Rezension: Alb-Leisa - Linsen von der Schwäbischen Alb
Das Buch Alb-Leisa ist ein liebevoll von Woldemar Mammel und Thomas Stephan gestaltetes Zeitdokument, dass im weitesten Sinn als landwirtschaftliches Vermächtnis angesehen werden kann.Inhalt und Besonderheiten des Buches Alb-Leisa
Alle Personen, die im Buch erwähnt werden, gibt oder gab es im buchstäblichen Leben. Eine besondere Erwähnung finden der Saatgutzüchter Fritz Späth, der vor etwa 70 Jahren drei Linsensorten auf die Alb brachte, und die russische Professorin, der Wawilow-Saatgutdatenbank, in St.Petersburg.
In Gedanken können die Leser verfolgen, wie die Linsen auf dem Acker keimen, sich an ihrer Stützfrucht, in unterschiedlichen Formen, empor ranken. Das Buch enthält Bilder, Geschichten und Rezepte. Sie handeln von der Herkunft der Linsen und ihrer Tradition auf der Schwäbischen Alb. Text und Bilder ergänzen sich harmonisch und machen das Buch zu einem wertvollen Schatz.
Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis:
- Linsenrezepte und Beilagen
- Die Linsenpflanze
- Der Anbau der Linsen und ihre Verarbeitung
- Die Geschichte der Linse
- Aus der Linsenforschung
- Traditionen in Verbindung mit der Linse
- Die Öko-Gemeinschaft der Alb-Leisa stellt sich vor
- Im Rettungsboot des Slow-Foot e.V.
Wie im Vorwort von Günter Weber zu lesen ist, machte Woldemar Mammel, bei vielen Vorträgen auf seinem Biohof in Lautenbach, die Erfahrung, dass viele Menschen sich für die Herkunft ihrer Lebensmittel interessieren.
Nun berichtet er schriftlich, über die Herkunft der Linsen auf der Alb, die jetzt, in Verbindung mit seiner Familie zu sehen ist. Er erzählt viele kleine Begebenheiten von Zeitzeugen, immer in Verbindung mit der Linse. Alle diese Geschichten verbinden sich im Buch zu einem imaginären Strang. Heimatverbundenheit wird, in Verbindung mit den Zeitereignissen, zu einer Herzensangelegenheit und einem teuren Schatz, der sich dem Leser und Betrachter deutlich fühlbar offenbart.
Die persönlich gehaltenen Texte, werden durch die dokumentierenden Fotos des Fotografen Thomas Stephan harmonisch ergänzt.
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Für welche Leser ist das Buch besonders interessant?
Aus dem Buch: Alb-Leisa, Linsen von der Schwäbischen Alb", können besonders Menschen in Lehrberufen, die über Ernährung beraten, Nutzen ziehen. An Dialekten interessierte erfreuen sich besonders an den von Woldemar Mammel eingestreuten Redewendungen in der Schwäbischen Mundart. Sie können staunen, mit welcher Direktheit Lebensweisheiten spielerisch weiter gegeben werden.
Förderer des Projektes Alb-Leisa erfahren durch den Buchinhalt mehr über die Personen Woldemar Mammel und Thomas Stephan.
Weil es seit den ersten Anbauversuchen eine stetig ansteigende Nachfrage nach Linsen von der Alb gab, gründete Woldemar Mammel, mit seinem Sohn Max, 2001 die Erzeugergemeinschaft "Alb-Leisa". Die Nachfrage nach den besonderen Linsen steigt ständig, sodass inzwischen Landwirte, die den Bio-Verbänden Bioland, Naturland und Demeter angehören, in über 70 Betrieben auf der Alb, Linsen anbauen.
So wird die Einbrenne schmackhaft
Im Anfang des Buches prangen Fotos von unterschiedlichen Linsen, die in der Folge zu leckeren Gerichten gekocht, zuerst einmal das Auge des Betrachters erfreuen. Auf den nächsten Seiten präsentieren freundliche Köchinnen, die traditionellen schwäbischen Beilagen.
Die Schritt für Schritt Anleitung, zum Beispiel zur Herstellung von Spätzle, machen auch dem Unerfahrenen die Herstellung leicht.
Damit Linsengerichte geschmeidig werden, binden Köche die Hülsenfrüchte oft mit einer Einbrenne, einem Gemisch aus Öl oder Fett und Mehl. Die Herstellung dieser Soße ist besonders älteren Menschen noch bekannt. Im Buch beschreibt der Autor, die Zubereitungsart von Sieglinde Schurr, aus Breitlingen. Sie schmeckt die Soße für "Linsen mit Spätzle" raffiniert mit Balsamico-Essig, Salz, Suppengewürz und Rotwein ab.
Mir persönlich gefällt das Linsenbrot sehr gut. Dreißig Prozent Linsenanteil machen das Brot zu einer vollwertigen Mahlzeit.
Auf den Fotos ist zu sehen, wie die Linsenpflanzen, paarig gefiedert, jeden Halt suchen. Sie blühen hellblau und senden ihre kleinen Tentakel in verschiedenen Formen aus, um der ganzen Pflanze Standsicherheit zu geben.
Beeindruckend die Fotos der steinigen Äcker. denkbar die Bemühungen der Landwirte sie in eine Ackerkrume umzuwandeln.
Alb-Leisa, Linsen von der Schwäbischen Alb, Text: Woldemar Mammel, Fotos: Thomas Stephan, 128 S.,170 Farbfotos, Hardcover, 24,90 €
ISBN 978-3-00-040445-0
Bildquelle:
Sabine Kranich
(Traditionelle Rezepte aus Portugal)