Joshua Abraham Norton - Kaiser der Vereinigten Staaten von Amerika
Joshua Norton gilt als der erste und einzige Kaiser der Vereinigten Staaten von AmerikaDas Grab von Kaiser Joshua Abraham Norton (Bild: joshua m. neff / Flickr)
Kaiser Norton erklärte den US-Kongress für überflüssig
Unbestritten ist jedoch, dass sich Norton nach dem Verlust seines Vermögens seltsam verhielt. Am 17. September 1859 ernannte er sich - in Briefen an die örtliche Zeitung - zum "Kaiser der Vereinigten Staaten" und "Schutzherrn von Mexiko". Darüber hinaus erließ er einige Weisungen, die ebenfalls in den Zeitungen von San Francisco veröffentlich wurden. So erklärte er beispielsweise den US-Kongress für überflüssig und forderte seine Auflösung. Außerdem ließ er verlauten, das "Betrug und Korruption die ehrliche und angemessene Äußerung des Volkeswillens verhindert; das offene Verstöße gegen Gesetze immer wieder vorkommen, die von Banden, Parteien, politischen Vereinigungen und Sekten angestachelt werden; das ebenfalls der einzige Bürger nicht den Schutz von Person und Eigentum genießt, den er verdient."
Deshalb forderte der Kaiser "alle interessierten Seiten" zum Treffen in "Platt's Music Hall" in San Francisco im Februar 1860 auf, "auf dem man das beklagte Unheil bekämpfe". Natürlich wurde dieser Erlass von den Politikern in Washington ignoriert, weshalb Kaiser Norton I. in einem weiteren Erlass der Armee befahl, die Politker zu beseitigen. Die Armee befolgte den Befehl jedoch nicht, sodass der Kaiser forderte, die Republik solle sich auflösen.
Kaiser Norton starb als armer Mann
Die Herrschaft des Kaisers endete am Abend des 8. Januar 1880. Norton befand sich auf dem Weg zu einer Vorlesung, an der "National Academy of Science", als er auf der Straße zusammenbrach. Ein Polizeibeamter forderte eine Kutsche an, um den Kaiser so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu bringen. Norton starb jedoch, bevor die Kutsche eintraf. Entgegen allen Gerüchten besaß er keine Reichtümer. Seine Barschaft betrug nur etwa sieben oder acht Dollar und 50 Cent, sowie seine Sammlung von Wanderstöcken, den Briefwechsel mit Queen Victoria und 1.098.235 Börsenanteile an einer wertlosen Goldmine.
Deshalb veranstaltete der "Pacific Club", eine Vereinigung von Geschäftsleuten, eine Geldsammlung, damit der Kaiser eine würdige Beerdigung bekam. Mehr als 30.000 Menschen nahmen an seinem Begräbnis teil. Norton fand seine letzte Ruhestätte auf dem Freimaurerfriedhof von San Francisco. Im Jahr 1934 wurde sein Leichnam umgebettet. Seitdem ruht er auf dem Woodlawn-Friedhof in Colma, Kalifornien. Der Grabstein trägt die Inschrift: "Norton I., Kaiser der Vereinigten Staaten, Schutzherr von Mexiko". Im Jahr 1980 gab es in San Francisco eine Reihe von Gedenkveranstaltungen anlässlich des 100. Todestages des einstigen Kaisers der Vereinigten Staaten von Amerika.
Bildquelle:
Bernd Teuber
(Isaac Charles Parker - Der Hängerichter im Wilden Westen)