Irrtum! Wenn kluge Menschen falsche Prognosen abgeben
Auch einem Genie darf ein Irrtum passieren. Erfahren Sie mehr über einige unglaublich falsche Prognosen, die von hochintelligenten Menschen abgegeben wurden.Irrtum: Es gibt noch genug zu erfinden und Flugzeuge können tatsächlich fliegen!
Was Daniel Düsentrieb nicht wusste
"Dem Ingeniör ist nichts zu schwör", wusste bereits Daniel Düsentrieb zu vermelden. Der ehemalige Chef des US-amerikanischen Patentamtes, Charles Duell, hätte dem wohl nicht zugestimmt. Noch 1899 erklärte der gewiss nicht phantasielose Mann: "Alles, was erfunden werden kann, wurde bereits erfunden".
Ein größerer Irrtum ist eigentlich kaum vorstellbar, bedenkt man, wie Duells Worte bereits wenige Jahre später Lügen gestraft wurden. Etwa durch die Entwicklung des Flugzeugs, obwohl nicht jeder so recht an deren Flugfähigkeit glauben wollte.
... und die Gebrüder Wright flogen doch!
Am 17. Dezember 1903 legten die Gebrüder Wright den ersten erfolgreichen gesteuerten Motorflug der Menschheitsgeschichte zurück. Und das, ohne sich die ausdrückliche Erlaubnis des irischen Physikers Lord Kelvin einzuholen, der wenige Jahre zuvor noch sehr logisch argumentierten, dass keine Flugmaschine, die schwerer als Luft war, sich in die Lüfte erheben könnte. Geringen Sachverstand konnte man Lord Kelvin bestimmt nicht nachsagen. Nach dem berühmten Physiker wurde die Kelvin-Skala benannt, mehr als 70 Patente liefen auf seinen Namen und von 1890 bis 1895 war er Präsident der renommierten britischen Akademie.
Indes blieb dies nicht sein einziger großer Irrtum. Beispielsweise war er bis an sein Lebensende fest davon überzeugt, dass die Röntgenstrahlung, 1895 von Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt, Schwindel sei. Das Erdalter schätzte er auf rund 24 Millionen Jahre ein - vielleicht wollte er der alten Dame ja nur schmeicheln...
Irrtum: Wer braucht schon Telefon, Fernseher oder Tonfilme?
Kann E.T. doch nach Hause telefonieren?
Jene rührende Szene, in der E.T. gesteht nach Hause telefonieren zu wollen, kennt wohl jeder. Abgesehen davon, dass die Netzdichte im Weltraum noch nicht ausreichend für interplanetare Gespräche ist, war 1877 der damalige US-Präsident Rutherford B. Hayes nicht sonderlich beeindruckt vom Telefon. "Eine erstaunliche Erfindung. Aber wer sollte sie jemals benutzen wollen?", bekundete er freimütig.
Selbst beim damaligen Telekommunikationsunternehmen Western Union schien man der neuen Erfindung nicht ganz über den Weg zu trauen. Angeblich soll ein Memo mit folgendem Inhalt in dem Unternehmen kursiert sein: "Die Erfindung hat so viele Mängel, dass es nicht ernsthaft als Kommunikationsmittel taugt. Das Ding hat für uns an sich keinen Wert."
Wie die Entwicklung von Klingeltönen zeigte, eine verständliche Aussage.
Ein Leben ohne Soap-Operas und Heidi-Klum-Shows?
Auch Darryl F. Zanuck, Chef der "20th Century-Fox", erlag einem Irrtum als er meinte: "Der Fernseher wird sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Die Menschen werden sehr bald müde sein, jeden Abend auf eine Sperrholzkiste zu starren."
Eine fürchterliche Alptraumvision sich vorzustellen, die Abende nicht vor der Mattscheibe zu verbringen...
Tonfilm? Wozu?
Zur Ehrenrettung von Zanuck sei Harry Warner, Chef von "Warner Brothers", zitiert: "Wer zum Teufel will denn Schauspieler sprechen hören?",
Diese Aussage tätigte Warner 1927. Kurz darauf lief "The Jazz Singer" in den Kinos, der erste abendfüllende Tonfilm. Freilich: Ähnliche Gedanken dürfte auch Regisseur Michael Bay in seinen "Transformers"-Filmen hegen. Zu Recht, angesichts der dürftigen Dialoge, die von den grandiosen Spezialeffekten, wie etwa Megan Fox' prallem Dekolleté, übertüncht werden.
