Top of Germany- Die Zugspitze

Auf dem Weg nach oben

 

Fast 25 Jahre ist es jetzt her, als ein kleines 8-jähriges Kind erstmals den höchsten Berg Deutschlands (2962m) bestiegen hat.

Dieses Kind war ich.

An der Hand meines Vaters wurde ich im wahrsten Sinne des Wortes "eiskalt" in eine andere Welt entführt.

Drunten im Tal herrliches Hochsommerwetter mit Freibadtemperaturen. Oben auf dem Gipfel eine geschlossene Schneedecke im August.

Der kleine Knirps staunte nicht schlecht.

Und kehrte am 2 Januar 2016 zurück in (s)ein eisiges Hotel auf 2600m Höhe.

310 Tage Dauerfrost im Schnitt, Rekordtiefstemperaturen von -35 Grad Celsius und heftige Sturmböen (335km/h) sollten den jungen Mann nicht von seinem Vorhaben eine Nacht in einem Iglu auf der Zugspitze zu verbringen, abhalten.

Das Interesse und die Abenteuerlust waren einfach zu groß.

 

Das ist (die) (Zug-) spitze

 

  • Höhe: 2962m
  • Gebirgsart: Hochgebirge/Zum Wettersteingebirge zugehörig
  • Wintersportorte rund um die Zugspitze: Garmisch-Partenkirchen (D) Grainau (D); Lermoos (AUT); Ehrwald (AUT); Mittenwald (AUT)
  • Erstbesteigung: 1820 durch Leutnant Josef Naus
  • Tiefste gemessene Temperatur: -35,6 Grad (14.2.1940)
  • höchste gemessene Temperatur: 17,9 Grad (5.7.1957)
  • heftigste gemessene Sturmböe: 335km/h (12.6.1985)
  • Frost: an ca. 310 Tagen im Jahr Dauerfrost
  • Föhnlage: ca. 60 Tage im Jahr (trockene+ warme Luftmassen strömen von Nord nach Süd)
  • höchste Schneehöhe: 7,80m (26.4.1980)
  • Iglu-Dorf: seit 2005

Iglu-Dorf: Zimmerangebot+ Aufteilung

"Skifahren kann ja jeder!" Sich in eine Bettenburg an der Playa verschanzen ist keine Kunst.

Aber ganz allein auf sich gestellt in schwindelerregender Höhe den nackten Überlebenskampf auszutragen, das ist ein Ereignis, das nun wirklich nicht alle Tage auf einen wartet.

 

Die gute Nachricht vorweg: Überlebt haben bisher alle Iglu-Dorf Expeditionsteilnehmer.

Bei angenehmen Temperaturen um den Gefrierpunkt im Iglu und der optimalen Ausrüstung (dazu später noch mehr) ist das aber auch kein Wunder.

Natürlich hab auch ich mir im Vorfeld dieses Abenteuers die Frage gestellt, wie der Schlaf- &"Hotelkomfort" in so einem "Riesenkühlschrank" wohl ausfallen würde.

Die Prospekte, welche ich im Zuge der Buchung erhalten hatte, konnten da logischerweise nur bedingt Auskunft geben. Man muss es einfach erlebt haben.

 

Also rein ins Iglu und sich schlafen gelegt!?

 

Nein, halt, so schnell geht das natürlich nicht. Vorher teilen unsere Guides im Bergrestaurant Sonnalpin die Übernachtungsgäste auf ihre Zimmer auf. Jeder Gast bekommt ein Zimmer. Aber nicht jeder Gast bekommt EIN Zimmer.

 

 

Denn aus den Buchungen geht ganz klar hervor, wer welchen Zimmertyp zugeteilt wird.

