Eine australische Studie über das "Gassi gehen"

In der Studie der UWA aus Perth / Australien wurden über 1.000 Hundehalter in Perth (Australien) und den drei US-amerikanischen Städten San Diego, Nashville und Portland über ihre Gewohnheiten zum Ausführen ihres Hundes befragt. Die Befragung ergab in allen vier Städten, dass die Hundebesitzer ihren Hund fünf bis sechs Mal pro Woche für mehr als 90 Minuten pro Woche zu Fuß ausführen. Das Spazierengehen mit "dem besten Freund des Menschen" fördere die Gesundheit von Hundehaltern und automatisch erhöhe sich dadurch das Sicherheitsgefühl in der Nachbarschaft, so die Wissenschaftler.

"Gassi gehen" für die Gesundheit

Die oben genannte Studie ist nach eigenen Angaben der UWA die erste internationale Studie ihrer Art, die einheitlich den Zusammenhang zwischen dem Ausführen von Hunden, körperlicher Aktivität und der Sicherheitswahrnehmung der Menschen in ihrer Gemeinschaft untersuchte.

Dem Umgang mit Hunden wird immer wieder ein positiver Einfluss auf die Gesundheit, besonders für den Blutdruck und die Herzfrequenz zugeschrieben. Hunde sind die idealen Bewegungstrainer. Bewegung spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Behandlung von Bluthochdruck. Hunde disziplinieren und treiben Herrchen und Frauchen regelmäßig ohne Rücksicht auf Wind und Wetter vor die Tür.

Die regelmäßige Bewegung beim Ausführen eines Hundes stärkt körpereigene Abwehrkräfte und wirkt gegen Stress. Das Herz- und Kreislaufsystem wird entlastet, Pulsfrequenz und Blutdruck sinken. Außerdem schüttet der Körper beim Streicheln des Hundes Glückshormone aus, die wiederum der Ausschüttung von Stresshormonen entgegenwirken, so die Wissenschaft.

"Das Gassi gehen vermindert auch das Schlaganfallrisiko", sagt auch Professor Hans-Georg Predel von der Deutschen Sporthochschule Köln: "Schon regelmäßige 15 Minuten Spaziergang am Tag reichen". Predel bezieht sich bei dieser Aussage auf eine britische Studie, an der 4.250 Personen im Alter von 60 bis 79 Jahren teilnahmen. Nach dieser Studie sinkt schon bei weniger als 30 Minuten leichter Bewegung am Tag das Schlaganfallrisiko um rund ein Drittel.

Bewegungsmangel erhöht das Sterberisiko

Rauchen ist gewiss nicht für die Gesundheit zuträglich. Gesundheitsexperten warnen deshalb ständig vor den Gefahren des Rauchens. Die selben Gesundheitsexperten weisen aber gleichzeitig darauf hin, dass Bewegungsmangel für den Menschen noch schädlicher ist als das Rauchen. Schon gemäßigte regelmäßige Bewegung vermindere das Sterberisiko deutlich.

Der Hund sorge für eine regelmäßige moderate oder sportliche Bewegung an der frischen Luft, unabhängig von der Jahreszeit und dem Wetter.

Gassi gehen bringt ein Sicherheitsgefühl

Gassi gehen ruft automatisch ein erhöhtes Sicherheitsgefühl in der Stadt hervor und weckt damit ein größeres Gemeinschaftsgefühl; das ergibt sich klar aus der Studie. In Perth gibt es weitaus mehr Hundehalter als in den drei Städten der USA. Deshalb ist das Ergebnis der Studie für die USA weitaus prägnanter als in Perth: Dort, wo Hunde abends ausgeführt. werden, fühlen sich die Nachbarn sicherer, und die Aufmerksamkeit für die Umgebung steigt.

Diese Ergebnis trifft natürlich um so mehr auf die Hundehalter zu, denn fast 60 Prozent der Hundebesitzer in Australien und den USA gaben an, dass sie sich sicherer fühlen, wenn sie ihren Hund ausführen. Bei Frauen lag dieses erhöhte Sicherheitsgefühl noch höher als bei Männern.

Studie bald auch in Deutschland

Für ein Studienobjekt in Deutschland sucht Professor Dieter Ahrens von der Hochschule Aalen, Studienbereich Gesundheitsmanagement, noch zehn Probanden, die in Ulm und Umgebung wohnen. Ahrens will die Aussage wissenschaftlich belegen, dass der Mensch gesund bleibt, der bei Wind und Wetter mit dem Hund raus muss, weil der Hund "muss". Die Probanden sollen täglich regelmäßig Hunde aus dem Ulmer Tierheim ausführen. "Innerhalb von sechs Monaten kann sich Ihre Gesundheit verändern, wenn Sie täglich Hunde ausführen", wirbt Ahrens um Freiwillige. Zu Beginn, nach drei und nach sechs Monaten müssen die Probanden einen Fragebogen ausfüllen, den Studenten auswerten. Gefragt wird nach Gesundheitszustand, Bewegungsverhalten und Wohlbefinden.

Ahrens kommt auf diese Überlegung durch einen Selbstversuch. Er führt seit drei Jahren Hundes aus einem Tierheim aus, "weil ich gemerkt hatte, dass ich mehr tun musste für meine Gesundheit". Seither geht er an fünf Tagen in der Woche je drei Stunden mit Hunden spazieren. "Das ist eine Menge Zeit, aber so konnte ich meinen Blutdruck senken, mein Gewicht reduzieren und insgesamt mein Wohlbefinden verbessern."

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