Überwintern von Oleander

Anfang April werden die Oleanderkübel aus ihrem Winterquartier geholt und auf ihren gewohnten Platz auf der Terrrasse oder dem Balkon gebracht, weil sie dann dort Bedingungen vorfinden, die denen aus ihrem Ursprungsort entsprechen. Meist wird dazu eine Regenphase genutzt, um mit Regenwasser den Staub aus dem Winterschlaf zu entfernen.

Pfanzen, die bei Temperaturen unter zehn Grad überwintert haben, können sofort auf ihre angestammten Plätze gestellt werden, weil sie genügend Winterhärte entwickelt haben. Sie können sogar vereinzelten geringen Nachtfrost vertragen

Hat der Oleander bei Temperaturen über zehn Grad überwintert, dürfte er sich schon im Beginn der Wachstumsphase befinden. Seine frischen Triebe und Triebsprossen sind auch bei leichtem Nachtfrost stark gefährdet. Diese Pflanzen sollten besser erst Mitte Mai nach den Eisheiligen ins Freie gestellt werden. Damit der Oleander nicht eventuell Schaden nimmt und Blätter verliert, sollte er langsam an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt werden, wenn hierfür ein geschützter Platz zur Verfügung steht.

Schnitt der Oleanderpflanzen

Blumenliebhaber streiten oft über den besten Termin zum Schnit der Oleanderpflanzen. Der Verfasser hat die besten Erfahrungen mit einem Schnitt der Pflanzen im Frühjahr nach den Eisheiligen zwischen Ende Mai und Juli gemacht, obwohl - zugegeben - Platzgründe für einen einen Rückschnitt vor dem Gang ins Winterquartier sprechen könnten. Da die Wurzeln des Oleanders das ganze Jahr über – auch während der Winterpause – aktiv bleiben, könnte es passieren, dass der Oleander dann plötzlich im Winter mit seinem Austrieb beginnt, wenn er im Herbst beschnitten wurde.

Deshalb sollte der Schnitt im Frühjahr durchgeführt werden. Dabei soll ein Drittel der Triebe bodennah abgeschnitten werden. Ein Schnitt bis ins alte Holz bringt lange Triebe hervor, ein Schnitt in der Blütenregion dagegen bringt rasch blühende, kurze Triebe hervor.

Für das Frühjahr und die Zeit nach der Blüte gilt: Auf keinen Fall werden die verblühten Blütenstände abgeschnitten, denn aus deren Spitzen entwickeln sich die Ansätze für neue Blüten im nächsten Jahr.

Oleander ist giftig

So schön der Oleander in all seinen Farben den ganzen Sommer über blüht, so bergen die Pflanzen durch ihr Gift auch Gefahren. Beim Beschneiden des Oleanders sollten immer Schutzhandschuhe getragen werden, der der beim Schneiden austretende Saft kann Hautreizungen verursachen. Wenn der Schnitt der Oleanderbüsche beendet ist, sollten die Arbeitshandschuhe, Messer und Gartenschere auf das Gründlichste gereinigt und gesäubert werden.

Familien mit kleinen Kindern versagen es sich oft zu Recht, Oleander auf dem eigenen Grundstück oder Balkon zu halten, denn die Kinder können nicht jede Sekunde beaufsichtigt werden. Das in der Pflanze enthaltene Gift heißt Glycosid Oleandrin. Es könnte im schlimmsten Fall Herzrhythmusstörungen bewirken und bei entsprechend starker Vergiftung sogar zum Tod durch Herzlähmung führen. Diese Warnung gilt auch für Hunde, Katzen und Nager.

Real kommt es aber kaum zu solch starken Vergiftungen, weil Oleander sehr bitter schmeckt und die Giftstoffe daher schnell ausgebrochen würden. "Leichtere" Vergiftungssymptome - auch jede für sich allein - sind nach dem Verzehr von Oleanderblättern Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfälle, verlangsamter Puls, Pupillenerweiterung, Krämpfe und blaue Lippen und Hände.

Vermehrung von Oleander

Die Vermehrung und das Gewinnen neuer Pflanzen geschieht während des Sommers durch Ableger und Schneiden von Stecklingen. Dafür werden junge Triebspitzen ohne Knospe oder Blüte mit einer Gartenschere oder einem sehr scharfen Messer unterhalb des dritten Blattes abgeschnitten und eventuelle weitere untere Blätter entfernt. Nicht so gut für eine starke Wurzelbildung sind beim Schnitt anfallende Triebe.

Damit die Stecklinge Wurzeln treiben, ist es sinnvoller, sie nicht in die Erde zu stecken, sondern in ein mit Wasser halb gefülltes Glas zu stellen. Das Glas sollte möglichst keine direkte Sonneneinstrahlung bekommen; nach wenigen Wochen hat der Steckling dann ausreichend viele Wurzeln gebildet. Dann wird der Steckling eingetopft.

Das Überwintern der Oleanderpflanzen

Oleander soll möglichst spät in sein Winterquartier gestellt werden. Dabei hilft, dass Oleander auch in seinen Pflanzkübeln einzelne Temperaturen bis minus fünf Grad tageweise aushält. Erst im Spätherbst sollte Oleander bei stärkerem Frost oder gar Dauerfrost deshalb sein helles, bis zu zehn Grad warmes Winterquartier beziehen. Als Winterquartier eignet sich jeder unbeheizte Raum im Haus oder Keller, Wintergarten oder auch die Garage. Wichtig ist eine stets gute Lüftung. Ein Gießen kann alle drei oder vier Wochen erfolgen. Dabei wird zugleich überprüft, ob Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge die Pflanzen befallen haben.

Weitere Pflegehinweise

Bei der Auswahl des geeigneten Sommerstandort sollte darauf geachtet werden, dass er warm, sonnig und wind- und regengeschützt ist. Sonnenscheindauer und Wärme sind die wichtigsten Bedingungen für eine reiche Blüte. In kühlen und regenreichen Sommern blüht Oleander deshalb etwas weniger.

Die Oleanderkübel stehen am besten in Untersetzern, damit die Wurzeln auch aus dem durchgesickerten Gießwasser noch Nährstoffen entnehmen können. Oleander hat einen hohen Wasserbedarf. An heißen Tagen im Hochsommer dreimal zu giessen, ist nicht übertrieben.

Für eine schnellere Blüte sorgt im Frühjahr vorgewärmtes Gießwasser.

Regenwasser

Was für den übrigen Garten gut ist, gilt nicht für den Oleander. Er verträgt besser Leitungswasser als das gespeicherte Regenwasser, denn Regenwasser macht auf Sicht die Erde in Kübeln sauer. Das führt dazu, dass die Pflanze die im Boden enthaltenen Nährstoffe nicht mehr aufnehmen kann.

Dünger

Oleander freut sich, wenn er ein- bis zweimal pro Woche zwischen April und September mit einem Dünger für Kübelpflanzen gedüngt wird. Ab September sollte das Düngen beendet werden, damit die Pflanze das Wachstum einstellen und gut verholzte Triebe für die Frosthärte ausbilden kann.

Im Winter wird nicht gedüngt, weil die Pflanzen nicht aktiv sind und somit keine Nährstoffe verbrauchen.

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