Bei einer Übernachtungskapazität von insgesamt 50 Personen stehen zur Verfügung:

 

 

 

  • Das Standard Iglu: In dieser Zimmerkategorie teilen sich bis zu 6 Personen ein Iglu. Ideal also für Familien, eine Gruppe von Freunden: Alleinreisende; Arbeitskollegen etc. Die Zusammensetzung der Gruppe ist meistens bunt gemischt. Eine Familie und ein Alleinreisender können genauso bunt zusammengewürfelt werden wie Arbeitskollegen und Freunde. Die Auslastung von 6 Personen muss jedoch nicht immer gegeben sein (je nach Teilnehmerzahl)
  • Das Romantik Iglu: Irgendwie ist die Vorstellung mit seinem Partner/seiner Partnerin ganz eng aneinander gekuschelt in einem Iglu auf den Dächern der Welt zu liegen, für viele Paare sehr verführerisch. Romantische Zweier-Iglus sind demnach heiß begehrt und schnell vergriffen. So ein Iglu-Dorf Erlebnis zu zweit bleibt einfach unvergesslich. Davon zeugen die romantischen Verzierungen an der Wand. Und die Spezialitäten Plättli, die exklusiv den Paaren zur Begrüßung gereicht wird.
  • Das Romantik Iglu Plus: Wer sich nachts doch mal aus dem "Würgegriff" des Partners befreien muss, weil er nachts raus muss, ist ein Glückspilz, wenn er das Romantik Iglu Plus gebucht hat. Eine eigene Toilette im Iglu zu haben, ist extrem von Vorteil.
  • Das Romantik Iglu Family (Plus): Die (vierköpfige) Familie will unter sich bleiben? Und nicht den zwei Alleinreisenden mit ihren fürchterlichen Schnarchen ausgeliefert sein. Geschweige denn den zwei Jugendlichen Trunkenbolden aus der Freundesgruppe? Da bietet das Romantik Iglu Family genau die richtige Atmosphäre, für ungestörte Familienkulisse. In der Plus Variante mit eigener Toilette. Auch die Familie wird natürlich hier mit einer eigenen Spezialitäten Plättli besonders begrüßt.
  • Gemeinschafts-WC: Für alle, die kein eigenes WC im Zimmer haben, steht im Iglu auch noch ein "öffentliches WC" zur Verfügung. Inklusive Handwaschbecken zum Hände waschen.
  • Der Gemeinschaftsraum:  Tagsüber treffen sich im zentralen Aufenthaltsraum Skifahrer und Apres Ski Touristen gerne an der Iglu-Bar auf einen Absacker. Geöffnet hat das Iglu-Dorf für Tagestouristen dabei von 11.00-15.30 Uhr. Nachts verwandelt sich der Gemeinschaftsraum gerne mal in eine Disco oder ein 5 Sterne Restaurant. Zu fetziger Musik tanzen sich selbst die verfrorensten die Gäste warm. Die bunte Discokugel taucht das Iglu dabei in ein magisches Licht. Der Gemeinschaftsraum ist außerdem für das leibliche Wohl zuständig. Neben (eiskalten und selbstverständlich auch warmen) Getränken aller Art ist der Gemeinschaftsraum auch Schauplatz des leckeren Käsefondues, in dessen Genuss jeder Übernachtungsgast kommt. Letztendlich ist der Gemeinschaftsraum natürlich auch noch Anlaufstelle für gemeinsame Aktivitäten innerhalb der Gruppe und Ansprachen der Guides

Iglu-Dorf: Erlebnis-Programm der ganz besonderen Sorte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Das Animationsprogramm war mehr als peinlich!" "

Wie Erwachsene Menschen sich so zum Affen machen können. Unbegreiflich!" Die Facebbook-Kommentare sind eindeutig. Und die kritischen Stimmen über ein überdrehtes Animationsprogramm häufen sich.

Übermotivierte Animateure, die sich in jede erdenkliche Pose, geschweige denn Verkleidung schmeißen, erlebt man im Iglu-Dorf nicht.

Dort ist das Programm viel strukturierter und dennoch deutlich unterhaltsamer als so manch aufgesetztes Ferienprogramm im tropischen Urlaubsparadies.

Im Vergleich dazu ist die Durchführung im Iglu-Dorf natürlich witterungsabhängig und somit nicht immer (bei starkem Schneesturm etc.) möglich. Darauf wird auich bereits bei der Buchung hingewiesen.Es wird außerdem niemand gewzungen an dem Programm teilzunehmen.

