Nun wird der Komet Ison auch bald bei uns zu sehen sein. Vor allem in Mitteleuropa stehen die Aussichten sehr gut, den Kometen gut sehen zu können, schließlich soll er so hell strahlen, dass man ihn sogar am Tag deutlich erkennen kann. Außerdem handelt es sich bei seinem Vorbeiflug nicht um ein so kurzes Ereignis wie beispielsweise eine Sonnen- / oder Mondfinsternis. 2 Monate lang soll er mit bloßem Auge zu erkennen sein, vorausgesetzt, dass die Wetterbedingungen passen und er seine Bahn bis dahin nicht mehr verändert.

Der Besuch aus der Oortschen Wolke

Die Oortsche Wolke wird am äußeren Rand des Sonnensystem verortet, noch außerhalb des Kuipergürtels, wobei die Existenz der Oortschen Wolke noch nicht hinreichend wissenschaftlich belegt ist.

Dort kreisen eine Vielzahl von Kometenkernen in ihren Bahnen um die Sonne. Hin und wieder kommt es vor, dass ein Kometenkern abgelenkt wird, seine herkömmliche Bahn verlässt und und in das innere Sonnensystem gelangt. Ein Kometenkern besteht zunächst einmal grob ausgedrückt aus gefrorenen Gasen und Staub. Erst wenn er in die Nähe der Sonne gelangt, bilden sich Koma und Schweif, was aus einem Kometenkern erst einen richtigen Kometen macht.

So auch beim ISON C/2012 S1, der immer schneller wird, je näher er der Sonne kommt und zu der er am 28.11.2013 voraussichtlich mit 2 Mio Kilometern den kürzesten Abstand zu ihr auf seiner Bahn haben wird, die größte Nähe zur Erde soll er am 27.12.2013 haben, wenn er mit einer halben AE (astronomischen EInheit, 1 AE entspricht dem mittleren Abstand zwischen Erde und Sonne) an uns vorbeirast.Kurz vor Weihnachten ist auch die Zeit, zu der der Komet ISON während der ganzen Nacht zu sehen sein soll.

Die Erdbahn soll er schon am 1.11. kreuzen, mit bloßem Auge sehen können wir ihn ab Mitte November. Vorausgesetzt, er überlebt den Vorbeiflug an der Sonne, wird er noch bis in den Januar hinein für das bloße Auge sichtbar sein.

Wird er jemals wiederkommen?

Die Chancen, dass wir den Kometen ISON C/2012 S1 noch einmal an der Erde vorbeifliegen sehen werden, sind gleich Null.

Kometen ziehen ihre Bahn sehr häufig in Form von Ellipsen, so wie es beispielsweise der Halleysche Komet tut, der ungefähr alle 76 Jahre auf seiner Flugbahn vorbeikommt. Damit zählt er zu denjenigen, die in relativ kurzer Zeit ihre Bahn vollenden. Andere Kometen brauchen einige Hundert Jahre, um ihre Ellipsen zu ziehen.

Aber nicht alle Kometen haben eine elliptische Flugbahn. Viele Kometenbahnen haben den Verlauf einer Parabel oder einer Hyperbel. Eine Einordnung ist schwierig, denn auch sehr langgezogene Ellipsen können wie Hyperbeln und Parabeln aussehen und vermeintliche Hyperbeln und Parabeln können sich im Nachhinein als Ellipsen entpuppen. Sicherere Aussagen sind nur möglich, wenn man den Kometen schon wiederholt auf der gleichen Flugbahn beobachtet hat. Im Fall des Kometen ISON C/2012 S1 ist dies jedoch nicht der Fall. Erste astrologische Hochrechnungen gehen davon aus, dass er sich zum ersten Mal auf dieser Flugbahn befindet, die hyperbolisch verläuft und nach einem kurzen Besuch bei uns aus dem Sonnensystem hinauskatapultiert wird in ein anderes in den Weiten des Universums.

Komet ISON sehen und fotografieren

Der Komet ISON verspricht, ein einzigartiges Naturschauspiel zu werden. 2 Monate lang soll er für das bloße Auge sichtbar sein - lange genug, ihn öfters zu beobachten und vielleicht sogar eine schöne Bilderserie zu machen.

Mit einer digitalen Spiegelreflexkamera lassen sich dabei prima Ergebnisse erzielen. 28-Zoom und eine Brennweite von 200mm sind ausreichend. Bei Dämmerung und Dunkelheit wird mit komplett geöffneter Blende fotografiert. Denoch sind Belichtungszeiten bis zu einer Minute erforderlich, um den langen Schweif abbilden zu können. Da wohl kaum jemand über ein so ruhiges Händchen verfügt, empfiehlt sich der EInsatz eines Stativs. Alternativ legt man die Kamera auf einer Mauer ab oder fixiert sie an einem anderen festen Untergrund.

Sonja, am 28.07.2013
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Bildquelle:
johannes flörsch (So findest du die Sternschnuppen der Perseiden)
Karin Scherbart (Wie macht man einen Regenbogen selbst?)

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