Haare ändern nach dem Schneiden ihre Beschaffenheit

Dass sich Haare in ihrer Struktur oder in ihrer Farbe nach dem Abschneiden ändern sollen, ist das hartnäckigste Gerücht. Schließlich können wir Tag für Tag beobachten, dass die abrasierten Härchen an den Beinen nach einigen Tagen viel auffälliger aussehen als vor der Rasur.

Jedoch sitzen wir hier einer optischen Täuschung auf: Die vormals anliegenden Haare (egal ob Bart oder Bein) werden durch die Rasur aufgerichtet und stehen weiter von der Haut ab als vorher. Wenn man also nicht alle Haare erwischt, sieht es dadurch schon voluminös aus. Auch wenn die Haare nachwachsen, kommt es zu einer ähnlichen optischen Täuschung. Sind die nachwachsenden Haare noch recht kurz, so können sie sich noch gar nicht an die Haut anlegen - die Stoppeln stehen also ab und das sieht man auch.

Außerdem sieht man im Vergleich zu vorher den Unterschied: VOR dem Rasieren lief das Haar am Ende fein aus, Nach dem Rasieren sieht man an den nachwachsenden Stoppeln eine scharfe Schnittkante. Dieses Haarende ist dicker und wirkt daher wuchtiger als ein natürlich auslaufendes Haarende.

Spitzen muss man häufig schneiden - oder doch nicht?

Kaputte Spitzen schneiden, damit das Haar gesund und schön aussieht - das klingt sinnvoll. Ist es auch, aber übertreiben muss man es dennoch nicht.

Alle 6 Wochen 2 Zentimeter abschneiden ist für Menschen sinnvoll, die ihre Haarlänge beibehalten wollen. Denn um soviel wächst das Haar in dieser Zeit auch nach. Notwendig ist das in dieser Häufigkeit jedoch nicht. Wer also seine Haare wachsen lassen möchte, kann alle 8 Wochen einen halben Zentimeter kürzen, dann werden sie immer noch länger und sehen gleichzeitig auch noch gepflegt aus.

Dass häufiges Spitzenschneiden auch die Geschwindigkeit des Haarwuchses verlängern soll, ist jedoch nicht richtig. Die Haare wachsen nicht schneller, je häufiger man schneidet. WENN man aber schneidet, sollte der halbe Zentimeter eingehalten werden, damit die kaputten Stellen komplett entfernt sind.

Haare täglich waschen - ja oder nein?

Hier scheiden sich die Geister. Die einen schwören drauf, die anderen meiden es. Tatsache ist aber: zuviel waschen schadet den Haaren. Auch Haarkuren und Pflegepackungen können die Strapazen nicht ausgleichen, denen Haare beim zu häufigen Waschen ausgesetzt sind. Denn Haare sind in nassem Zustand am empfindlichsten und sollten dann auch noch vorsichtiger behandelt werden als normal. Alle 2 bis 3 Tage reicht daher völlig aus.

100 Bürstenstriche am Tag

Bürsten gehört zur regelmäßigen Haarpflege. Oma wusste es schon: Mit 100 Bürstenstrichen pro Tag sind wir dabei! Es soll das Haar geschmeidig und glänzend machen und die Massage der Kopfhaut auch die Durchblutung anregen.

 

Zuviel muss jedoch nicht sein und kann geschädigtes Haar zusätzlich strapazieren.

 

Es ist zwar richtig und wichtig, dass regelmäßiges Haarebürsten Staub und Schmutz entfernt und auch überschüssigen Talg von der Kopfhaut aus bis in die Haarspitzen verteilt und somit das Haar glänzend und geschmeidig macht - aber dieses Ergebnis ist mit weit weniger als 100 Bürstenstrichen zu erreichen.

Stufenschnitt für mehr Volumen

Zum Teil trifft diese Aussage zu. Nur leider nur auf diejenigen, die bereits einigermaßen voluminöses Haar haben. Wer feines Haar hat, nimmt mit einem gestuften Haarschnitt noch Volumen heraus, weil letztendlich Haare weggeschnitten werden und dadurch das Volumen verringert wird - und das sieht man dann auch. Wenige Stufen und die richtige Föntechnik (gegen die Haarwuchsrichtung) sind hier also die bessere Lösung.

Wachsen Haare nach dem Tod weiter?

Der Tod ist das Erliegen sämtlicher körperlicher Funktionen, also auch des Haarwuchses. Somit dürfte kein Haarwachstum nach dem Tod möglich sein. Nimmt man den Hirntod als Maßstab, so ist es nicht ausgeschlossen, dass nach dem Hirntod noch einige Zellen eine kurze Zeit lang ihren Dienst weiterhin tun. Das macht es aber nicht aus - das Ergebnis ist nicht so gravierend, als dass man es anhand von nachgewachsenen Haaren sehen würde.

 

Warum Tote nach einigen Tagen einen Stoppelbart haben und auch die Fingernägel länger scheinen als vorher, liegt eher in der Veränderung des umgebenden Gewebes begründet. Kopfhaut (und auch die Haut an den Fingerkuppen und überhaupt jede andere Hautstelle) trocknet nach dem Tod ein und zieht sich leicht zurück. Es ist bereits ein Teil von Mumifizierung.

Sonja, am 03.10.2015
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Bildquelle:
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