Radwanderwege in Deutschland

Deutschland ist durchzogen von einem gut ausgebauten Netz von Radwanderwegen. Empfehlenswert ist es, sich bei der Auswahl an der eigenen Kondition zu orientieren:

  • Wer untrainiert ist oder mit kleinen Kindern radwandern will, der sollte eher im Norden radeln. In der Norddeutschen Tiefebene gibt es keine nennenswerten Steigungen.
  • Trainiertere können sich in die Mittelgebirge wagen, wobei es immer am einfachsten ist, den Flussläufen zu folgen;
  • und Spezialisten und Mountainbiker dringen mit dem Fahrrad ins Gebirge vor.
Touristische Radrouten oder Radwanderwege sind ausgeschilderte Wegführungen, die vorrangig dem Fahrradtourismus dienen und in Radwanderkarten eingezeichnet sind. Touristische Radrouten werden auch als Radwanderrouten, meist jedoch verein...

Fernradwege erfordern mehrere Tage und Übernachtungen am Wegesrand; Radkarten gibt es im Tourismusbüro, Unterkunftsmöglichkeiten werden empfohlen und spontan aufgesucht. Bei geführten Radwanderungen steht die Unterkunft schon vorher fest, das Kartenmaterial wird gestellt, und oft ist es möglich, das Gepäck von einem Begleitfahrzeug transportieren zu lassen. Die Radwanderer fahren unbeschwert und finden abends im Hotel alles Nötige vor.

Im Urlaub in den Norden

Die beiden bekanntesten Radwanderwege im Norden Deutschlands sind der Nordsee-Radwanderweg und der Weg durch die Lüneburger Heide. Die einzigen aber sind es bei weitem nicht.

OstseeradwegDer Nordsee-Radweg ist ein internationales Projekt. Er beginnt in Schottland und führt nach Dänemark, Schweden und Norwegen - immer am Deich lang. Er durchquert Hamburg und Bremen, Abstecher führen auf die nordfriesischen Inseln und nach Ostfriesland.

Nordsee-Radwanderweg

Eine achttägige Radwanderreise führt beispielsweise von Hamburg nach Dagebüll und kostet inklusive sieben Übernachtungen mit Frühstück und Gepäcktransport 595 Euro in der Neben- und 625 Euro in der Hauptsaison; für 60 Euro kann das Fahrrad gemietet werden. Auch Teufelsmoor, Elbmarsch oder friesische Inseln sind im Angebot.

In der Lüneburger Heide ist vieles möglich. Planwagenfahrten, Wanderungen, Radwanderungen. Insgesamt 912 radelbare Kilometer stehen zur freien Auswahl, 165 davon bilden den Heideradweg. Er führt von Lüneburg durch die Elbtalaue und zu den einzigartigen Runddörfern des Wendlandes. Vor allem im Spätherbst, wenn die Heide blüht, ist dies ein sehenswerter Anblick. Unter anderem werden Heidefarmen-Hopping mit Gepäcktransport oder Radwandern mit abendlichen Wellness-Massagen angeboten.

Informationen

zum Heideradweg und zu

Wanderungen in der Lüneburger Heide

Den Flüssen folgen

Radwandern am FlussRadwege entlang von Flüssen bieten sich an: Mit Ausnahme von Wasserfällen hat sich der Fluss ein sanft abfallendes Bett gegraben, so dass auch der Radler vor Steigungen relativ sicher ist. Es sind hier außerdem vielfältige Landschaften zu finden. In höheren Lagen entspringen die Flüsse und arbeiten sich dann langsam vor bis zum Meer. Den Rhein beispielsweise kann man von der Schweiz bis in die Niederlande entlangradeln - und wer das tut, der hat wirklich eine Fülle unterschiedlicher Landschaften erlebt.

Beeindruckend auch der Ennsradweg: Er beginnt im österreichischen Bundesland Salzburg auf 1.735 Metern über dem Meeresspiegel in den Radstädter Tauern, führt durch langgezogene Alpentäler und enge Schluchten und endet 250 Kilometer weiter nördlich bei der Mündung der Enns in die Donau. Diese Route allerdings enthält auch Steigungen und ist für kleine Kinder nicht geeignet.

Hier eine Liste der beliebtesten Flussradwege.

Fahrrad fahren mit Motto

Radwanderweg weinstraßeViele Gegenden Deutschlands haben etwas Besonderes zu bieten. Das taten sie früher in Form von Mottostraßen, die Besucher zu den Sehenswürdigkeiten der Region locken sollen. Heute tun sie das vorzugsweise in Form von Radwanderwegen. Autofahrer, so hat sich herausgestellt, fahren keine dreißig Kilometer am Tag bis zur nächsten Märchen-, Fachwerk- oder Salzstadt.

Eine Ausnahme bilden dabei vielleicht die Weinbaugebiete; da mag auch ein Autofahrer von einer Weinprobe zur nächsten fahren und sich gern mit einer kurzen Strecke begnügen.

Dem Einfallsreichtum der Tourismusmanager scheinen dabei keine Grenzen gesetzt. Wer im Urlaub in die Pedale treten will, dem bieten die Via Romana, die Via Julia und die Limes-Route Radfahren auf den Spuren der Römer. Die Tulpenreisen führen nach Holland und die Rhododendron-Routen durchs Ammerland. Die deutsche Wein-, Märchen- oder Fachwerkstraße haben ihre Radwanderwege. Der Bodensee wird umradelt unter dem Motto "ein See, drei Länder" und im Hunsrück wird des Schinderhannes gedacht. Selbst Papst Benedikt hat bereits seinen eigenen Pilgerweg.

Am Tag in die Pedale treten - und nachts in der Kajüte schlafen

Unter den ungezählten Möglichkeiten, seinen Urlaub auf dem Fahrrad zu verbringen, sei hier nur eine noch herausgehoben:

Kleine Motorsegler, schwimmende Pensionen, bieten Wochentrips in Kroatien an. Sie bewegen sich gemächlich von einer Insel, von einem Städtchen und einer Bucht zur nächsten und machen dabei genügend Pausen, dass die Gäste schwimmen, tauchen, shoppen, malerische Häuser und stille Buchten fotografieren können. Nachts liegen die Motorsegler vor Anker und die Urlauber in ihren Kojen.

In Kroatien in die Pedale tretenUnter den Angeboten sind auch solche - unter dem Stichwort "Insel-Hopping" -, bei denen die Gäste tagsüber mit dem (schiffseigenen) Fahrrad eine Insel erkunden und abends wieder auf ihrem Schiff eintreffen, um hier gemeinsam zu Abend zu essen und in ihrer Kajüte zu übernachten. Da kroatische Inseln generell nicht flach sind, sind hierbei Steigungen zu überwinden.

Ungeübteren Radfahrern zuliebe hat man eine neue Variante eingeführt, diese unter dem Motto "Aktiv & Cappuccino". Hier werden nur wenige Kilometer täglich mit dem Rad zurückgelegt. Auch stehen E-Räder zur Verfügung.

Die Preise für eine Woche mit Halbpension auf dem Motorsegler bewegen sich je nach Schiff, nach Lage der Kajüte und nach Reisezeit zwischen 300 und 900 Euro.

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Liste der verwendeten Abbildungen

She got a sudden craving for sea
Leonardo Caforio

Fahrradständer
Michael Fielitz, Ostseewanderweg bei Wismar

Still biking
Matthias Buehler

Radwanderweg Deutsche Weinstraße
Andreas Siegel

Zlatni Rat
Peter Gasston

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