Aber für den stolzen Preis der Iglu-Übernachtung sollte man sich die launige Gruppenaktivitäten nicht entgehen lassen:

 

  • Nachtwanderung: Eine Nachtwanderung durch den Tiefschnee mit verschiedenen Stationen, an denen unser Guide Andy rund um die Zugspitze, das Leben und Arbeiten, gegografische Besonderheiten uvm. berichtet hat. Andy hat vor vielen Jahren sein Leben im thüringerischen Flachland gegen ein Leben im Iglu auf der Zugspitze eingetauscht. Als Fremdenführer konnte der "Ossi" jedem seiner Gäste wertvolle Informationen und (unterhaltsame) Geschichten mit auf den Weg geben. Wie die Zahnradbahn entstanden ist, wie Pistenraupen arbeiten, wie es sich anfühlt in schwindelerregender Höhe Reparaturarbeiten auszuführen. Welche Neuerungen (an Bergbahnen) geplant sind. Was der Klimawandel mit der Zugspitze macht uvm. Der Rundgang mit Taschenlampe bei seichten -6 Grad und leichtem Schneefall war der gelungene Auftalt des abendfüllenden Programms.
  • Nachtrodeln: Auch wenn die Luft hier oben dünn war, durften anschließend dennoch alle, die sich auf den Weg gemacht hatten, ihren Zipfel auspacken. Ja auch die Frauen. Denn auf dem Zipfelbob ging es an der Kapelle Maria Heimsuchung- Deutschlands höchster Kapelle- bergab zum Nachtrrodeln. Einer nach dem entdeckte das Kind in sich und rodelte unablässig den Berg hinunter. Nur ein Pärchen aus Dresden seilte sich unerkannt mit Guide Andy in die Kapelle ab. In einem extra romantischen Akt stellte der Gatte seiner Liebsten dort die Frage aller Fragen. Umrahmt vom liebevoll gestalteten Rosenbütenherz auf dem Altar und den Kerzen unseres Guides Andy.
  • Iglu-Bar & Disco: Wie die Antwortet lautete, konnten sich die übrigen Übernachtungsgsäste bei einem Gläschen Sekt an der Iglu-Bar natürlich denken. Hiervon wurde reichlich ausgeschenkt. Doch auch wenn die Antwort nicht wie erwartet ausgefallen wäre, wäre genug "Stoff" da gewesen, um die Entscheidung zu verdauen. Denn neben Heißgetränken wie Kakao; Kaffee und Tee (den gab es den ganzen Abend umsonst. Für alle anderen Getränke wurde ein kleiner Unkostenbeitrag fällig.) hatte die Bar auch Bier und Schnaps im Angebot. Jeder Gast durfte zudem ein Stück Iglu-Dorf in Form einer individuellen Tasse (zum Selbstkostenpreis von 10€) mit nach hause nehmen. Und wer nach dem Verzehr der Heißgetränke und des bereit liegenden Knabbergebäcks nicht aufgetaut ist, durfte sich zu ausgewählten Partyhits warm tanzen. Die bunten Lichter der Discokugel verwandelten das Iglu dabei in einen magischen Eispalast der Extraklasse.
  • Das Käsefondue: Eine Tirolerin und ein Bayer versammelten sich auf der Tanzfläche. Gäste aus ganz Deutschland und dem benachbarten Österreich belagerten die Bar und führten Small-Talks mit den Guides. Nach der üppigen Mahlzeit hieß es den Abend schön ausklingeln lassen mit gemütlichen Beisammensein. Die zusammengestellten Tische und Bänke wurden schnell wieder in ihre Ursprungsform zurückgestellt. Stunden zuvor saßen wir hier noch fröhlich vereint Und wurden verwöhnt mit Käsefondue von Gerber & Montie. Drei verschiedene Sorten (Käsefondue Klassisch; Knoblauch und Mediterran) servierte unser zweiter Guide, der zufälligerweise auch als Koch im Sonnalpin arbeitet. Am Ende war fast nichts mehr von dem leckeren Menü übrig. Besonders die mediterrane Variante hatte es den uns angetan. Da konnte die Flädlesuppe als Vorspeise- bei aller Liebe- natürlich nicht mehr mithalten.
  • Der Whirlpool: Bei der Nachtwanderung herrschte noch eine Tiefstemperatur von relativ milden -6 Grad. Im Iglu hielt sich die Temperatur konstant um den Gefrierpunkt. Im Außenwhirlpool unterm Sternenhimmel stieg die Temperatur rasch auf sagenhafte 40 Grad, Da dürfte sogar so mancher Sonnenanbeter an der Playa neidisch werden. Auf die obligatorische Arschbombe mussten wir aber dennoch verzichten. Immerhin sollten wir ja schon aus gesundheitlichen Gründen ganz langsam ins Wasser steigen. Der Wechsel von der kalten Luft in das Warmwasserbecken würde sich andernfalls mit leichten ziehenden "Schmerzen" bemerkbar machen. Ich hab davon allerdings nichts gespürt und hab das warme Blubberwasser in vollen Zügen genossen. Außerdem sollte ja die Mütze nicht nass werden. Die Guides haben eine Aufenthaltsdauer von 10-15 Minuten empfohlen und waren auch anwesend, damit im Laufe des Abends jeder, der wollte, einmal den Pool nutzen konnte.
  • Die Sauna: "Sich vor dem Schlafen legen noch mal richtig aufwärmen. Dann schläft man wie ein Stein!" lautete der Tipp der Guides. Ein Besuch in der 80 Grad warmen Fasssauna wäre also auf jeden Fall lohnenswert. In vollkommender Abgeschiedenheit sitzt man mit einer Hand voll Teilnehmern dann kurz vor Mitternacht auf 2600m in einer Fasssauna. Die letzten Skitouristen sind längst im Tal in ihren Hotels oder zuhause. Nur die Iglu-Dorf Crew und Teilnehmer gönnen sich dieses einmalige Erlebnis. Ganz im FKK-Style. Ohne Mütze ;) So konnte man im Übrigen auch den Whirlpool betreten. Ob FKK oder mit Badebekleidung blieb jedem selbst überlassen. Zum Umziehen befand sich zwischen Whirlpool und Sauna ein weiteres "Holzfass". Wer mit Badebekleidung in den Jacuzzi gestiegen ist, musste natürlich dafür Sorge tragen, dass die nasse Badebkeleidung im Iglu nicht gefriert. Dazu lagen im Umkleideraum extra Plastiktüten aus, in die man die Badesachen einwickeln konnte. Ein Familienvater musste die Erfahrung machen, wie e sich anfühlt, wenn die Badehose am nächsten Morgen hart wie Kruppstahl ist.
Im Iglu: Bis zum Morgengrauen

