Das vorläufige amtliche Endergebnis in Bayern

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wurden die Grünen zweitstärkste Kraft im Bayerischen Landtag mit 17,5 % der Wählerstimmen im Vergleich zu 2013 mit 8,6 %.

Die CSU erreichte mit einem Minus von 10,5 Prozentpunkten nur noch 37,2 Prozent. Das ist ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950. Die SPD halbierte mit Verlusten von 10,9 Punkten ihr Ergebnis von 2013 und landete bei 9,7 Prozent.

Es folgten die Freien Wähler mit 11,6 %. Die AfD erhielt 10,2 Prozent der Stimmen und zog erstmalig in den Bayerischen Landtag ein. Die FDP schaffte den Einzug ins Maximilianeum nach einer langen Zitterpartie am frühen Morgen nach dem Wahltag mit 5,1 %. Die Linke scheiterte mit 3,2 % bei einer Zunahme um 1,1 Prozentpunkte.

Die Projektion für die Hessen-Wahl

In einem ZDF Politbarometer "Hessen Extra" wurden kurz nach der Bayernwahl die ersten Projektionswerte für die Landtagswahl in Hessen veröffentlicht. Danach käme die CDU nur noch aud 26 Prozent und die SPD auf 20 Prozent. Die Grünen könnten 22 Prozent erreichen, die Linke 8 Prozent, die FDP 8 Prozent und die AfD 12 Prozent.

Zur Erinnerung: Bei der letzten Landtagswahl 2013 war die CDU auf 38,3 Prozent gekommen, die SPD auf 30,7 Prozent, die Grünen auf 11,1 Prozent, die Linke auf 5,2 Prozent, die FDP auf 5,0 Prozent, die AfD auf 4,1 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 5,6 Prozent.

Die Projektionswerte lassen ein Bestehen der bisherigen schwarz/grünen Koalition anzweifeln, denn mit einem solchen Ergebnis wären auch Koalitionen CDU/Grüne/FDP und auch SPD/Grüne/Linke denkbar. Die auf Bundesebene bestehende Große Koalition CDU/SPD wäre ausgeschlossen.

Allerdings ist der Hinweis erlaubt, daß 2013 die Hessen-Wahl gemeinsam mit der Bundestagswahl stattgefunden hat und naturgemäß bundespolitische Themen im Vordergrund standen. Auch haben sich aktuell 40 Prozent der Wähler noch nicht festgelegt.

Hessen: Ministerpräsident, Spitzenpolitiker und die wichtigsten Themen

Die Umfrage für das Politbarometer, welcher Spitzenpolitiker als Ministerpräsident präferiert werde, geht eindeutig an den amtierenden Ministerpräsidenten Volker Bouffier mit 46 Prozent vor dem Herausforderer von der SPD Thorsten Schäfer-Gümbel mit 32 Prozent.

Bei der Bewertung der Spitzenkandidaten läßt der Grüne Tarek Al-Wazir, der bisherige stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung aufhorchen. Auf der Beliebtheitsskala von +5 bis –5 erhielt er die Bewertung +1,7 vor Volker Bouffier mit +1,2 und Thorsten Schäfer-Gümbel mit +0,8.

Aus Wählersicht sind in Hessen die wichtigsten Themen "Schule/Bildung" mit 33 Prozent vor "Wohnungsmarkt/Mieten" mit 24 Prozent, "Flüchtlinge/Asyl" mit 18 Prozent, "Verkehr" mit 16 Prozent und "Umweltschutz/Klima" mit 7 Prozent.

Drastische Veränderungen auch auf Bundesebene

Ein kleiner Blick auf den Bundestrend sei erlaubt, obwohl zur Zeit keine Wahlen auf Bundesebene anstehen. Das "normale" ZDF-Politbarometer für den Monat Oktober spricht wegen des Ausgangs der Bayern-Wahl und vor der Wahl in Hessen von großen Auswirkungen auch auf die politische Stimmungslage im Bund.

Dort heißt es (wörtliches Zitat): "Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU nur noch auf 27 Prozent (minus 1), das ist ihr bisher schlechtester Wert in der Politbarometer-Projektion. Die SPD käme sogar nur noch auf 14 Prozent (minus 3). Mit diesem ebenfalls bisher schlechtesten Projektionswert im Politbarometer wäre sie nur noch viertstärkste Partei. Vor ihr lägen die Grünen mit 20 Prozent (plus 3) und die AfD mit 16 Prozent (unverändert). Die FDP käme auf 8 Prozent (unverändert), die Linke auf 10 Prozent (unverändert) und die anderen Parteien zusammen auf 5 Prozent (plus 1).

Von den derzeit politisch wahrscheinlichen Bündnissen hätte nur eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen eine parlamentarische Mehrheit."

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