Kinder und Umweltschutz: Mit Kindern die Natur erleben - warum das so wichtig ist
Natur macht Kinder mutiger, schärft die Konzentration, fördert die Wahrnehmung - nach Meinung der Forscher ist die Natur für Kinder idealer Spieplatz und LernumgebungNaturkinder sind gesünder, klüger und motivierter
Naturkinder haben Stadtkindern einiges voraus, behaupten Experten. Kinder, die mit viel Natur aufwachsen oder einen Waldkindergarten besuchen
- haben weniger Ängste
- können sich besser in ihrer Umgebung orientieren
- sind konzentrierter
- verfügen über eine schärfere Wahrnehmung
- haben ein stärkeres Immunsystem
- sind motivierter
- verfügen über bessere soziale Fähigkeiten
"Kinder brauchen so viele Naturerfahrungen wie möglich für ihr körperlich-seelisches und geistiges Wachstum." (Aus: "Das große Jahreszeitenbuch", siehe Buchtipps)
Die ersten Schritte hin zu Naturschutz und Bewusstsein für die eigene Umwelt können ganz einfach sein
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Was interessiert das Kind? - Einfach nach draußen gehen und die Natur entdecken, ganz spontan und ungeplant. Es gibt zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter etwas zu sehen und zu erleben. Kinder lernen, dass wir mit der Natur verbunden und angewiesen sind auf ihre Ressourcen. Ohne saubere Luft und frisches Wasser könnten wir nicht überleben.
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Kleine Sammelaufgaben machen das Naturerlebnis für Kinder noch spannender: "Finde eine Feder", "Finde ein Blatt von einem Baum, den du kennst", "Finde einen besonders schönen Stein", "Finde etwas Spitzes", "Finde etwas, das man gerne anschaut",...
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Aufregend ist es für jüngere Kinder, im Wald nach Feen, Trollen, Zwergen und anderen Naturgeistern Ausschau zu halten. Pädagogin und Autorin Sandra Sommerfeld empfiehlt in ihrem Buch "Feen, Zwerge, Zauberwesen" den kindlichen Glauben an eine "beseelte Natur" zu fördern. Das tut nicht nur der kindlichen Fantasie gut, sondern auch der Umwelt. Kinder verstehen gut, dass es Naturgeister traurig macht, wenn man den Wald durch Müll verschmutzt, Pflanzen abreißt oder Tiere aufschreckt.
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Warum nicht einen "grünen" Kindergeburtstag feiern – in der Natur und mit der Natur? Eine abwechslungsreiche Kulisse stellt die Natur großzügig und vollkommen umsonst jederzeit zur Verfügung. Je nach Jahreszeit kann man auch einen "weißen" oder "bunten" Kindergeburtstag erleben. Und selbst in "grau", also bei Regenwetter, macht er Spaß!
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Ob Sonne, Schnee oder Regen: Vom Wetter sollte man sich nicht abschrecken lassen. Die meisten Kinder lieben Regen sogar ganz besonders! Bei Regenwetter lässt sich draußen sehr gut spielen: Man kann in und über Pfützen springen, den Bach beim Fließen beobachten, eine kleine Welt aus Inseln und Kanälen bauen, Boote aus Baumrinde basteln und auf dem Wasser schwimmen lassen, Regentropfen fangen, zählen und mehr über ihre große Reise zum Meer erfahren,...
Tipps: Sabine Bohlmann erklärt in ihrem Eltern-Ratgeber "Feiereien", wie man den großen "Freizeitpark" Wald kreativ für eine Kindergeburtstagsfeier nutzen kann. Der Naturschutzbund (NABU) richtet sogar Naturgeburtstage für Kinder aus: Hier kann man sich nach Naturgeburtstagsfeiern erkundigen.
Ob zum Kindergeburtstag oder als Wochenendausflug: Ein Picknick in der Natur macht Spaß - nicht nur im Sommer.
Gerade im Herbst oder Winter ist ein Picknick sogar eine ganz besonders gute Idee!
Auch bei schlechtem Wetter kann man draußen, aber "drinnen" feiern: Unter Dach auf einem Grillplatz, in einer Scheune, in einem Stall oder einfach nur auf der Veranda. Ist das Wetter gut, kann es schon eine schöne Abwechslung sein, Esstisch und Stühle nach draußen zu tragen und mal im Garten, auf dem Balkon oder im Hof zu essen. Ganz einfach umzusetzen und doch oft ein großen Spaß für Kinder.
(Bei Feiern und Festen auf Wiese, Feld oder Bauernhof: Vorher möglichst abklären, ob sich Allergiker unter den Gästen befinden.)
Einen Kindergeburtstag mit einem Picknick feiern, das kann zu einem besonders schönen Erlebnis werden – und lässt sich auch schon mit wenig Aufwand umsetzen.