Iglu-Dorf: Aufbau+ Saison

Die Geschichte ist mittlerweile ein alter Hut. Doch sie wird immer noch gern erzählt. Generationen von Guides geben sie weiter und blicken immer wieder in erstaunte und überraschte Gesichter.

Ja da war diese Pistenraupe, die einst über das Iglu- Dorf bretterte.

Von außen nichts weiter als ein unscheinbarer riesiger Schneehaufen in der tief verschneiten Berglandschaft.Für die Pistenraupe kein (erkennbares) Hindernis.

Aber das Iglu (-Dorf) hielt dem tonnenschweren Gerät stand.

"Die Sicherheitsbedenken von Gästen über die Stabilität eines solchen eisigen Kunstwerkes sind spätestens nach dieser Anekdote meistens verflogen!" Das wusste auch unser Guide Andy.

Die einzige Gefahr für das Iglu bleibt also weiterhin nur die Frühlingssonne.

Wenn die Temperaturen Mitte/Ende April langsam aber stetig ansteigen und die warme Frühlingssonne die Behausung aus Schnee und Eis unbarmherzig zum Schmelzen bringt, ist das Ende des Iglu-Dorfs besiegelt.

Die feierliche Hoteleröffnung jedes Jahr am Silvestertag ist knapp 4 Monate später schon wieder besiegelt.

Wohl kein anderes "Hotel" der Welt wird so oft dem Erdboden gleich gemacht und Jahr für Jahr liebevoll wieder aufgebaut wie das Iglu-Dorf.

