Übernachtung und Unterkunft

Auch hier wird man auf den klassischen Suchportalen von der großen Auswahl an Hotels fast schon erschlagen. Da das bei mir dazu geführt hat, dass ich mit der Unmenge an Informationen überfordert war und nach langem suchen und vergleichen mich doch nicht entscheiden konnte, bin ich dazu übergegangen mir vorab ein Stadtteil herauszusuchen und nur dort nach Unterkünften zu schauen. Das letzte Mal als ich in Barcelona war, hatte ich nur ein Wochenende zur Verfügung und wollte dieses entspannt verbringen. So bin ich auf das Viertel Can Baró aufmerksam geworden, das in unmittelbarer Nähe des Parc Güell auf einer Anhöhe liegt. Viel grün, gute Luft, eine der schönsten Sehenswürdigkeiten von Barcelona neben der Haustür und der beste Blick über die Stadt. Perfekt!

Für meine Unterkunft habe ich mich für eine romantische Ferienwohnung entschieden, die neben einem Park und inmitten eines typischen Wohngebiets lag und von der aus man einen wunderschönen Ausblick auf Barcelona hatte. Die Lage war optimal, da man umgeben von spanischen und katalanischen Familien wohnt und hautnah den Alltag der Einheimischen erleben darf. 

Auf den Portalen für Ferienwohnungen wie Housetrip, Wimdu oder Airbnb kann man nach Stadtteilen filtern und wird schnell fündig.

Sehenswürdigkeiten

Can Baró hat zwei Sehenswürdigkeiten aufzuweisen.

Zum einen der weltberühmte Parc Güell und zum anderen der noch nicht ganz so bekannte Búnker del Carmel am Turó de la Rovira, ein alter Bunker aus Zeiten des Bürgerkriegs. Letzterer wird aktuell saniert und soll bald zu einer neuen Touristenattraktion werden. Im Moment lohnt sich ein Besuch des Bunkers vor allem, um von dort die tolle Aussicht und abends (vielleicht mit einem mitgebrachten Sekt oder Bier) den Sonnenuntergang zu genießen. Der Eintritt ist frei. Von dort oben hat man einen wunderschönen Ausblick auf das tolle Panorama der gesamten Stadt. Vom Parc Güell aus kann man hin laufen (Vorsicht: es geht steil bergauf) oder den Bus 119 nehmen.

Bunker del Carmelo

Bunker del Carmelo (Bild: ♡ ABLA al revés ♡ / Flickr)

UPDATE: Die Sanierungsarbeiten des Búnkers sind mittlerweile abgeschlossen. Seit dem 1. April 2015 kann man ihn von innen anschauen. Der Eintritt ist frei. Die Besucher können einem archäologischen und museumsähnlichen Pfad folgen. Das folgende Video zeigt sehr schön was man erwarten darf. 

Freizeitangebote

Will man seinen Urlaub nicht nur im Grünen mit Spaziergängen oder Sport machen verbringen, ist man von Can Baró mit dem Bus auch innerhalb von 30 Minuten mitten im Zentrum.

Hat man jedoch keine Lust auf den Trubel, der am Placa Catalunya (der zentralste Platz der Stadt) herrscht, kann man auch vorher aussteigen und im Stadtteil Gràcia verweilen. Gràcia ist ein Ort mit vielen Kneipen, Restaurants, Terrassen und kreativen kleinen Geschäften, die ihm insgesamt einen künstlerischen Hauch verpassen.

Es ist dort zwar mittlerweile sehr touristisch, aber ein Besuch lohnt sich meiner Meinung nach immer, denn es gibt jedes Mal etwas Neues zu entdecken. Außerdem gibt es immer noch Ecken, die noch nicht so bekannt sind. Man muss sich nur treiben lassen und durch die kleinen Straßen laufen bis man garantiert ein wunderschönes Café zum Verweilen findet.

Selbst wer im Urlaub nicht auf einen Kinobesuch verzichten möchte, kommt in Gràcia auf seine Kosten. Die beiden Verdi-Kinos (carrer Verdi 32, carrer de Torrijos 49) bieten interessante Filme im Originalton und mit Untertiteln an.