Irrtum: Keine Landeerlaubnis für "Eagle" und wer braucht schon Autos
Kein kleiner Schritt für die Menschheit
Der Mond, als CO2-neutrale Lichtquelle vom Glühbirnenverbot der EU ausgenommen, wurde mittlerweile schon oft mit Füßen getreten. Dabei hätte doch eigentlich niemand auf ihm landen sollen. Zumindest nicht, wenn es nach dem britischen Astronomen Sir Harold Spencer Jones gegangen wäre, der zwölf Jahre vor der ersten Mondlandung prophezeite: "Es wird noch Generationen dauern, bis der Mensch auf dem Mond landet."
Noch eine Spur skeptischer zeigte sich der berühmte Erfinder Lee De Forest: "Trotz allen kommenden wissenschaftlichen Fortschritts wird der Mensch nie einen Fuß auf den Mond setzen."
Oder waren die Mondlandungen ohnehin nur Schwindel und fanden in Wahrheit in irgendwelchen irdischen Studios statt? Das jedenfalls behaupten einige Buchautoren, darunter Gerhard Wisnewski in seinem Bestseller: "Lügen im Weltraum: Von der Mondlandung zur Weltherrschaft".
Autos? Komplett überbewertet!
1903 gab der Präsident der Michigan Savings Bank folgendes Statement von sich: "Das Pferd wird es immer geben, Automobile hingegen sind lediglich eine vorübergehende Modeerscheinung."
Ob der gute Mann in den folgenden Jahren mit dem Pferd zu seiner Arbeitsstelle ritt oder doch auf das Automobil umsattelte, ist leider unbekannt. Zumindest kann man seinen Irrtum als verzeihbar einstufen, angesichts dessen, was so mancher zeitgenössische Bankmanager an seinem Arbeitsplatz anrichtet.
Erstaunlicher ist da schon Gottlieb Daimlers Misstrauen in den Erfolg der Automobilbranche. "Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten - allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren", meinte er noch 1901. Auch dies ein Irrtum, obwohl er zumindest mit dem Mangel an fähigen Chauffeuren durchaus recht hatte.
Irrtum: Computer setzen sich nicht durch
Computer für zu Hause? Absurd!
Gerade im Computersektor tappten selbst begnadete Wirtschaftsmagnaten von einem Irrtum zum nächsten. So schätzte etwa der Gründer von IBM, Thomas Watson, noch 1943, dass es: [...] einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt."
In manchen Wohnungen befinden sich heutzutage mehr als fünf Computer.
Auch Ken Olson, Gründer von Digital Equipment Corp., saß einem Irrtum auf als er 1977 voll Überzeugung darlegte: "Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer in seinem Haus wollen würde."
Bill Gates - der 640k-Mann
Abschließend noch ein besonders tröstliches Beispiel dafür, dass man auch trotz fundamentaler Irrtümer Erfolg haben kann. Geradezu legendär wurde folgende Aussage von "Microsoft"-Gründer Bill Gates aus dem Jahr 1981: "640K [RAM-Speicher] sollten genug für jeden sein."
Drei Jahrzehnte später benötigt das aus seinem Softwarehause stammende Betriebssystem "Windows 7" selbst in der einfachsten Ausführung 1 Gigabyte RAM.
Auch in das Internet setzte der einstmals reichste Mensch der Welt nicht allzu viele Hoffnungen und bezeichnete es als "Hype".
Natürlich gab es noch schier unzählige weitere Irrtümer großer Denker und Wirtschaftstreibender, über die man herzhaft lachen kann. Auch ein weitaus bescheidener ausgestatteter menschlicher Geist äußerte sich einst skeptisch über das Internet. Der Autor dieser Zeilen, der sich seit vielen Jahren ein Leben ohne Internet gar nicht mehr vorzustellen vermag...
Bildquelle:
johannes flörsch
(So findest du die Sternschnuppen der Perseiden)