Dafür nehmen sich rund 4-15 Mitarbeiter ab September rund 3000 Stunden Zeit. Unter größter Anstrengung schaffen sie mittels extra Schneeanhänger- transportiert über die Bergbahnen, den von den Pistenraupen zusammengeschobenen Schnee heran. 4000 Tonnen werden mit dem patentierten Verfahren von Iglu-Dorf Gründer Adrian Günter verdichtet und zum Iglu-Dorf Komplex geformt. Dazu kommen Ballone als Hilfsmittel zum Einsatz. Sie bilden die Grundform der einzelnen Räume, über die der Schnee dann geschichtet wird.

Mit der Errichtung der Grundstruktur ist das Projekt aber noch lange nicht abgeschlossen. Namhafte Bildhauer und Künstler aus ganz Deutschland gestalten mit Motorsäge und Feile zauberhafte Kunstwerke als Innendekoration. Mit viel Liebe zum Detail erschaffen die Künstler dabei unglaubliche und außergewöhnliche Kreaturen, die sich mit den c. 3000 Übernachtungsästen pro Saison die Zimmer teilen.

Jede Saison bestimmt ein anderes Motto die Gestaltung der Innenelement.

2015/2016 war es die Wunderwelt von Tibet.

Ein Bildhauer war während meines Iglu-Dorf Aufenthaltes bei uns zu Gast und stand uns Rede und Antwort zur Entstehung und dem Arbeitsaufwand solcher gigantischen Kunstwerke.

 

 

Iglu-Dorf: Die Geschichte hinter den Eisblöcken

Der Fachkräfttemangel macht sich auf über 2000m Höhe also nicht bemerkbar. Für Bildhauer und Künstler ist es mittlerweile eine Ehre am Projekt Iglu-Dorf mitzuwirken.

Sie ziehen sich gerne für ein Viertel Jahr mal aus ihrem gewohnten Arbeitsumfeld zurück, um die besondere Bergluft zu schnuppern.

Die dahinterstehende Iglu-Dorf GmbH übt nach wie vor einen ungeheuren Reiz auf Mitarbeiter wie Touristen und Wintersportler gleichermaßen aus.

Es war schließlich auch ein Wintersportler, der 1995 das erste Iglu im schweizerischen Scuol, oberhalb des Motta Naluns aufgestellt hat.

Sein Name: Adrian Günter. Seine Passion: Snowboardfahren.

Seine Motivation: Ganz banal. Als erster auf dem Berg zu sein, um die besseren Pistenbedingungen sofort in Anspruch nehmen zu können.

Eine funktionale Behausung musste her. Das Ergebnis stundenlangen Werkelns: Ein Iglu gebaut nach Eskimo Art.

Lange blieb Adrian Günter mit dieser exklusiven Übernachtungsform nicht allein. Schon bald interessierten sich die Leute aus dem Dorf und Wintersporttouristen für das erste Iglu auf dem Mott Naluns.

Ein zweites und ein drittes Iglu mussten her.

Im Jahr 1996 war aus dem Einzelgänger bereits ein 15-köpfiges Team geworden, dass Übernachtungen in 3 klassischen Iglus genießen durfte.

Doch an diesem Punkt war noch lange nicht Schluss. Die Nachfrage wuchs stetig. Adrian Günter wusste, ihm würde kaum Zeit bleiben die Anfragen alle mit einem "schlüsselfertigen Iglu" zu quittieren.

Immerhin hatte er auch noch einen Laden für Ski- Snowboardbekleidung zu betreiben. Immerhin gab er auch noch Ski- & Snowboardunterreicht. Und immerhin reparierte er in seiner Firma Element auch noch Skier und Snowboards.

Eine schnelle und einfache Lösung musste her, um möglichst vielen Gästen ein Iglu-Erlebnis zu schenken.

2002 schlug dann die Geburtsstunde der Ballons als Hilfsmittel beim Iglu-Bau. Mit ihnen ließ sich spielend leicht ein Fundament für die verschiedenen Räumlichkeiten errichten. Der kompakte Schnee wurde dann über die Ballons geschichtet.

Sobald der Bau fertig war, entfernte man die Ballons und voila: Ein neues Iglu war in Windeseile aufgestellt.

Noch im gleichen Jahr meldete Adrian Günter sein Patent an.

 

Und die Leute rannten ihm fortan die Bude ein.

Im Jahr 2004 war das Iglu-Dorf solch ein Hit, dass die ersten Expansionspläne in die Tat umgesetzt wurden.

