Landschaftsmuseum Angeln
Ein besonderes Freilichtmuseum ist das Landschaftsmuseum Unewatt.Unewatt ist ein Ortsteil der Gemeinde Langballig an der Flensburger Förde. In das Dorf Unewatt mit 69 Einwohnern ist das Landschaftsmuseum Angeln als Teil des Dorflebens integriert. Dieses Volkskundemuseum in Trägerschaft der Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg besteht aus fünf "Museumsinseln". Diese Stationen liegen an einem etwa 1700 Meter langen Rundweg durch Unewatt.
Das Besondere an dem Landschaftsmuseum Angeln ist, dass hier vor allem im Dorf bestehende Bauten den Kern des Museums bilden. Es entstand ein über den Ort verteiltes Museum. So macht es eine ganzheitliche Sichtweise auf die Vergangenheit möglich und geht über eine reine Erhaltung historischer Bausubstanz hinaus.
Marxenhaus
Am Ortseingang von Unewatt steht das Marxenhaus. Dieses südangeliter Fachwerkhallenhaus stand ursprünglich in Süderbrarup und wurde hier wieder aufgebaut. Der älteste Gebäudeteil ist der Stall mit dem wahrscheinlichen Baujahr 1626. Umbauten gab es 1797 und 1825. Charakteristisch für diesen Haustyp sind zwei unterschiedliche Bauweisen unter einem Dach: Der ältere Stallteil ist ein Niederdeutsches Hallenhaus und der jüngere Wohnteil ein Nordangler Wandständerhaus. Zusammen mit der neben dem Marxenhaus stehenden Wandständerscheune vom etwa 1820 sind die wichtigsten Teile einer früheren Hofanlage zu sehen. Zu diesem Hof gehörten noch ein Schweinestall und ein Backhaus.
Transformatorenhaus
1922 wurde Unewatt an das Stromnetz an-geschlossen. Über 80 Jahre war das damals errichtete Transformatoren-haus im Einsatz. 2003 wurde es durch eine modernere Anlange ersetzt. Das historische Gebäude konnte vor dem Abriss bewahrt werden und gibt nun einen Einblick in die Anfänge der Elektrizitätsversorgung auf dem Lande.
Räucherei
1894 baute Ludwig Westerfeld eine kleine Lohnräucherei in Unewatt auf. In diesem Gebäude mit 2 Räucherkammern wird seit 2005 von Selbstversorgung und Nebenerwerb auf dem Land erzählt.
Buttermühle
Zwei Bauten gehören zu dieser Station: der ehemalige Schaf- und Schweinestall sowie das eigentliche Gebäude der Buttermühle. In dem ist das originalgetreue Buttermühlenfass mitsamt den Transmissionsriemen der Kraftübertragung vom Wasserrad zu sehen. Die betriebsfähige Buttermühle veranschaulicht die Nutzung eines kleinen Baches als Energiequelle für die Meierei. Das im Mühlenteich aufgestaute Wasser treibt ein oberschlächtiges Wasserrad an. Informationstafeln erzählen von der Geschichte der Buttermühle sowie von dem Butterversandhandel Brogmus.
Windmühle Fortuna
Die am Ortsrand stehende Windmühle Fortuna wurde 1878 erbaut und war bis 1967 in Betrieb. Als das Angeliter Landschaftsmuseum im Sommer 1993 eröffnet wurde, war dieser Galerieholländer noch eine Ruine. Im Sommer 1994 begannen die Restaurierungsarbeiten und 1996 drehten sich ihre neuen Flügel im Wind. Heute ist sie wieder eine voll funktionsfähige Getreidemühle.
Christesen-Scheune
Die große Winkelscheune entstand 1895. 1987 brannte sie fast bis auf die Grundmauern nieder. Nach dem Wiederaufbau wird sie als Ausstellungshalle für das Museum genutzt. Präsentiert werden landtechnische Geräte und Maschinen und informieren über die Vergangenheit in der Region Schleswig-Flensburg.
Geschichte des Museums
1979 war das Marxenhaus eine Ruine eines südangelner Fachhallenhaus in Süderbrarup und einem Neubau im Weg. Denkmalschützer und Volkskundler erreichten, dass das Haus abgetragen und die noch nutzbaren Teile eingelagert wurden. Das Marxenhaus aus Süderbrarup wurde dann in Unewatt wieder aufgebaut und zum ersten Objekt des Landschaftsmuseums Angeln. Das wurde am 23. Juni 1993 eröffnet.
Anreise
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es mit dem Bus 1605 ab Flensburg ZOB in Richtung Kappeln bis zur Haltestelle Unewatt.
Mit dem Auto auf der Bundesstraße 199 von Flensburg in Richtung Kappeln bis Langballig fahren. Dort direkt nach verlassen der Bundesstraße rechts abbiegen nach Unewatt und am Dorfeingang auf dem großen Parkplatz halten.
Die Museumsinseln sind über das Dorf verteilt. Über die alten Dorfwege geht es per pedes zu den 5 Stationen des Landschaftsmuseums Angeln.