Botanik

Der Ingwer ist eine mehrjährige Pflanze, deren Wuchshöhe bis zu einen Meter betragen kann. Die Staude hat schmale Blätter und eine Ähre mit gelben oder weißen Blüten. Der Wurzelstock, das sogenannte Rhizom, ist knollenartig verzweigt, deren Länge kann über 20 cm betragen. Die Außenhaut hat eine schlichte braune Farbe, das Innenleben, der küchentechnisch und therapeutisch interessante Teil des Ingwers, ist fruchtig und hellgelb. Heutzutage wird die Pflanze meistens in Kulturen angebaut. 

Herkunft und Verbreitungsgebiet

Die Herkunft des Ingwer liegt wahrscheinlich auf den pazifischen Inseln. Hinweise finden sich in der griechischen, römischen und arabischen Literatur. Das größte und wichtigste Erzeugerland ist Indien, dicht gefolgt von China. Das Land ist gleichzeitig der größte Exporteur. Abnehmerländer sind unter anderem Großbritannien, Deutschland und die USA. In Europa ist Ingwer seit dem Mittelalter bekannt. Wahrscheinlich wurde die Knolle von arabischen Gewürzhändlern im neunten Jahrhundert zunächst in Rom, später in fast ganz Europa eingeführt. 

Verwendung in der Volksheilkunde

Bereits in der Frühzeit, insbesondere in der chinesischen und indischen Medizin, wurde die Ingwerwurzel bei rheumatischen Erkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, Husten und Migräne eingesetzt. Außerdem ist die Knolle als Mittel zur Appetitanregung bekannt. Auch als Gewürz kannte man die Pflanze bereits. Viele dieser Einsatzgebiete sind noch in der heutigen Zeit aktuell.

Inhaltsstoffe und Gesundheitsaspekte

Die Ingwerwurzel besitzt viele verschiedene Inhaltsstoffe. Die ätherischen Öle sind für den kräftigen Geruch verantwortlich, der Inhaltsstoff Gingerol für den scharfen Geschmack.

Ingwer hilft gegen Reiseübelkeit, viele Studien stellen dieses unter Beweis. Da Ingwer den Gallefluss anregt, hilft das Gewürz gegen Magenkrämpfe und Blähungen. Ingwer ist in der Lage das schädliche LDL-Cholesterin und die Triglyceride im Blut zu senken. So lässt sich das Risiko von Arteriosklerose, Schlaganfall und einem Herzinfarkt senken. Der hohe Kaliumanteil greift regulierend in den Blutdruck ein, somit gilt Ingwer als natürlicher Blutdrucksenker. Ingwerpulver wird heutzutage beim Diabetes Typ II eingesetzt, da die Inhaltsstoffe ein positiven Einfluss auf zu hohe Blutzuckerwerte haben. 

Einige Inhaltsstoffe in der Knolle können Kopfschmerzen und Migräne lindern, andere Bestandteile kurbeln die Serotoninproduktion an und stimulieren so körpereigene Endorphine. Die Substanz kann die Stimmung verbessern und wirkt präventiv gegen Depressionen. 

Darüber hinaus wirkt Ingwer Entzündungen entgegen und ist in der Lage, einige schädiche Bakterienstämme abzutöten.

Bei Infekten wärmt Ingwertee den Körper, bei hartnäckigen Husten hilft Ingwer bei der Schleimabsonderung.

Erwähnenswert sind ebenfalls der hohe Kalzium- und Magnesiumanteil in der Pflanze. 

Während einer Schwangerschaft sollte aus Sicherheitsgründen auf den Einsatz von Ingwerpräparaten verzichtet werden. Es besteht das Risiko verfrühter Wehentätigkeit. 

noch ein paar Tipps zum Schluss

Ingwer sollte trocken und kühl gelagert werden, dann ist die Wurzel mehrere Wochen haltbar. Ingwer in Pulverform hält sich mehrere Jahre, solange es nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Die Wurzel lässt sich in der Küche vielseitig einsetzen, z. B. zu asiatischen Gerichten, Suppen, Fleischgerichten und Gemüse. Bekannt ist Ingwer auch als Ginger Beer, ein aus den USA exportiertes Getränk. 

Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Ernährungsberaters. 

Ashlie, am 23.04.2019
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