträgt in realistischen Jahren etwa 20.

  • In Slasherfilmen ist der anfänglich verdächtigte Killer niemals der tatsächliche Täter. Seine Unschuld wird damit bewiesen, dass er später vom wahren Täter ermordet wird.

  • In Horrorfilmen sind Eltern stets außer Haus, auf Urlaub oder bei einem Flugzeugunglück verstorben.

  • Egal, wie unheimlich ein Psychopath aussehen und wie er sich gebärden mag - er wird trotzdem per Anhalter mitgenommen (siehe: "Penny Dreadful - Per Anhalter in den Tod").

  • Anstatt von einem Ort zu flüchten, wo offenbar Menschen grausam ermordet wurden, durchsuchen die Protagonisten erst einmal Raum für Raum, wobei sie sich in Grüppchen aufteilen, um vom Killer einzeln durch die Mangel genommen werden zu können.

  • Ehe man ein unheimliches Haus betritt, warnt man den Killer durch den Ruf: "Hallo? Ist da wer?" vor.

Polizisten: Für eine Handvoll Donuts

  • Anstatt sich einem Gesuchten einfach zu nähern und ihn zu überrumpeln, rufen Polizisten aus der Entfernung: "Polizei! Bleiben Sie sofort stehen!", wodurch dieser gewarnt ist und davonlaufen kann. Immerhin sehr fair!

  • Steht ein Detective im Mittelpunkt des Films, wird er mindestens einmal von seinem Vorgesetzten - meist ein aufbrausender, korpulenter Schwarzer - suspendiert, selbst wenn er in seiner gesamten Laufbahn immer richtig lag und gerade eine heiße Spur verfolgt.

  • Seit "Das Schweigen der Lämmer" gehören Pathologen zum Stammpersonal eines ordentlichen Thrillers oder Krimis. Egal, wie grauenhaft verstümmelt eine Leiche auch sein mag: Der Pathologe nimmt seine Mahlzeiten grundsätzlich neben dem toten Körper ein und zeigt das Mitgefühl eines Metzgers.

  • Apropos Essen: Polizisten ernähren sich von Kaffee (bevorzugte Marke: "Beschissener Automatenkaffee"), Donuts und kalten Nudeln aus dem Schnellimbiss.

  • Männliche Polizisten sind entweder geschieden oder ihre Ehefrau wurde von einem Betrunkenen überfahren oder starb an einer fiesen Krankheit. Polizistinnen sind meist alleinerziehend und bringen ihr Kind bei ihrer Mutter unter.

  • Polizeiwachen sind beliebter Treffpunkt von Nutten. Warum, das hat noch keiner herausgefunden.

  • Bekommt ein lang gedienter Polizist einen Partner zur Seite gestellt, so hasst er diesen zunächst, freundet sich aber im Laufe der Handlung mit ihm an. Meistens handelt es sich dabei um einen Weißen und einen Schwarzen, um den Kontrast noch deutlicher hervorzuheben. Wenn der Partner in einem Film Latino und im nächsten eine schusselige Frau ist, heißt der zynische alte Cop "Dirty Harry".

  • Türen sind zum Eintreten da!

  • Da viele Verbrecher das "good Cop, bad Cop"-Spiel durchschaut haben, gibt es mittlerweile nur noch bad Cops, die den Verdächtigen anbrüllen, bedrohen oder ihm körperliche Gewalt antun. Folgen hat dies ohnehin keine.

  • Männliche Polizisten leben nie in ganz normalen Wohnungen, sondern in einer winzigen, verdreckten Bruchbude, inklusive Geschrei der meist ausländischen Nachbarn.

  • Sheriffs sind fast immer übergewichtige Weiße mit Sonnenbrille, völlig inkompetent, korrupt und dumm wie Bohnenstroh. Trotzdem werden sie immer wieder in ihr Amt gewählt.

Schule: Das Gesetz des Dschungels

  • In der Schulkantine gibt es prinzipiell nur Hamburger mit Fritten.

  • Das Mauerblümchen entpuppt sich als Topmodel, sobald sie die riesige Hornbrille abnimmt und den Dutt öffnet.

  • Jede Szene in einem Klassenzimmer setzt zehn Sekunden vor dem Läuten ein. Sobald die Schulglocke läutet, stürmen die Schüler nach draußen, selbst wenn die Lehrkraft noch auf den nächsten Test hinweist. Sollte noch ein Schüler oder eine Schülerin sitzen bleiben oder in Ruhe die Hefte einpacken, hat er oder sie ein schweres Problem, auf das er oder sie vom Lehrer angesprochen wird.

  • Auf den Fluren herrscht grundsätzlich das Gesetz des Dschungels.

  • Die Vorhängeschlösser an den Spinden dienen nur der Dekoration, da sie im Bedarfsfall mit einem herzhaften Fußtritt geöffnet werden können.

  • Kommt ein Schulwart im Film vor, ist er meist ein perverser Serienkiller.

  • Lehrerinnen sind entweder hässliche Spießerinnen oder junge, heiße Schönheiten, die kaum älter als ihre Schüler sind.

  • Apropos "Alter": Das Durchschnittsalter einer High-School-Klasse in einem typischen Hollywood-Film dürfte etwa 28 betragen.

  • Neue Schüler werden sofort nach dem Betreten der Schule von den Rowdys oder einer arroganten Cheerleaderinnen-Gang drangsaliert.

  • Der Biologieunterricht dienst ausschließlich dem Sezieren von Fröschen (Ausnahme: "Starship Troopers" - dort wird ein Außerirdischer auseinander genommen).

  • Nur, weil Schüler verschwinden oder bestialisch ermordet werden besteht überhaupt kein Grund, die Schule vorübergehend zu schließen.

Technik: Teilchenbeschleuniger sind Kinderspielzeug

  • Jedes Schloss lässt sich mit einer Kreditkarte knacken.

  • Nähert sich ein Bösewicht den Helden, lässt sich das Auto erst nach dem dritten Zündversuch starten.

  • Jede Bombe und jeder Selbstzerstörungsmechanismus verfügt über einen Zeitzünder der es ermöglicht, die Detonation in letzter Sekunde zu verhindern.

  • Die Aufnahmen von Überwachungskameras sind gestochen scharf, selbst wenn sie aus den 1960er-Jahren stammen.

  • Jeder Raum verfügt über Lüftungsschächte, um den Protagonisten die Flucht zu ermöglichen.

  • Autos, in denen sich kein Protagonist befindet, explodieren beim harmlosesten Auffahrunfall in spektakulären Feuerbällen.

  • Logischerweise flüchtet man vor einem mörderischen Auto, indem man auf dem Mittelstreifen läuft (siehe "Christine")

  • Revolver verfügen meist über unbegrenzte Munition. Außer in "Dirty Harry" - dort allerdings mit ungünstigem Ausgang für den Bösewicht...

  • Führerlose Flugzeuge können mit Leichtigkeit vom Helden oder, unter Anweisung des Towers, von Minderjährigen gelandet werden.

  • Straßensperren sind völlig nutzlos, da sie prinzipiell durchbrochen werden.

  • Handfeuerwaffen sind auch für den Gebrauch unter Wasser verwendbar.

  • Jeder, egal ob Held oder Bösewicht, kann auf Anhieb jede nur erdenkliche Maschine bedienen. Sei es ein Kran oder ein Teilchenbeschleuniger (siehe "Terminator 3: Aufstand der Maschinen").

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