Mit Achtsamkeit den Augenblick wahrnehmen
Wer den Augenblick bewusster wahrnimmt, hat weniger Stress und mehr GlücksmomenteWoran liegt das?
Ist Ihr Gedächtnis tatsächlich so schlecht, dass Sie nicht mehr wissen, ob Sie fünf Minuten vorher die Fenster geschlossen haben? Mit Sicherheit nicht. Es liegt einzig und alleine daran, dass Sie beim Fenster schließen mit den Gedanken irgendwo anders waren.
Vielleicht waren Sie im Geiste ja schon bei Ihrer Verabredung (zu der Sie jetzt wahrscheinlich zu spät kommen, weil Sie ja noch Fenster, Kaffeemaschine und Bügeleisen kontrollieren mussten).
Vielleicht waren Sie aber auch noch bei dem verkorksten Vorstellungsgespräch von heute Morgen, bei dem Sie sich nicht konzentrieren konnten, weil Sie noch über den Streit mit Ihrer Nachbarin gegrübelt haben.
Tatsache ist, das einem solche Dinge wie das Fenster zu schließen, bevor man die Wohnung verlässt oder das Ausschalten der Kaffeemaschine sozusagen in Fleisch und Blut übergehen und man solche Handlungen mit der Zeit nur noch unbewusst ausführt.
Sich den Augenblick bewusst machen
Eine Idee ist in diesem Fall, dass Sie jedes Mal laut vor sich hinsagen: "So, das Fenster ist jetzt zu!" oder "Die Kaffeemaschine ist aus!" (für den Fall, dass jemand zuhört, brauchen Sie vielleicht nicht ganz so laut zu rufen).
Auf die Dauer ist es allerdings sinnvoller zu lernen, sich grundsätzlich mehr auf die Gegenwart zu konzentrieren. Dann laufen übrigens auch die Vorstellungsgespräche besser und im Streit mit der Nachbarin fallen einem die wichtigen Argumente nicht erst später ein.
Das Zauberwort ist Achtsamkeit. Das hat natürlich nichts mit Zauberei zu tun, kann Ihnen aber (wieder) zu zauberhaften Momenten verhelfen.
Leider ist es ja auch so, dass Sie durch diese Handlungen, die in Fleisch und Blut übergegangen sind (man nennt diese Handlungen auch Automatismen), sehr oft schöne Augenblicke verpassen.
Oder sehen Sie auf dem Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt noch den wunderschön blühenden Rosenbusch? Geschweige denn, dass Sie auch noch ab und zu stehen bleiben, um an ihm zu riechen.
Wann haben Sie beispielsweise das letzte Mal wahrgenommen, wie es sich anhört in einen Apfel zu beißen, und was es für ein Gefühl ist, wenn der Saft langsam den Mund füllt?
Versuchen Sie also wieder mehr Achtsamkeit in Ihren Alltag mit einzubauen
- Lassen Sie beim Essen den Fernseher aus, und schmecken Sie lieber bewusst Ihre leckere Mahlzeit.
- Machen Sie Spaziergänge, die wirklich nur dazu dienen, die Umgebung bewusst wahrzunehmen. Sie brauchen dazu auch kein Ziel. Lassen Sie sich einfach überraschen, wohin Sie dieser Spaziergang führt. Vielleicht nehmen Sie noch einen Fotoapparat mit. Das hilft zusätzlich dabei, auf Kleinigkeiten zu achten.
- Sperren Sie aber nicht nur Ihre Augen auf, sondern hören, riechen und schmecken Sie auch bewusster.
- Konzentrieren Sie sich bei Gesprächen auf Ihr Gegenüber. Hören Sie aufmerksam zu, achten Sie aber auch darauf, was Sie selbst sagen (es gibt nämlich auch bei Antworten Automatismen, aber das ist ein anderes Thema).
- Führen Sie also jedes Gespräch bewusst. Egal ob es sich um ein Gespräch über das Wetter, eine Diskussion oder ein Streitgespräch handelt. Aber seien Sie nicht so streng zu Ihrer Nachbarin ;-)