In Zermatt; Engelberg und Grindelwald eröffneten die ersten "Zweigstellen!"

2005 kam die Zugspitze mit dazu.

2008/2009 wurde der Standort Andorra in den Pyrenäen aus der Taufe gehoben.

Heute, fast 20 Jahre nach dem ersten Iglu-Bau ist die Nachfrage in nahezu allen Gesellschaftsschichten immer noch ungebrochen. Gäbe es eine "Wall of fame", in der sich die Besucher verewigen könnten, wären hier auch ein 3 Monate altes Baby und ein 87-jähriger rüstiger Rentner zu finden.

Zum 20-jährigen Jubilläum im Jahr 2015 machte die Iglu-Dorf GmbH in Zermatt noch einma mit dem Bau des weltgrößten Iglus von sich reden. Ein Eintrag ins Guniness Buch der Rekorde folgte.

 

Iglu-Dorf: Die Ausrüstung

"Wir befinden uns hier im hochalpinen Gelände!"

Das sollte jedem Teilnehmer klar sein.

Worte des Veranstalters, die im bereits im Vorfeld fielen. In einer vorab per Post zugesendeten "Aufklärungsbroschüre" wurden die Anforderungen zwecks Ausrüstung beim Abenteuer Iglu ganz klar abgesteckt:

 

Mitbringen sollten wir

 

  1. Einen Rucksack, indem wir unseren kompletten Reisebedarf aufbewahren würden. Ein Koffer eignet sich für den Transport vom Bergrestaurant zum Iglu-Dorf aus Sicht des Veranstalters nicht, da wir ja noch unsere Schlafsäcke zum Iglu tragen mussten
  2. Warme Kleidung: Skihose; Schneeanzug; Handschuhe; Thermounterwäsche/langes Unterhemd, lange Unterhose, warme Socken etc.)
  3.  Mindestens zwei Mützen. Eine Mütze wurde beim Aufenthalt im Whirlpool benötigt. Die andere sollte dann als Ersatz für übrige Aktivitäten dienen, falls die eine Mütze nass werden sollte
  4. Gute Winterschuhe für hochalpines Gelände
  5. Eine Taschenlampe für die Nachtwanderung

 

 

 

Nicht ausdrücklich verlangt, aber dennoch bei fast allen Übernächtungsgästen Bestandteil ihres Repertoires waren Fotoapparate und Handys/Smartphones.

Das Team des Iglu- Dorfs war darauf natürlich vorbereitet.

Vor dem Bezug der zugeteilten Zimmer durften alle Teilnehmer die anderen Zimmer bzw. das komplette Iglu besichtigen und ihre unvergesslichen Eindrücke auf Foto festhalten.

Wenn der Akku dabei mal schlapp machen sollte, war das kein Problem. Neben den Betten war in jedem Zimmer eine Akku-Aufladestation für Handys angebracht.

 

Vom Veranstalter gestellt bekamen wir

 

  1. einen Expeditionsschlafsack, der für eien Temperatur bis -40 Grad ausgelegt war
  2. einen Innenschlafsack
  3. 3x 5€ Gutscheine für das Frühstück im Bergrestaurant Sonnalpin (diese konnten wahlweise auch für ein Mittagessen eingelöst werden)

Iglu-Dorf: Special Events

"Sie bleiben nur eine Nacht?" Solche Fragen stellen sich an der Rezeption gar nicht. Denn im Vergleich zu einem "gewöhnlichen" (5) Sterne Hotel gibt es im Iglu-Dorf nicht einmal eine Rezeption.

Bis auf die Guides, die schon vor der offiziellen Eröffnung im Iglu über einen längeren Zeitraum übernachten, bleiben alle anderen Gäste in der Regel nur eine Nacht. Denn das Programm bleibt ja immer gleich.

Wer sich dennoch traut, nach einer Nacht wieder herzukommen, der traut sich.

Der möchte (s)eine unvergessliche Zeit im ewigen Eis für immer konservieren und mit einer Hochzeit in der Kapelle aus Eis und Schnee im Iglu-Dorf den Bund fürs Leben schließen. Rosenblätter schmücken das Ganze aus (das kennen wir doch irgendwo her:D). Die wichtigsten Worte (meist reicht ja nur ein Wort ;)) sind bei der Zeremonie in einem Eisblock verewigt.

