Vorgaben ans ideale Gaming Headset

Spielt Geld keine Rolle, fällt die Auswahl nicht besonders schwer. Muss man wie der Rezensent die wenige Kohle wie einen Sack Flöhe hüten, kann man sich keine teuren Fehlkäufe leisten. Meine Vorgaben an ein Gaming Headset lauteten:

  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Komfortabel zu tragen
  • Klare Sprach- und Soundübertragung

Das HyperX Cloud II mit virtuellem 7.1-Surround-Sound sprach mich sofort durch sein edles Design und den Preis (knapp 100 Euro, was meine persönliche Schmerzgrenze für ein Headset darstellte) an. Aus dem Bauch heraus entschied ich mich für das Modell in rot, unterzog das Gerät sofort einem Praxistest sowohl an der Playstation 4, als auch am PC, und war vollends zufrieden. Korrektur: Fast vollends zufrieden. Doch lassen wir zunächst die Bilder für sich sprechen. Nachfolgend das HyperX Cloud II in den derzeit verfügbaren Farben rot, pink und gun metal.

Was eine Design-Fetischisten wie mir gleich nach dem Kauf auffiel: Die Verpackung ist geradezu edel. In der roten Box liegen die Kopfhörer und das Zubehör ordentlich aufgereiht und sicher verpackt. Dazu noch eine verständliche Anleitung – alles beileibe keine Selbstverständlichkeit in Zeiten von "Anleitung auf unserer Website" bzw. "zum Öffnen der Blisterverpackung empfehlen wir einen Schneidbrenner".

Überragender Tragekomfort selbst für Dumbo-Ohren

Nach der simplen Installation (Kabel an die entsprechende Buchse anstecken) kann's auch schon losgehen mit dem Zocken, wobei es einen erheblichen Unterschied zwischen dem Spielen am PC und jenem an der Playstation gibt: Der virtuelle 7.1-Surround-Sound kann nur am PC genossen werden. Natürlich darf man sich kein "echtes" Surround-Erlebnis erwarten. Aber der Klang ist doch um einiges stimmiger als "nur" mit Stereo. Auch die mitgelieferte Fernbedienung fürs Zuschalten des virtuellen 7.1-Surround-Sounds sowie für die Lautstärkeregelung fällt bei der Playstation bedauerlicherweise flach. Doch widmen wir uns den entscheidenden Punkten: Tragekomfort und Klangqualität.

Als Musikfan habe ich schon viele Kopfhörer ausprobiert: Von Billigstprodukten, bei denen der Sound klingt, als würde man Radio durch eine leere Bohnenbüchse anhören, bis hin zu relativ teuren AKG- und Beyer-Kopfhörern. Und gerade in diesem Punkt verblüffte mich der HyperX Cloud II: Das Headset schmiegt sich wie angegossen an meine "Solidarität mit Prinz Charles"-Dumbo-Ohren, ohne dabei zu drücken oder in Gefahr zu geraten, abzurutschen. S

elbst nach zweistündigem Zocken baute sich weder Druck auf, noch begannen meine Ohren zu schwitzen. Das habe ich noch bei keinem anderen, selbst erheblich teurerem Kopfhörer erlebt, oder besser gesagt, genießen dürfen. Denn es ist schlichtweg ein Genuss, nicht immer wieder die Kopfhörer herunternehmen zu müssen, da es unangenehm heiß wird oder man zu schwitzen beginnt. Für mich stellt dieser Punkt bereits die halbe Miete dar. Wenn auch noch der Sound passt, hat sich der Hunderter bereits gelohnt! Weiter also zum Klang.

