Gänsebraten einmal anders oder "Der Preußische Beamten-Gänsebraten"
Hausfrauen waren früher findig, wenn es darum ging, ein schmackhaftes und preiswertes Festessen auf den Tisch zu bringen. Eine Gans war teuer ... doch es geht auch anders.Preußens Glanz und Gloria - Ein Ersatzgänsebraten muss her
Zwischen dem 1. und dem 2. Weltkrieg herrschte Frieden. Die Gehälter der damaligen Beamten waren in jenen Zeiten nicht besonders hoch. Eine Gans als weihnachtliches Festessen war unerschwinglich, kostete sie bei einem Gewicht von etwa 6 kg bis zu 15 Reichsmark, was ziemlich teuer war.
Nur die höchsten Beamten waren in der Lage, sich diesen Luxus tatsächlich leisten zu können.
Die Hausfrauen der minder bezahlten Staatsdiener mussten sich also etwas einfallen lassen, um einen ebenso leckeren, wie preiswerteren Gänsebraten auf den Weihnachtstisch zu bringen.
Das war die Geburt des Ersatzgänsebratens, nämlich dem Preußischen Beamten-Gänsebraten.
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Das Schwein wird zur Gans - Der Beamten-Gänsebraten
In Anspielung auf die nicht gerade fürstlich entlohnte Beamtenschaft, deren Hausfrauen dadurch grundsätzlich zum ständigen Sparen verurteilt waren, erhielt der Ersatzgänsebraten aus Schwein den Namen "Preußischer Beamten-Gänsebraten".
Hier folgt das Rezept, des damals sehr in Mode gewesenen Gänsebratens aus Schweinefleisch:
Preußischer Beamten-Gänsebraten - Zutaten
4 mittelgroße Äpfel
1 kg dicke Schweinsrippe (vom Bauch)
1-2 Teelöffel Beifuß (gerebelt)
100 g Sultaninen
2 EL Semmelbrösel
Salz, Pfeffer, Mehl
Bindfaden, große Nadel
Preußischer Beamten-Gänsebraten - Zubereitung
Die Schweinsrippe sollte am besten bereits vom Fleischer entknöchelt und an den Trennhäuten an einer Seite eingeschnitten und mit einer Tasche zum Befüllen versehen werden.
Die Äpfel müssen nun entkernt, von der Schale befreit und in Apfelschnitze geschnitten werden.
Die Sultaninen sind etwa 1 Stunde in heißem Wasser einzuweichen. Diese dann abtropfen lassen.
Für die schmackhafte Füllung der Schweinsrippe werden Äpfel, Sultaninen, gerebelter Beifuß, die Semmelbrösel, Pfeffer und Salz vermengt.
Diese Füllung wird nun in die Fleischtasche der Schweinsrippe gefüllt. Die Tasche dann mit einem Bindfaden zunähen.
Die Haut des zugenähten Gänsebratens aus Schweinefleisch bitte dann an der Oberfläche ganz leicht einritzen und mit der Schwarte nach oben in einen Bräter legen. Ein wenig Wasser einfüllen und bei 250 Grad in den vorgeheizten Ofen schieben.
Sobald sich anfängt, brauner Bratensatz zu bilden, immer wieder zwischendurch den Braten ablöschen.
Ist der Braten schon recht schön braun, muss die Hitze gedrosselt werden, und zwar auf 180 Grad.
Die Brat- und Garzeit beträgt insgesamt in etwa 70 - 90 Minuten, je nach Größe der Schweinsrippe und Art des Ofens.
Preußischer Beamten-Gänsebraten - Guten Appetit
Nach der Garzeit wird die "falsche Gans" aus dem Ofen genommen und warm gestellt. Den Bindfaden bitte jetzt entfernen.
Der Bratenfond muss nun mit ein wenig Mehl gebunden und mit Salz, Pfeffer und Beifuß abgeschmeckt werden. Danach bitte die fertige Soße einmal durchseihen.
Der Preußische Beamten-Gänsebraten wird nun aufgeschnitten und auf einer Platte in Scheiben angerichtet.
Die nun fertige Soße wird extra zum Tisch gereicht.
Hervorragend zu diesem falschen Gänsebraten aus Urgroßmutters Zeiten passen Dampfkartoffeln und natürlich auch alle Kohlgemüsearten.
Frohes Fest und guten Appetit.
Bildquelle:
Kerstin Schuster
(Wie macht man gefüllte Champignons?)
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(Wie macht man Tiramisu? Original und leckere Variationen dazu)