Folgen dann noch die Kinder auf die Traumhochzeit, kann man sie auch gleich in der heimischen Bergwelt über den tiefgefrorenen Taufbecken taufen lassen ( keine Angst das Kind trägt nach der offiziellen Taufe keine Frostbeulen davon).

 

"Es ist genügend Raum für alle Modalitäten vorhanden! Im Iglu kann man eben nicht nur übernachten!" weiß Gründer Günter.

Die Iglu-Anlage kann auch von Firmen für Seminare und Präsentationen gemietet werden.

Lahme Mitarbeiter können (wieder) gehen oder beim Top-Motivationstraining selber wieder lernen, was Teambuilding bedeutet.

"Wenn Sie mit hren Kollegen Hand in Hand ein Iglu selbst gebaut haben, gehen Sie mit einem ganz anderen Verständnis in Zukunft an die Arbeit! Sie können sehen was sie erreicht haben und sind stolz darauf."

Für empfindliche Gemüter gibt es immer noch die IgLounge- ein aufblasbares Iglu-Zelt mit einem Durchmesser von 8-13m, welches auch im nicht alpinen Gelände eine "coole Stimmung" aufkommen lässt.

Nach getaner Arbeit kann man dann gerne in die Kota gehen. In der urigen Holzhütte mit Platz für 40-60 Personen können die Mitarbeiter auf ihr erfolgreiches Seminar anstoßen.

Im Iglu: Special Events

Wintersportort Zugspitze

7 Uhr ist "Tea Time! Ganz anders als in Great Britain wurde uns der Tee zu frühmogendlicher Stunde ans Bett gebracht.

Noch halb verschlafen- so eine Nacht in ungewohnter Umgebung ist trotz allen Komforts und trotz des hohen Gemütlichkeits-/Kuschelfaktors- eben doch gewöhnungsbedürftig (da kann das Einschlafen schon mal etwas dauern)- realisierten wir langsam und gemächlich den Weckruf der Guides.

Erstmal aufwachen und Tee trinken.

Dann kann man in aller Ruhe immer noch sein Hab und Gut zuzsammenpacken und mit den anderen teilnehmern ganz gemächlich Richtung Bergrestaurant Sonnalpin schlendern.

Oder vielleicht auch etwas schnelleren Fußes dorthin marschieren. Je nachdem wir groß der Hunger ist.

Bei einem ausgedehnten (dank Gutscheinen kostenlosen) Frühstück in einer stillen Ecke (wir waren logischerweise einer der ersten Gäste im Restaurant) ließen wir die Eindrücke des vergangenen Tages/der vergangenen Nacht nochmal Revue passieren.

Dann wurden wir in "die Freiheit entlassen!"

Die Wege der meisten Übernachtungsgäste trennten sich im Laufe des angebrochenen Vormittages dennoch nicht so schnell.

Immerhin gilt die Zugspitze ja auch noch als hervorragender Wintersportort.

Auf 40 Pistenkilometern kann man in einem der schneesichersten Skigebiete Deutschlands bei besten Witterungsverhältnisse (erst in der Nacht hatte es noch Neuschnee gegeben) wunderbar Schlitten oder Skifahren.

Ganz Wagemutige stürzen sich gleich auf die weltberühmte Kandahar Abfahrt, auf der schon so mancher Skiprofi verzweifelt ist.

Denn auch abseits der Zugspitz-Pisten finden Wintersportfreunde ein wahres Rodel und Ski-Mekk a. Auf dem Hausberg, dem Kreuzeck oder der Alpspitze könnte man sich auf gut 20 Pistenkilometern nochmal den ganzen Tag austoben.

Oder man schaut einfach nur zu und genießt auf der Auzssichtsplattform AlpSpitzX den herrlichen Ausblick auf die Bergwelt.

(D)eine Einladung ins Iglu-Dorf Zugspitze?

Gastronomie auf der Zugspitze

"Das reicht... (nicht)

Ich gehe...

Nochmal essen.