Sehr guter Sound für ein Gaming Headset

Mein direkter Vergleichswert stammte von Beyerdynamic -Kopfhörern, die ich bislang fürs Zocken verwendete. Um es vorwegzunehmen: Wenig überraschend holen die etwa doppelt so teuren Kopfhörer mehr an Klang heraus als das Gaming Headset HyperX Cloud II. Im Multiplayer-Modus zocke ich meist "The Last of Us", und hier machte sich der Unterschied zwischen Beyerdynamic und dem HyperX insbesondere in den feineren Hintergrundgeräuschen bemerkbar. Klirrendes Glas, prasselndes Feuer oder ein Schuss in der Distanz klingt bei den reinen Kopfhörern realistischer und eindringlicher.

Nun möchte ich an dieser Stelle nicht missverstanden werden: Der Sound, den das Gaming Headset abliefert, ist wirklich gut. Nicht "gerade ausreichend" oder "kann man gelten lassen", sondern richtig gut! Bloß kann er mit der satteren Klangwelt eines teuren Kopfhörers für Audiophile klarerweise nicht ganz mithalten. Die Befürchtung, bei den tiefen Tönen könnte das Headset dumpf klingen bzw. bei den höheren Tönen übersteuern, bewahrheitete sich jedenfalls nicht. Der satte Sound überzeugt gerade bei einem Multiplayer-Game wie "The Last of Us", wo das exakte Orten von Geräuschen – "pirscht sich da hinter mir einer an?" – von größter Wichtigkeit ist. Fürs Anhören von Konzertaufnahmen würde ich dieses Modell nicht verwenden – damit würde es seinen eigentlich Zweck als Gaming Headset aber auch verfehlen.

Abnehmbares Mikrophon mit kleiner Schwäche

Verbleibt noch ein Punkt im Praxistest: Das Mikrophon. Hier vergebe ich gleich den nächsten Pluspunkt, da man das Mikro vom Headset abnehmen bzw. ganz leicht wieder anstecken kann. Hat man es abgesteckt, kann man die Buchse mit einer kleinen Plastikklappe abdecken, sodass kein hässliches Loch entsteht. Gerade wenn man es auf Reisen mitnimmt oder einen Film damit guckt, wo das Mikro nur stören würde, handelt es sich um ein tolles Feature.

Trotzdem muss ich den Pluspunkt relativieren, da das Mikrophon die einzige kleine Schwachstelle des HyperX Cloud II darstellt. Ich gebe zu, dass mir hierbei die Vergleichswerte mit Konkurrenzprodukten fehlen. Was ich aber immer wieder feststelle, ist ein schwach wahrnehmbarer Hall bei der Sprachübertragung. Kennt ihr das, wenn ihr auf einer ansonsten makellos weißen Wand plötzlich einen winzig kleinen Fleck bemerkt, und ab diesem Zeitpunkt automatisch diesen winzigen, kaum wahrnehmbaren Fleck anvisiert? So ähnlich geht es mir mit diesem Gerät. Einmal bemerkt, bekomme ich den dezenten Hall nicht mehr aus dem Kopf. An der klaren und deutlichen Sprachübertragung in beide Richtungen ändert sich dadurch freilich nichts.

Gaming Headset mit großartigem Preis-Leistungs-Verhältnis

Fazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann bei einem Gaming Headset kaum besser als beim HyperX Cloud II sein. Da stimmt einfach fast alles: Angefangen von der schön gestalteten Verpackung über das Design und den Tragekomfort der Kopfhörer bis hin zum sehr guten Klang und der zufriedenstellenden Sprachübertragung. Was kann man bei diesem Preis mehr verlangen? Sicher, legt man ein paar Hunderter drauf, bekommt man ein echtes Surround-Sound-System mit wahrscheinlich besserem Mikrophon. Aber selbst meinen recht hohen Ansprüchen wird dieses Modell mehr als nur gerecht. Alleine der bislang für mich unerreichte Tragekomfort ohne Schwitzen und Ohrendruck rechtfertigt den Kauf. In dieser Preiskategorie spielt für mich das Gaming Headset von HyperX in einer eigenen Klasse, weshalb ich es nur wärmstens empfehlen kann.

rainerinnreiter, am 18.01.2016
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Privat (Was man als Neuling im Online-Rollenspiel alles falsch machen kann)

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