Verstopfung im Urlaub - warum immer dann?

Gehören Sie auch zu den Menschen, welche besonders im Urlaub mit Verstopfung zu kämpfen haben? Dann sind Sie nicht allein. Viele Menschen reagieren bei Klima- oder Ortswechsel mit Verdauungsbeschwerden. Auch ein ungewohnter Tagesrhythmus und fremdes Essen tragen maßgeblich dazu bei, dass der Darm nicht mehr ganz rund läuft. Bei vielen Urlaubern macht sich dies durch Durchfall bemerkbar und ein kleiner Teil reagiert mit Verstopfung. Da der Darm auch als Bauchhirn bezeichnet wird, ist er sehr empfänglich für Veränderungen und ungewohnte Lebensweisen und an eine fremdartige Küche muss er sich erst gewöhnen. Ein recht seltener Grund für Verstopfung ist die Angst und der Ekel vor fremden Toiletten. Die Gründe für Verstopfung im Urlaub sind also recht klar erkennbar- doch wie können Sie dem nun vorbeugen?

Beugen Sie der Verstopfung vor

Einer drohenden Verstopfung vorzubeugen klingt schwerer, als es ist. Wenn Sie sich an ein paar einfache Regeln halten, wird der Urlaub auch für Ihren Darm entspannend. Diese Dinge können Sie tun, um vorzusorgen:

  • Essen Sie ein paar Tage vor dem Urlaub etwas ballaststoffreicher als gewohnt, vermeiden Sie aber vor Flugreisen unbedingt stark blähende Nahrungsmittel, denn im Flugzeug reagiert Ihr Darm sowieso verstärkt mit Blähungen.
  • Gehen Sie die Urlaubsvorbereitungen mit Ruhe an. Am besten ist es, schon zwei Tage vor der Reise frei zu nehmen, um Ihren Körper in den "Urlaubsmodus" zu versetzen.
  • Reisen Sie in exotische Länder, dann testen Sie im Vorfeld schon einmal die Küche des Landes. Probieren Sie die einheimischen Gewürze zu Hause aus und testen Sie, wie Ihr Bauchhirn reagiert.
  • Wenn Sie wissen, dass Sie im Urlaub zu Verstopfung neigen, dann beginnen Sie zwei Wochen vor der Reise mit der täglichen Einnahme von Flohsamenschalen. Diese wirken stuhlregulierend und sind ganz natürlich.
  • Wenn Sie Ihre Verstopfung darauf beruht, dass Sie fremde Toiletten eklig finden, dann rüsten Sie sich mit Desinfektionsmittel und Plastikbezügen aus. Dies nimmt Ihnen schon im Vorfeld die Angst.

Erste Hilfe bei Verstopfung im Urlaub

Wenn es doch passiert ist und Sie sich verstopft fühlen, dann ist schnelles Handeln angesagt. Bedenken Sie jedoch, dass es im Urlaub durchaus der Fall sein kann, dass erst einmal zwei oder drei Tage nichts geht - dies ist völlig normal und im Regelfall unbedenklich. Fühlen Sie sich sehr unwohl, dann können Sie gegen eine Verstopfung so vorgehen:

  • Bewegen Sie sich! Verstopfung im Urlaub ist oft auf ungewohnten Bewegungsmangel begründet. Gehen Sie schwimmen, machen Sie eine Wanderung oder machen Sie eine kleine Radtour.  
  • Insofern Sie keine Milchzuckerunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz haben, probieren Sie es mit Milchzucker.
  • Erwachsene können auch versuchen, ein eiskaltes Bier oder Weizenbier relativ zügig zu trinken.
  • Ein halbes Glas lauwarmes Wasser am Morgen regt die Verdauung an und es sind keine Nebenwirkungen zu befürchten.
  • Sehr hilfreich bei Verstopfung im Urlaub sind auch warmer Apfelsaft, Sauerkrautsaft (sicherlich schwierig zu bekommen in vielen Ländern) sowie eingeweichte Backpflaumen oder andere Trockenfrüchte.
  • Auch an diesem Punkt können Sie noch mit indischen Flohsamenschalen reagieren, allerdings kann die Dauer bis zum Wirkungseintritt zwei bis drei Tage dauern.
  • Wenn es gar nicht anders geht, dann können Sie auch für kurze Zeit auf ein mildes Abführmittel zurückgreifen, dies sollten Sie jedoch vor dem Urlaub unbedingt mit Ihrem Arzt absprechen.

Bitte versuchen Sie nicht, diese Tipps alle auf einmal anzuwenden und beachten Sie, dass diese Ratschläge keinesfalls den Rat eines Arztes oder Apothekers ersetzen! 

Ileus - wenn Verstopfung zur Gefahr wird

In den meisten Fällen ist die Verstopfung im Urlaub schnell lösbar und ungefährlich. Hält jedoch die Verstopfung längere Zeit an, sollten Sie sicher gehen, dass keine organischen Ursachen dahinterstecken. Die Gefahr eines Darmverschlusses (Ileus) oder teilweisen Verschlusses (Subileus) ist nicht zu unterschätzen. Bei folgenden Anzeichen sollten Sie sich unmittelbar zu einem Arzt begeben und keine Selbstversuche mehr machen:

  • Ein stark aufgetriebener Bauch und eine Abwehrspannung der Bauchdecke können auf einen Ileus hinweisen.
  • Ein Wind- und Stuhlverhalt sowie verminderte bis gar keine Darmgeräusche erfordern unbedingt den Besuch eines Arztes.
  • Ein weiteres Warnzeichen für einen lebensgefährlichen Darmverschluss sind starke Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Koterbrechen. 
AlphaBeta, am 08.05.2012
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