Fleischsalat nach Art des Hauses

Eines Tages kam mir die zündende Idee. Meine gespannten Geschmacksnerven halfen mir zum Erfolg. Zur Bereitung der Creme wird im Prinzip nur Milch und Öl benötigt. Die Gewürze können nach Belieben dazu gegeben werden. Salz, Pfeffer und ein wenig Zitronensaft sollten nicht fehlen. Soll der Fleischsalat mit gewürfelter, saurer Gurke verfeinert werden, kann die Zitrone auch weggelassen werden. 

Achtung! Auf gar keinen Fall Essig statt Zitrone und auch keine Zwiebel verwenden. Mit Essig kommt keine Creme zustande und Zwiebel führt dazu, dass der Salat schnell schlecht wird.

Mixgerät

Das große Ereignis – aus Milch und Öl wird Creme

Vorab möchte ich noch erwähnen, dass ein Handmixer ungeeignet ist. Am besten ist ein Mixgerät wie auf dem Bild. Ein Passierstab könnte ebenfalls benutzt werden. Doch dieser wird durch das recht lange Rühren sehr heiß und bald das zeitliche segnen. Die Milch sollte keine Magermilch sein. Milch mit 3,5% Fettgehalt oder Vollmilch eignen sich am besten. Sahne ist zu fetthaltig.

Und los geht der Spaß

Man nehme also sein Mixgerät und fülle in den Behälter etwa 100ml Milch und die Gewürze. Jetzt Mixer anschalten (mittlere Stufe) und warten, bis sich der erste Milchschaum bildet. Nun wird es spannend. Schluckweise wird nach und nach Öl dazugegeben. Genau kann ich es nicht sagen, doch werden etwa 200 bis 300ml Öl gebraucht. Nur nicht aufgeben. Auf keinen Fall verzagen. Wie durch Wunderhand, ganz plötzlich und unerwartet, entwickelt sich aus dieser Milch-Öl-Suppe tatsächliche eine recht feste Creme.

Vor allem das schnelle und lange Rühren ist wichtig. Sobald die Creme an Konsistenz gewinnt, nur noch sehr vorsichtig kleinere Mengen Öl zugeben. Solange die Milch das Öl aufnimmt, ist es gut. Immer wieder den Mixer ausschalten und das Ergebnis ansehen. Eventuell zum Testen einen Löffel benutzen. Nach der langen und vor allem schnellen Mixerei erwärmt sich die Masse. Bevor die Creme weiter verarbeitet wird, ist es empfehlenswert, sie im Kühlschrank richtig abkühlen zu lassen.

Der Rest ist schnell erledigt. Fleischwurst oder ähnliche Wurst – ganz nach eigenem Geschmack - in dünne, etwa 2cm lange Streifen schneiden und mit der Creme vermengen. Wie viel, ist ebenfalls Geschmackssache.

Mir persönlich schmeckt er besser, wenn in Würfel geschnittene saure Gurke beigemengt wird. Schnittlauch ist auch eine gute Idee. Der Fleischsalat kann ganz nach eigenem Geschmack verfeinert werden. Falls er nicht würzig genug ist, kann ohne weiteres mit Salz und Pfeffer nachgewürzt werden.

Hier noch einmal die Zutaten für die Creme:

- 100ml Milch
- etwa 200 bis 300ml Öl
- Pfeffer nach Geschmack
- ½ gestrichenen Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel Zitronensaft

Ein kleiner Tipp: Soll die Creme an ihrer Standhaftigkeit nicht einbüssen, kann etwas Gelatine Abhilfe schaffen.

Ist bereits etwa die Hälfte des Öls mit der Milch verrührt, den Mixer ausschalten.
Jetzt etwa einen halben Teelöffel Gelatine in einem Esslöffel heißem Wasser auflösen (am besten mit einer kleinen Gabel nachhelfen). Die aufgelöste Gelatine sofort in den Mixer geben – Mixer wieder einschalten und weiter schluckweise Öl beifügen.

Erkaltet die Creme mit Gelatine im Kühlschrank, ist sie zwar fester (fast schnittfest), aber das ist nicht weiter schlimm. Sobald die Wurst und eventuell saure Gurke zugegeben werden, verliert sie auch wieder an Festigkeit. Die Gelatine stabilisiert nicht nur, sondern der fertige Fleischsalat wird haltbarer und kann bis zu 3 Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Mit Gelatine wird auch in der industriellen Lebensmittelherstellung geschummelt. Steht zum Beispiel der Zusatzstoff E485 oder E441 auf der Verpackung, dann handelt es sich um Gelatine.

Wollen sie wissen, warum aus Milch und Öl eine Creme wird? Die Milch ist eine Emulsion, bestehend aus Fett und Wasser und enthält den natürlichen Emulgator Lecithin. Demzufolge können alle Lebensmittel, die Lecithin enthalten als Emulgator dienen. Das sind zum Beispiel Hühnerei, Knoblauch, Sojabohnen bzw. Sojaöl und Weizenöl, Erdnüsse, Walnüsse, Leber, Pilze und Bananen. Je mehr Lecithin, umso fester wird die Masse.

Aus dieser Milch-Öl-Masse lassen sich auch hervorragend Grill-Saucen herstellen.

Auch hier keinen Essig und keine Zwiebel verwenden. Sie zerstören die Creme.

Für Curry-Liebhaber:

- 100ml Milch
- 2 bis 3 Esslöffel Curry
- 1 Teelöffel Honig
- 1 Teelöffel Zitronensaft
- 2 bis 3 Knoblauchzehen
- ½ Teelöffel Salz
- Pfeffer

Oder Knoblauch Creme:

- 100ml Milch
- etwa 30 bis 40 Gramm Knoblauchzehen
- nach Wunsch auch 1 Teelöffel Zitronensaft
- ½ Teelöffel Salz
- Pfeffer

Kräuter Creme schaut mit ihrer grünen Farbe äußerst dekorativ aus:

- 100ml Milch
- 3 bis 4 gehäufte Esslöffel gehackte frische Kräuter (Petersilie, Sellerie, Basilikum, Schnittlauch usw.)
- eventuell 1 bis 2 Knoblauchzehen
- 1 Teelöffel Zitronensaft
- ½ Teelöffel Salz
- Pfeffer

Milch und alle Zutaten, außer Öl in den Mixer geben und wie bei Fleischsalat-Creme fortfahren. Der Knoblauch muss nur grob gewürfelt werden. Hier ist Gelatine nicht angebracht.

Die Cremes sind auch für alle möglichen Salate geeignet.

Zum Beispiel Curry Salat:

- Curry Creme zubereiten
- 1 größere Möhre grob raspeln
- 1 Tomate (nur das feste Fleisch) und 1 Paprikaschote würfeln
- Schnittlauch und/oder Petersilie
- 200 bis 300 Gramm gekochtes oder gebratenes Fleisch in Streifen geschnitten (Rind- oder Schweinefleisch, Huhn, Putenbrust …)

Das sind nur einige Beispiele, die ich selbst getestet und für Gut empfunden habe. Ein Test, mit Tomate eine Creme herzustellen, ist gescheitert. Sie wurde nicht fest. Im ersten Moment hört sich die Herstellung kompliziert und langwierig an. Das ist nicht der Fall. Da Sie die Creme nicht kochen müssen, ist sie in etwa 10 Minuten fertig.

Viel Spaß beim Experimentieren und guten Appetit.

 

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