Die bekanntesten Quittensorten

Die Quitte ist ein Kernobstgewächs. Der Geschmack der Quitten ist eine Mischung aus Äpfeln, Birnen, Zitronen und einer kleinen Nuance Rose.

Die gelbe Frucht mit einer Haut, überzogen mit einer Art Flaum wie ganz kurze Wolle, ähnelt in ihrem Aussehen dem Apfel und der Birne. Durch diese Ähnlichkeit in der Fruchtform unterscheidet man die mehr als 200 Quittensorten in Apfel- und Birnenquitten. Birnenquitten sind milder im Geschmack als Apfelquitten, Apfelquitten wiederum sind herber, aber aromatischer als Apfelquitten.

Bei uns erfüllt Quittenduft nur selten noch die Gärten, weil anderes Obst wie Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume den Quitten längst den Rang abgelaufen hat.

Quitten füllen in Deutschland höchstens noch einen kleinen Nischenplatz aus, vergleichbar mit den Schlehen. Beide gelten als der fast vergessene Genuß aus Großmutters Zeiten.

Standortfragen für Quittenbäume

Quittenbäume gedeihen in Mittel- und Südeuropa am besten, weil die Pflanzen sehr starke Frostlagen nicht vertragen. Somit spricht bei uns viel für einen Quittenbaum im eigenen Garten. In ihrem Wuchs bleiben die Bäume eher klein und niedrig wie ein Apfelbaum. Ihre dunkelgrünen Blätter sind ein attraktiver Blickfang, und gattungstypische Krankheiten und Schädlinge an Quitten gibt es nicht. Sie sind widerstandsfähiger als Apfel- oder Birnenbäume.

Quitten lieben warme, mittelschwere, humus- und nährstoffreiche Böden mit ausreichender Durchlüftung und genügender Feuchtigkeit. Ausgesprochen kalte und nasse Böden mögen sie nicht, und windgeschützte Lagen sind zu bevorzugen. Ausreichende Kaliversorgung ist wichtig, weil sonst können Blattaufhellungen auftreten könnten. Nicht jede Sorte kommt mit kalkhaltigem Boden zurecht.

Quittenbäume gedeihen auch in Kübeln, wenn diese mindestens 50 Liter Erde fassen.

Der Quittenbaum dankt mit hohem Ertrag

Die Quitten werden binnen vier Wochen nach der Apfelernte geerntet, wenn sich meist im Oktober die Früchte von grün nach gelb verfärben. Allerdings ist die Quittenernte unbedingt vor Frosteintritt abzuschließen, da die Frucht schon bei geringen Minusgraden erfriert, bzw. nach Frost geerntete Früchte nach wenigen Tagen starke Fleischbräune erleiden.

Ein gut tragender Quittenbaum bringt um die 25 bis 30 Kilogramm Ertrag; Ausreißer nach oben bis zu 50 Kilogramm sind keine Seltenheit.

Lagerung von reifen Quitten

Gesunde, ausgereifte und unbeschädigte Früchte sollte man nicht länger als sechs bis acht Wochen bei einer optimalen Lagertemperatur von 1,5 bis 2 Grad lagern, weil spätestens danach das Aroma verschwunden ist.

Bei längerer Lagerdauer kann es passieren, dass sich das Fruchtfleisch von gelb nach braun verfärbt, ohne dass dies äußerlich sichtbar ist. Hinzu kommt, dass bei einer Lagerung mit anderen Früchten der intensive Quittengeruch den Geschmack der anderen Früchte beeinträchtigen kann.

Einsatz und Zubereitung in der Küche

Fast immer sind Quitten in rohem Zustand hart und ungenießbar und müssen zum Verzehr verarbeitet werden. Durch das Garen wird das Quittenfleisch weich und entfaltet sein fein-herbes Aroma. Um zu verhindern, dass sich die Früchte braun färben, helfen etwas Zitronensaft oder ein paar Quittenschalen im Kochwasser.

Vorher muss der Bitterstoffe enthaltende Flaum mit einem Tuch kräftig abgerieben und entfernt werden (Schälen bringt nichts). Danach können die Früchte wie Äpfel und Birnen weiterverarbeitet werden. Die Schale und das Fruchtfleisch sind im rohen Zustand sehr hart und nur mit erhöhtem Kraftaufwand und möglichst sehr scharfen Messer zu schneiden. Dann das Kerngehäuse entfernen und die Frucht vierteln. Für den aromatischen Geschmack der Quitten lohnt sich dieser Einsatz aber auf alle Fälle. 