Eine besonders umweltfreundliche Variante: Zum Picknick steuert jeder Geburtstagsgast etwas Proviant bei (am besten selbstgebacken oder selbstgekocht) und anstelle eines Geschenks eine Spielidee, die man draußen spielen kann. Den Geburtstagstisch kann man wie einen Jahreszeitentisch mit dem dekorieren, was der jeweilige Monat bietet. Vielleicht hat das Geburtstagskind Lust, selbst Dekomaterial aus der Natur – Steine, Früchte, Blätter, Zapfen, Blumen oder Nüsse – für die Geburtstagsdekoration zu sammeln.
Wie man ein Winterpicknick organisiert
Geburtstagskinder, die im Winter feiern, müssen auf ein Geburtstagspicknick nicht verzichten. Im Gegenteil: Ein Winterpicknick kann für Kinder ein ganz besonderes Erlebnis sein!
Praktische Tipps:
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Das Wetter beachten – und die Kleidung entsprechend anpassen. Kinder und Erwachsene sollten sich besonders warm anziehen und eventuell auch an entsprechenden Sonnenschutz denken. Ein Blick auf die Wettervorhersage lohnt sich damit man ungefähr abschätzen kann wie sich das Wetter für diesen Tag entwickeln wird und ob zum Beispiel Glättegefahr droht.
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Was für ein Winterpicknick nützlich sein kann: Eine warme Decke (die als Unterlage dienen kann), eine Kamera oder ein Fotoapparat, eine Taschenlampe, Taschentücher und ein Beutel, um den Abfall zu verstauen.
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Proviantideen für ein Winterpicknick: Praktisch sind z.B. heißer Kakao oder Suppe in der Thermoskanne, warme Folienkartoffeln, Kekse, belegte Brötchen, Muffins, Müsliriegel oder frisches Obst wie Äpfel, Möhren oder Mandarinen.
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Wenn frischer Schnee (an einer sauberen Stelle) liegt, kann man daraus mit den Kindern sogar leckere Eiscreme machen – persönlich probiert (Rezept siehe Video unten) und für sehr gut befunden!
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Für ein Winterpicknick sollte man möglichst aus der Stadt hinaus aufs Land fahren – wenn das nicht geht, dann tut es aber auch ein großzügiger Stadtpark als Alternative.
"Grüne" Geschenkideen für Kinder
Sinnvoll und bei Kindern beliebt sind zum Beispiel
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Vogelfutterhaus oder Futterstation für Eichhörnchen
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Insektenhotel (zum Beispiel für Wildbienen)
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Fernglas
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Lupe
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Mikroskop
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Tier- oder Pflanzenführer für Kinder oder die Familie
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Kinderbücher (siehe Buchtipps)
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eine kleine Zimmer- oder Balkonpflanze
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Ausstechförmchen – die kann man nicht nur in der Küche, sondern auch für Sand und Schnee wunderbar nutzen! So zum Beispiel als Überraschung für den Valentinstag.
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Hängematte
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Springseil
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Holzschaukel
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Holzschlitten
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Mit dem Hund an die frische Luft - so macht Kindern Naturerleben gleich doppelt so viel Spaß!
Pagewizz-Autorin Immortelle schreibt: "Kinder profitieren sehr vom Umgang mit dem Hund. Wir sind täglich draußen, haben ein hervorragendes Motoriktraining gratis über Stock und Stein und lernen die Natur kennen. Laubhütten bauen, wandern, Kräuter oder Pilze bestimmen, Landschaft fotografieren und die nähere Umgebung gründlich kennenlernen, das mögen die Kinder sehr."
Selbst Kinder, die keine Lust auf frische Luft haben, lassen sich für Spaziergänge und Wanderungen begeistern, wenn der geliebte Hund auch mit von der Partie ist.
Naturschutz fängt ganz klein an ...
Auf einfache und unterhaltsame Weise kann man Kindern schon früh beibringen, der Natur mit Rücksicht und Respekt zu begegnen.
Ein Tag der guten "Mini-Taten", zum Beispiel an einem Wochenende, kann eine schöne Idee sein. Kindern lernen, dass man bereits auf einfache Weise der Umwelt, den Pflanzen und Tieren Gutes tun kann - im Wald Müll aufsammeln, mehr über heimische Tierarten lernen, im Winter Futter für die Vögel oder Eichhörnchen bereit stellen, im Bio-Supermarkt einkaufen und gemeinsam ein vegetarisches oder veganes Gericht kochen, …
Aus selbstgemalten Bildern oder im Wald und auf der Wiese gesammelten Naturschätzen lässt sich eine Kinder-Kunstausstellung zum Thema "Wald" oder "Wiese" organisieren. Dabei können vielleicht sogar Erwachsene noch manches über die Natur erfahren!
© Vorschaubild: Efraimstochter - Pixabay
Bildquelle:
Claudia Steininger
(Wie können wir den Tieren im Winter helfen?)