Essen und Trinken

Der klassische Aperitif 

Die spanischen Essenszeiten sind für uns Deutsche oft gewöhnungsbedürftig. Zwischen 14 und 15 Uhr wird meist zu Mittag und ab 21 Uhr zu Abend gegessen. Wenn man das Lebensgefühl der Spanier hautnah erleben möchte, sollte man sich auf die späteren Zeiten einlassen. Wem der Magen trotzdem schon mittags knurrt, sollte es mal mit einem "fer el vermut" probieren, was optimal ist, um die Zeit bis zum Mittagessen zu überbrücken. Fer el vermut heißt übersetzt "den Wermut machen" was soviel bedeutet wie sich mit Freunden in einer Bar zum Aperitif treffen. Man sitzt gemütlich zusammen und genehmigt sich einen Wermut mit ein paar Tapas, Oliven oder Käse und genießt das Leben. Der Wermut ist eine Art Wein, aromatisiert mit Kräutern. Es gibt unzählige kleine Bars, die hausgemachten Wermut zu günstigen Preisen anbieten. Man kann also in Gràcia bleiben, um dieser Tradition zu frönen.

www.barcanigo.com

 

 

 

 

 

 

 

 

Mir gefällt das Ambiente in der Bar Canigó (carrer Verdi 2), eine Kneipe, die bereits seit 1922 existiert und sich das Flair von damals bewahrt hat

 

Leckere katalanische Spezalitäten 

Für ein ausgiebigeres Essen stehen einem in Gràcia eine Unmenge an Restaurants zur Verfügung. Oft bleiben die meisten nicht lange bestehen und wenn man nach ein oder zwei Jahren wieder mal in das Viertel kommt, sind viele oft nicht mehr da.

Anders jedoch das Restaurant "La Llesca" (Carrer de Terol, 6), das ich persönlich besonders gerne mag und das mittlerweile zu den Urgesteinen gehört. Dort kann man in einem rustikalen Ambiente einfache aber leckere Toastgerichte genießen und bei Saison die (aus meiner Sicht) am besten zubereiteten Artischocken genießen.

Natürlich darf das katalanische Nationalgericht "pà amb tomàquet”, also Brot mit Tomate, nicht fehlen. Es ist eine Spezialität, die sich jeder selbst nach Herzenslust zubereiten kann, indem man eine frisch aufgeschnittene Tomate auf das knusprige Brot streicht und mit Öl beträufelt. Im Restaurant "La Llesca" (llesca ist Brotscheibe auf katalanisch) wird dafür Bauernbrot in Scheiben geschnitten, auf offener Glut geröstet und heiß zusammen mit frischen Tomaten und Olivenöl serviert. Dazu werden verschiedene Käsesorten, Schinken, hausgemachte Wurst etc. serviert. Fehlen darf dabei auf keinen Fall die alioli-Sauce. Ein guter Wein oder ein eiskaltes Bier rundet das Ganze ab.

 

Zu guter Letzt....

Wer danach noch Platz im Magen hat, sollte unbedingt das hausgemachte Eis von der italienischen Eisdiele auf dem Platz der Revolution (Plaça Revolució, 1) probieren. Achtung: Nicht verwechseln mit der Eisdiele, die an der Ecke aufgemacht hat.

Der Platz befindet sich in unmittelbarer Nähe von La Llesca, so dass man nicht weit laufen muss. Im Sommer muss man eventuell aber auch spät abends damit rechnen, dass man eine Nummer ziehen und anstehen muss bis man an sein Eis kommt. Aber das Warten lohnt sich definitiv und währenddessen kann man sich in Ruhe einen Überblick über die mehr als 20 verschiedenen Sorten verschaffen. Mein persönlicher Favorit ist das schwarze Schokoladeneis, das man sich nicht entgehen lassen darf.

Mit einem leckeren Eis in der Hand sucht man sich am besten einen Platz auf der Terrasse und genießt das Eis und das Treiben um einen herum.

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