Rex Gildo - Meilensteine
Die Umstände seines tragischen Todes 1999 sind nach wie vor umstritten, unumstritten ist jedoch, dass Rex Gildo zu den ganz Großen des deutschen Schlagers gehört."Sexy Rexy" und die ersten Filmrollen
Sein bürgerlicher Name war Ludwig Franz Hirtreiter und er kam als fünftes Kind eines Münchner Kaufmanns und seiner Frau 1936 in Straubing zur Welt. Die ersten Schritte in die Welt des Showgeschäfts gestalteten sich für Rex Gildo schwierig. Frei nach der weit verbreiteten Phrase "Sexy Rexy" nahm er den Künsternamen Rex Gildo an. Zunächst waren es vor allem Rollen in äußerst seichten Schlagerfilme die Rex Gildo über Wasser hielten. Der erste Höhepunkt war die promotionmäßig bedingte Ausrufung des "Traumpaares Rex Gildo und Conny Froboess. Mit Froboess prudzierte Gildo einige recht erfolgreiche Singles wie 1959 "Yes My Darling" oder 1960 "Va Bene".
Mit Gitte gab es im Duett den ersten großen Erfolg
Ein weiterer Schritt nach vorne gelingt Gildo nach einem Partnerwechsel - Gitte wird seine neue Partnerin und mit ihr nimmt Gildo einen der wohl schönsten Schlageroldies auf - "Vom Stadtpark Die Laternen". Zwei Legenden des deutschen Schlagers, Kurt Feltz und Heinz Gietz haben diesen Titel 1963 für das neue Traumpaar des deutschen Schlagers geschrieben. Bei Rex Gildo allerdings bewahrheitete sich wieder einmal das Vorurteil, dass allzu schöne Männer oft homosexuell sind. So waren die "Traumpaare" natürlich rein platonisch zu verstehen. Sich in den sechziger Jahren des vergangenen als homosexuell zu outen wäre gleichbedeutend mit einem existentiellen Selbstmord gewesen. Deswegen hielt man dieses "unglaubliche" Faktum unter Verschluss und niemand wollte wirklich Details wissen. Rex Gildo heiratet 1974 eine Cousine, inwieweit das eine Alibi-Heirat gewesen ist, ist schwer zu sagen. Definitiv hat Rex Gildo nie Stellung genommen, allerdings bekannte sich Gildo in den letzten Lebensjahren offen zu seinem Lebensgefährten.
Mexikanische Feste und Sirtaki
Der Start der Solokarriere von Rex Gildo verlief äußerst zäh, allerdings gab man damals den Sängern noch wesentlich mehr Zeit, in der Branche Fuß zu fassen als heute. Die ersten beiden Alben wurden kaum beachtet. Erst das dritte Album 1969 enthielt mit dem Titel "Dondolo" den ersten größeren Hit. Daneben mussten Coverversionen wie der Titelsong aus dem Filmmusical "Tschitti Tschitti Bäng Bäng" das Album füllen. 1970 wurde "Love A Little Bit" zu einem Achtungserfolg. 1971 versuchte es Gildo mit der Coverversion von "Borriquito" und "Tell Laura, I Love Her". "Tell Laura, I Love Her" wurde mit Albert West zu einem internationalen Megaseller. 1972 gelang endlich der ersehnte Tophit - "Fiesta Mexicana" wurde zum größten Erfolg von Rex Gildo und mit diesen Lied wird er bis heute personifiziert. Gildo musste drei weitere Jahre warten bis ein ähnliches "Soundkonzept" zum nächsten großen Erfolg führte. "Der Letzte Sirtaki" ist ein wenig an die Tanzszenen aus dem Film "Alexis Sorbas" angelehnt. 1976 folgt "Marie, Der Letzte Tanz Ist Nur Für Dich" und 1977 produziert Gildo mit dem Album "Viva La Fiesta" sein musikalisch wohl bestes Album.
Der Tod von Rex Gildo 1999 ist noch immer Ansatzpunkt für Spekulationen
Bis zu seinem Tod 1999 produziert Gildo regelmäßig weitere Alben, die zwar solide sind, jedoch keine großen Hits mehr hervorbringen. Eine treue Fangemeinde bleibt ihm treu und sein letztes Album "Sonst Gar Nichts" ist der musikalische Abschied Rex Gildos von seinen noch immer zahlreichen Fans. Die Umstände seines Todes sind nach wie vor nicht ganz klar. Ob er nun nach einem Streit mit seinem Lebensgefährten Selbstmord begangen hat indem er sich aus dem Fenster stürzte, oder ob es ein Unfall war wie von vielen auch behauptet wird, ist Grundlage vieler Spekulationen. Wirklich wesentlich ist aber, dass Rex Gildo sich über Jahrzehnte an der Spitze des Schlagerbusiness halten konnte, obwohl er eigentlich nur drei wirkliche Hits hatte. Ein ähnliches Schicksal teilt auch Bernd Clüver, der am 28.7.2011 bei einem häuslichen Unfall tödlich verunglückt ist. Auch er hatte im Wesentlichen nur drei Titel, die ihn populär machten.
Bildquelle:
Albin Olsson
(Das Streben nach einer guten deutschen Platzierung – Der Eurovision...)