Falls sich die Gerüchte bestätigen sollten, wird die Playstation Neo, mitunter als Playstation 4.5 bezeichnet, lediglich ein Hardware-Update mit sich bringen. Die CPU soll demnach von 1,6 auf 2,1 GHz hochgetaktet werden, ebenso wie die Grafikleistung deutlich erhöht werden soll. Beides deutet darauf hin, dass die Neo sowohl für Auflösungen bis 4K, als auch für das Virtual-Reality-System PlayStation VR optimiert werden könnte.

4K-Fernseher vorteilhaft

Das wirft natürlich eine weitere Frage auf: Rechnet Sony mit einem überwältigenden Verkaufserfolg seiner PlayStation VR und einer sprunghaften Verbreitung von 4K-Fernsehern? Sollte dem so sein, geht Sony ein derzeit noch unwägbares Risiko ein. Am Erfolg der PlayStation VR kann kaum ein Zweifel bestehen, nachdem der japanische Elektronikgigant aus dem Kardinalfehler des Scheiterns von 3D-Fernsehern gelernt hat, sprich: Genügend Software zur sündteuren Hardware! Während es bislang lediglich eine Handvoll 3D-blu-rays gibt, von denen nicht wenige in aller Eile auf Pseudo-3D getrimmt wurden (Ja, "Kampf der Titanen", du darfst dich angesprochen fühlen), hat Sony mehr als 100 Games für die Playstation VR angekündigt, von denen bereits Ende 2016 mehrere Dutzend erhältlich sein sollen.

Für den interessierten Gamer bedeutet dies allerdings einen kräftigen finanziellen Mehraufwand: Neben der VR-Brille benötigt man die spezielle Kamera, optional dazu noch den Move Controller, falls er vom jeweiligen Game unterstützt wird. Die Gesamtkosten für die Aufrüstung auf VR betragen ungefähr so viel wie für die "alte" Konsole selbst fällig ist. Glaubt man den Gerüchten, wird sich die Playstation Neo im Kaufrahmen der bisherigen Playstation 4 bewegen. Um deren volle Potenzial ausreizen zu können, muss man über einen ultrahochauflösenden 4K-Fernseher verfügen, deren Verbreitung derzeit noch gering ist. Kein Wunder angesichts der Preise.

Besitzt man einen 4K-Fernseher und noch keine Playstation 4, bietet sich die Neo in Verbindung mit der PlayStation VR natürlich an. Wer allerdings eine aktuelle Playstation 4 und weder einen 4K-Fernseher, noch eine Goldmine besitzt, dürfte angesichts der Mehrkosten schwer ins Schlucken geraten, zumal der Produktionszyklus einer neuen Sony-Konsole etwa 6-7 Jahre beträgt. Sprich: Falls die Neo nur eine Art Zwischenlösung bis zur rundum erneuerten Playstation 5 darstellen sollte, könnte die neue Konsole bereits um 2018/2019 in den Startlöchern scharren.

Games bleiben kompatibel für die Playstation 4

Allerdings hat Sony noch keinerlei Pläne für eine "echte" Playstation 5 vorgestellt. Es wäre den Konsumenten wohl auch schwer zu verkaufen, weshalb nach dem Ankauf sündteurer Hardware die nächste bereits um die Ecke lugt. Die Playstation Neo könnte man deshalb als Kompromiss zwischen einem Hardwareupdate und einer völlig neuen Konsole verstehen und entsprechend bewerben. Denn Befürchtungen, wonach künftige Spiele nur noch für die Neo optimiert werden und Benutzer der "alten" Playstation 4 in die Röhre gucken, dürften unbegründet sein.

Die wahrscheinlichste Variante ist die, dass Sony die Spielehersteller verpflichten wird, ihre Games für beide Konsolen kompatibel zu halten. Alles andere würde die Kundschaft vergrämen. Auch die Online-Game-Community (Playstation Plus) dürfte vom Update nicht ernsthaft betroffen sein, sodass Playstation-4-Besitzer problemlos mit Playstation-Neo-Usern online zocken werden können. Der von manchen Kritikern befürchtete radikale Bruch mit der "alten" Playstation 4 wird wohl ausbleiben, so man von halbwegs vernünftigem Geschäftsgebaren Sonys ausgeht. Immerhin stellt die Playstation Sonys Aktivposten inmitten eher düsterer Geschäftszahlen (das Geschäftsjahr 2014/2015 wurde mit einem Milliarden-Verlust abgeschlossen) dar, wobei die Konsole selbst angeblich nahezu gewinnfrei verkauft wird und die Gewinne selbst mit den Spielen, Playstation Plus sowie zusätzlicher Hardware erzielt werden.

Was bedeutet die Playstation Neo für Spieler?

Wer noch keine Playstation besitzt, sollte mit dem Neukauf warten, bis der Preis für die Playstation Neo fest steht. Halten die Gerüchte, dürfte diese um die €400 teuer werden, was etwa gleichbedeutend mit dem Verkaufspreis der Playstation 4 ist. Für derzeitige Playstation-Nutzer sollte sich der Neukauf nur dann lohnen, wenn sie bereits einen 4K-Fernseher besitzen. Sorgen um die Kompatibilität neuer Spiele müssen sich Playstation-4-Besitzer wohl keine machen. Denn Playstation-4-Fans vor den Kopf zu stoßen, wäre, der pun muss erlaubt sein, Harakiri fürs Geschäft und Image des japanischen Elektronikkonzern.

Würden Sie eine Playstation Neo kaufen?
Laden ...
Fehler!