So ein Frühstück nach einer harten Expedition ist zwar was Feines. Wenn der Magen aber nochmal im Laufe des Tages knurrt, kann man doch gar nicht anders als nochmal irgendwo in Gipfelnähe einzukehren:

 

  •  Zum Beispiel im Sonnalpin:. Das Bergrestaurant auf 2600m Höhe ist nicht nur für Iglu-Dorf Übernachtungsgäste interessant. Auch alle anderen Wintersporttouristen können sich ihre Mahlzeit im urigen Ambiente des SB Restaurants selbst zusammenstellen. Kaiserschmarrn; Germknödel; Pasta; Käsespätzle mit Röstzwiebeln; Corissants; Kaffee und Kuchen... Hier gibt es alles was das Herz begehrt.
  • Panorama2962: Ein "gefühltes Stockwerk" höher (oder sollten wir sagen eine Seilbahnstation weiter) gibt es für Freunde des gepflegten Weitblicks in der verglasten Lounge unterhalb des Gipfelkreuzes ebenfalls Kaffee und Kuchen.
  • Gipfelalm: Natürlich werden Gipfelstürmer darüber hinaus auch mit allen weiteren notwendigen Apres Ski Schmankerln versorgt. Auf der Gipfelalm (2952m) darf man sich also nicht nur auf einen herrlichen Ausblick ins Werdenfelser Land freuen, sondern auch auf typisch bayrische Gerichte wie Weißwürste oder Apfelstrudel.
  • Gletschergarten: Für Snack- & Fast Food Liebhaber, die vor der nächsten Abfahrt nur mal einen Zwischenstopp einlegen wollen, eignet sich der Gletschergarten. Der Duft von frischer Pizza; Pasta & Burger lockt schon von weitem in die Glaskuppel unweit des Sonnalpins. Bei schönem Wetter kann das Cabrio dach sogar geöffnet werden.

Bergbahnen Zugspitze

Das ist gar keine richtige Expedition.

Reinhold Messner wäre sicher enttäuscht. Genauso wie die Teilnehmer des Zugspitzlaufs, die erst vor ein paar Jahren mal eben in kurzen Hosen am Rande des Wahnsinns beim Zugspitzlauf zu Fuß zum Gipfel stürmten. Zwei mussten 2008 dabei mit dem Leben bezahlen.

Die Expeditionsteilnehmer des Iglu-Dorfs dagegen mussten nur die Auffahrt zum Iglu-Dorf bezahlen.

 

Denn die Bergbahnen (nicht im Iglu-Dorf Übernachtungspreis inbegriffen) brachten die Übernachtungsgsäste ganz bequem zum Iglu. Selbst hochklettern, geschweige denn Höhenmeter zu Fuß überwinden musste also niemand.

Es bestand die Qual der Wahl. Entweder...

 

 

 

 

  • Eibsee-Seilbahn: die Eibsee-Seilbahn im Ort Grainau nehmen und 1950m bis zur Spitze überwinden. Am Fuße der Seilbahn standen für Iglu-Dorf Übernachtungsgäste auch kostenfreie Parkplätze (markiert mit dem Iglu Dorf Logo) zur Verfügung.
  • Zahnradbahn: Oder eine der vier letzten Zahnradbahnen Deutschlands nehmen und sich vom Bahnhof in Garmisch-Partenkirchen bis aufs Zugspitzplatt chauffieren lassen.

Instinktiv hab ich mich wohl in weiser Voraussicht für die Eibsee-Seilbahn entschieden.

Denn es würde wohl meine letzte Fahrt damit werden. Ab Dezember 2017 wird die Eibsee-Seilbahn nämlich durch eine neue Luftseilbahn mit der weltweit höchsten Stütze ca. 130m) ersetzt. Die alte Eibsee-Seilbahn ist noch bis 2.4.2017 in Betrieb

Anreise zum Iglu-Dorf/zur Zugspitze

Mit dem Auto:

 

  • über die A7: Ulm-Füssen-Reutte (Tirol)- Garmisch-Partenkirchen
  • ab München über die A95 Richtung Garmisch-Partenkirchen
  • die B2 (München-Garmisch-Partenkirchen)

 

Per Zug:

 

  • Direkte Anbindung der Zahnradbahn vom Bahnhof Garmisch-Partenkirchen
Zugspitze
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