Alte Hunde wollen noch viel erleben und erschnüffeln

Unser West-Highland-Terrier hat schon von Welpenalter an mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen. Zu seinen Problemen mit Herz und Lunge mussten wir uns auch eine sehr lange Zeit mit dem Thema Futterunverträglichkeiten auseinandersetzen, die einfach nicht in den Griff zu bekommen war. Doch die unermüdliche Suche hat uns auf die richtige Fährte gebracht und heute geht es unserem Süßen zumindest, was seinen Magen angeht, deutlich besser. Bei den anderen Beschwerden müssen wir leider machtlos zusehen, dass es für ihn gute, aber auch sehr oft schlechte Tage gibt. Mit seinen fast 14 Jahren läuft er täglich gerne seine Runden, allerdings nur, wenn das Wetter passt. Schwüle und Hitze sind für ihn eine Qual und das Laufen fällt ihm an solchen Tagen recht schwer. Und auch im Herbst und Winter führen bestimmte Luftdruckverhältnisse dazu, dass es manchmal nur sehr langsam und beschwerlich vorangeht. Doch als Rüde hat man nun mal seine Verpflichtungen im Revier. Es muss markiert werden, was das Zeug hält und auch die Konkurrenz muss im Auge behalten werden. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen kann man ja, solange am anderen Ende der Leine eine Unterstützung im Ernstfall schein, auch mal kräftig seine Stimme zum Besten geben. Lange Rede kurzer Sinn, auch im Alter will der Hund noch seine Umgebung erkunden und an einem für ihn immer noch interessanten Leben teilnehmen. Falls es so etwas wie eine Hundedepression gibt, wovon ich durchaus überzeugt bin, heißt es diese durch angepasste Aktivität vorzubeugen.

Sammy entspannt im Garten und die Nase in den Wind haltend... (Bild: eigen)

Der Hundbuggy Test (Bild: eigen)

Der preiswerte Hundebuggy erfüllt seinen Zweck

Für uns stand also eines Tages die Anschaffung eines Hundebuggys auf dem Plan. Da unser Westi nicht zu den kleinsten seiner Rasse gehört, kam eine praktische Hundetragetasche für uns leider nicht infrage. Ein passender Hundebuggy war schnell über Amazon gefunden. Da unser Hund ein ziemlicher Dickkopf ist, und sich noch lange nicht dazu überreden lässt, nützliche Neuanschaffungen zu akzeptieren (wie z. B. einen Fahrradkorb, den wir zuvor als Alternative ins Auge gefasst hatten), haben wir uns zu einem preisgünstigen Hundebuggy entschieden. Wir hatten in zweifacher Hinsicht Glück. Unser Sammy fand sein Gefährt so toll, dass er sich dort brav hineinsetze und keine Anstalten machte herauszuspringen. Zum anderen hatten wir aufgrund des günstigen Preises, umschreiben wir es mal so, nicht mit so einem stabilen Fahrzeug gerechnet. Der Zusammenbau verlief ohne Probleme und der Wagen sah richtig chic aus. Das Verdeck schützt nicht nur vor Sonne, sondern auch bei regnerischem Wetter hält es der Hund darin gut aus. Wer möchte, kann eine Universal-Regenhaube erwerben, die es für Kinderbuggy gibt. Wir haben zwar keine, aber aller Wahrscheinlichkeit nach, müsste diese auch auf einen Hundewagen passen. Unter der Liegefläche gibt es einen Korb für mitzuführende Kleinteile. Dieser hängt aber schon bei geringem Gewicht durch und schleift auf dem Boden. Darüber hinaus lässt sich der Wagen ohne Korb schneller im Auto verfrachten. Alternativ kann man ein Netz befestigen, hierin hat man einen Knirps, Taschentücher und Hundebeutelchen immer parat.

Einen Hundebuggy mögen auch größere Hunde - nur mit dem Platzangebot sieht es schlecht aus

Das dürfte Sie unterwegs mit einem Hundebuggy erwarten:

Es gibt einen Nachteil, auf den ich im Zusammenhang mit der Nutzung eines Hundebuggys aufmerksam machen möchte. Dieser betrifft zwar kein bestimmtes Modell, sondern könnte eher für sensible Hundehalter zum Problem werden: Bei unseren ersten Ausflügen mit dem Buggy haben wir hin und wieder spöttische Bemerkungen von anderen Hundebesitzern hinnehmen müssen. Zumindest in unserem Wohnumfeld fanden sich bisher wenige Hundebesitzer, die es offenkundig akzeptierten, dass auch ein Hund irgendwann altert und entsprechend auch so behandelt werden möchte. Manche finden sich damit ab, dass ihr Hund keine weiten Strecken mehr laufen kann, und beschränken sich nur noch auf die nötigsten Wege. Das kam für uns nicht infrage, dass unser Hund aufs tierische Altenteil verbannt werden sollte. Wir hatten zunächst überlegt, ein Gefährt selbst zu bauen. Nach einigen Überlegungen und Abwägen von Vor- und Nachteilen haben wir uns jedoch zum Kauf eines praktischen Buggys entschieden. Eine Entscheidung, die wir bis heute nicht bereut haben. Und schauen Sie sich den Ausdruck des Hundes auf den Bilder an, sieht so ein Hund aus, der es Zuhause schöner fände?

Text © Edelgard Kleefisch

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