Googles Angebot bei der Suche nach dem Mostviertel

Screenshot, aufgenommen am 16. Juli 2015, 7:47 Uhr

Kurz, spontan, drauflos: Trip ins Nachbarland Österreich

Wieder einmal freuten wir uns auf ein paar Tage Österreich. Mit unserem Nachbarland halten wir es wie einst mein Onkel in den siebziger Jahren: Der setzte sich zum Urlaubsantritt ins Auto und entschied an der ersten Autobahnauffahrt, wohin die Reise gehe: Nordsee oder Costa Brava.

So did we. Passau, meine Heimat, ist Grenzstadt; nach ein paar Fahrminuten hatten wir bei Suben das Pickerl an die Windschutzscheibe geklebt und fuhren über die österreichische A8 Richtung Südosten.

Ziel unbekannt

Klangvolle Namen lagen vor uns. Linz, Melk, Krems, Wien. Die Wachau – sagenhaftes Weingebiet mit Donau, Göttweig, Grünem Vetliner. Alles wohlbekannt von vergangenen Reisen, alles vertraut, alles, nun ja: ein wenig zu bequem.

Mostviertel: Perle für Randgruppen

Das Mostviertel ist nicht Thailand. Es ist nicht Dubai, Karibik, Ägypten oder All-inclusive-Türkei-ClubMed-Robinson. Das Mostviertel, und jetzt sage ich etwas, was die Touristiker aus der Region aufheulen lässt, wie ich vermute – das Mostviertel ist der Schaukelstuhl, den man am Abend auf der Veranda erklimmt, ein Glas Wein, nein: Most! in der Hand und mit Blick über die Parkanlage vorm Haus, vorbei an weitausladenden Erlen, an selbstbewussten Eichen, an etwas zu individuellen Rotbuchen, und mit dem Bewusstsein: Alles wird gut.

Und weil alles gut zu werden verspricht (gut ist es ja schon, im Mostviertel), lieben die Rentner und Pensionäre das Mostviertel so sehr.

Und die Radfahrer und die Wanderer lieben es auch. Und die Familien. Die Mostseligen lieben es, die Romantiker, die Singles.

Und meine Frau und ich.

Auf dem Weg ins Mostviertel. Hier kurz vor Neuhofen an der Ybbs (Bild: © sämtliche Bilder: johannes flörsch)

Freundlich sind sie, die Menschen im Mostviertel

Die Sonne stieg über den Horizont, der Kaffee drückte auf die Blase, Pause. Vor uns die Ausfahrt Amstetten, hier würde es eine Tankstelle geben. 

Es gab sie – und einen wunderbar wachen Tankwart obendrein. Rupert stand kurz vor der Pension, stammte aus Neuhofen an der Ybbs (was für ein Name: Ybbs! Wie Kindermärchen und Unwirklichkeit!) und schwärmte von einer Gegend, von der wir nichts kannten und nur wenig wussten: Rupert schwärmte vom Mostviertel. Meine Frau schaute mich an, die Entscheidung stand. Statt Nordsee oder Costa Brava, statt Wien oder Wachau also das Mostviertel.

Rupert schickte uns zur Kothmühle, dort sollten wir versuchen unterzukommen, mit einem herzlichen Gruß von ihm. Wir machten uns auf den Weg, eine Viertelstunde später waren wir dort.

Von der Kothmühle zur Verfügung gestellt: das segens- und hilfreiche E-Bike!

Kothmühle: Vier-Sterne-Unterkunft

Die Kothmühle ist ein Vier-Sterne-Resort-Relax-Hotel – was immer das heißen mag. Aber es ist, wie es selbstsicher behauptet, "eine Welt für sich". Da ist was dran.

Die Kothmühle liegt, wenn man aus Richtung Neuhofen kommt, in einer Senke rechts der Straße hinter eine Kurve. Flugs ist man vorbeigehastet, wenn man nicht aufpasst, an dieser Stelle rechnet man mit Traktoren, Mähdreschern und vielleicht Radfahrern, nicht aber mit der langgezogenen Fassade des Hotels. Linker Hand ein dunkles Tannenwäldchen, davor eine Tischtennisplatte, ein Weinfass, eine Grillstation. Ein paar Porsche vor der Tür, einige BMW, Audi – nicht ganz unsere Kragenweite, aber unserem Ford Ka ist das egal, zwischen wem er geparkt wird. (Später stellte sich heraus, es waren die Fahrzeuge von Geschäftsführern, die hier tagten.)

Wir buchten, und eine Viertelstunde später saßen wir auf E-Bikes, die man im Hotel mieten kann. Es ging die Landschaft hinauf, der Kurzurlaub im Mostviertel konnte beginnen.

Fortsetzung hier: die Kothmühle, unsere Unterkunft.

Nie nach der Fassade urteilen (Bild: © sämtliche Fotos: johannes flörsch)

jofl, am 16.07.2015
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Bildquelle:
Idyll Genuss in Österreichs Mostviertel (Mostviertel, Österreich: Urlaub bei Birnenmost und Apfelmost)
johannes flörsch (Romantische Orte in Portugal)

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