Das Fruchtfleisch kann gekocht, gedünstet oder gebacken werden und zur Herstellung von Quittensaft, Quittenlikör, Saucen, Gelee, Fruchtdessert, Sirup oder einen leckerer Obstkuchen genutzt werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig.

Geschält und in Stücken blanchiert lässt sich das Fruchtfleisch auch gut einfrieren.

Quitten sind gut für den menschlichen Organismus

Mit 15 Milligramm auf 100 Gramm Quitte enthalten Quitten mehr Vitamin C als Äpfel. Dazu kommen geringe Mengen an Vitamin B1, B2, B6 und Vitamin E.

Sowohl Apfel- als auch Birnenquitten verfügen über geringe Mengen an Kalium, Kalzium, Magnesium und Folsäure. In den Früchten stecken noch andere, weitere antioxidativ wirksame Stoffe wie beispielsweise Flavonoide. Sie schützen den Körper vor freien Radikalen und wirken so vielen Krankheiten entgegen.

Die in den Früchten enthaltenen Gerbstoffe haben eine positive Wirkung auf die menschliche Verdauung. Quitten sind antioxidativ, antientzündlich, entwässernd und cholesterinsenkend und enthalten nur 39 Kilokalorien pro 100 Gramm.

Rezepte für Quittengelee und Quittenbrot

Quittengelee

Für 1 Kilogramm Quitten benötigt man höchstens 300 Gramm Gelierzucker, wenn man vollreife, leicht noch grünliche Quitten nimmt. Sie enthalten besonders viel Pektin, was beim Festwerden der Brotaufstriche hilft.

Den Pelz von der Schale reiben, die Früchte waschen, vom Kerngehäuse befreien und in Stücke schneiden. Die Fruchtstücke in einen Topf geben und so viel Wasser dazugeben, dass das Fruchtfleisch bedeckt ist. Den Topfinhalt einmal aufkochen und dann bei geringer Wärmezufuhr zwei Stunden köcheln lassen. Für mehr Aroma sorgt man, wenn dem Kochwasser Vanillezucker, Sternanis oder Zimtstangen, Ingwer oder Nelken hinzugefügt werden.

Nach dem Köcheln über Nacht alles im Topf ziehen lassen.

Am nächsten Morgen den Topfinhalt durch ein sauberes Küchentuch passieren. Den Saft auffangen und mit Wasser auf 1 Liter Flüssigkeit auffüllen. Den Gelierzucker zur Flüssigkeit geben und aufkochen. Die Flüssigkeit drei bis vier Minuten sprudelnd kochen lassen und in heiß ausgespülte Gläser füllen. Die Gläser verschließen und für einige Minuten auf den Kopf stellen.

Quittenbrot

Quittenbrot hat nichts mit Brot zu tun (es heißt nur so), sondern ist eine leckere Süßigkeit für die kalte Jahreszeit zum Naschen "zwischendurch". Für 1 Backblech benötigt man rund 3 Pfund Quitten, 1 Pfund Äpfel, 1 Kilogramm Gelierzucker 2:1, 2 Päckchen Zitronensäure sowie Puderzucker. Wem die Masse später zu dick auf dem Backblech ausgeteilt ist, der sollte die Masse pro Blech halbieren und ein weiteres Backblech verwenden.

Für das Quittenmus den Flaum der Quitten mit einem trockenen Tuch abreiben. Quitten waschen, vierteln, Fruchtansatz, Stiel und Kernhaus herausschneiden. Mit Wasser bedecken und 35 bis 40 Minuten weich kochen.

Das Wasser abgießen und die Quitten pürieren. Mit dem Gelierzucker und der Zitronensäure in einen Topf geben und aufkochen. Unter Rühren mindestens 15 Minuten köcheln lassen, bis die Masse zäher und dicklich ist. Wenn man mit einem Holzlöffel eine Gasse auf den Topfboden zaubern kann, ist das Mus fertig.

Die Quittenmasse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech streichen und einige Tage lang bei Zimmertemperatur trocknen lassen. Wenn das Brot an der Oberfläche nicht mehr allzu sehr klebt, wird es gewendet, damit auch die andere Seite trocknet.

Sobald man das Quittengelee vom Backpapier "abziehen" kann, ist es fertig. Dann mit Puderzucker bestreuen und in kleine Stücke schneiden. Wenn man etwas Puderzucker auf ein Backblech streut und dann das Quittenbrot darauflegt, verbessert man den Trockenvorgang.

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